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Brotherhood of Blades - Filmposter
Original Title:
Xiu Chun Dao

China 2014

Genre:
Wuxia, Thriller, Drama

Director:
Lu Yang

Cast:
Chang Chan
Li Dong-xue
Wang Qianyuan
Nie Yuan
Liu Shishi
Zhou Yiwei
Chin Shi-chieh
Dan Zhu
Ye Qing
Zhao Lixin


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Brotherhood of Blades

Story: Shen Lian (Chang Chen) ist Mitglied der Jinyiwei, einer geheimen Assassinen-Gruppe des Kaisers. Mit seinen Kollegen Lu Jianxing (Wang Qianyuan), der schon seit langem nach einer Beförderung greift, sowie dem an einer Krankheit leidenden Jin Yichuan (Li Dong-xue) sollen sie den einst machtvollen Eunuchen Wei (Chin Shi-chieh) töten. Der Auftrag scheint geglückt zu sein, doch bald zeigen sich Ungereimtheiten. Der Leiter der Geheimpolizei Zhao Jingzhong (Nie Yuan) hat seine eigenen Gründe, der Angelegenheit nicht nachzugehen, dennoch verdichten sich die Beweise, dass sich Shen Lian von Wei hat kaufen lassen und dessen Tod nur inszeniert hat. Womöglich weil er Geld braucht, um Miaotong (Liu Shishi), in die er sich verliebt hat, aus einem Freudenhaus freizukaufen. Jin trägt ebenfalls ein Geheimnis mit sich und der Dieb Ding (Zhou Yiwei) lässt sich sein Schweigen mit nicht geringer Münze bezahlen. Als dann Lu endlich befördert wird, weil jemand die nötigen Bestechungsgelder für ihn bezahlt hat, scheint immer eindeutiger, dass Shen nicht die Wahrheit erzählt hat. Doch dies soll nicht das einzige Geheimnis bleiben, das am Hof gelüftet wird.

Kritik: Wirklich gute Wuxia-Filme sind mitterweile Mangelware geworden. "Brotherhood of Blades" zeigt jedoch, dass das Genre noch nicht tot ist und CGI-beladene Blockbuster ohne Substanz nicht alles sind, was das Wuxia-Genre heutzutage definiert. Der Film beeindruckt vor allem mit seinem ausgefeilten Drehbuch, das gekonnt Wuxia-Geschichte, Verrat, politische Intrigen, Drama und Blutsbruderschaft miteinander verbindet und voller gelungener Wendungen ist. Daneben sind nicht nur die Charaktere gut ausgearbeitet, sondern diese besitzen nicht zuletzt auch dank der tollen Darsteller eine Tiefe, die dem Film zusätzlich eine psychologische Ebene verleiht. Simple Schwarzweiß-Zeichnungen gibt es nicht und das ist genau das, was die Personen so interessant macht. Mängel gibt es zwar ein paar auf technischer Ebene, aber insgesamt ist dieser Wuxia-Streifen eine Bereicherung für das Genre.

Brotherhood of Blades - Film Screenshot 11

Dabei startet "Brotherhood of Blades" etwas holprig. Der eigentliche Held der Geschichte, Shen Lian, wirkt eher wie ein Bösewicht. Doch schnell offenbart sich dahinter weitaus mehr. Chang Chen ist endlich wieder in seinem Element. In "The Last Supper" beispielsweise konnte er seine wahre Stärke nicht ausspielen, und das ist ohne Zweifel subtiles und komplexes Schauspiel. Hier spielt er mit stoischer Miene einen Mann, der irgendwie unter der steinernen Oberfläche selbst nicht ganz zufrieden ist mit dem, was er tut. Dafür gibt es sogar Gründe, die später aufgedeckt werden. Doch neben Shen Lian können auch die anderen beiden Charaktere der Jinyiwei, eine Organisation, die wir bereits u.a. in "14 Blades" kennengelernt haben, mit ihren eigenen Geschichten und Motiven für ihre Taten überzeugen.

Brotherhood of Blades - Film Screenshot 12

Dieser Detailreichtum überrascht und gibt dem Film Gewicht auf Ebenen, auf denen man es gar nicht erwartet hätte. So gelingt es Regisseur Lu Yang die verschiedenen persönlichen Geschichten überzeugend miteinander zu verzahnen, sodass selbst dann, wenn zwischen ihnen hin- und hergewechselt wird, nichts vom Spannungsgehalt des Gesamtwerks verloren geht - im Gegenteil! Einige der Nebencharaktere sind überdies äußerst interessant. Da wäre z.B. Ding, dessen Gesinnung bestenfalls als chaotisch-neutral eingestuft werden kann, oder Miaotong, die in einer dramatischen Szene erstaunliche Plastizität erreicht. In den richtigen Momenten kann "Brotherhood of Blades" nämlich auch ein gelungenes Drama sein, in dem die Charaktere und ihr Kampf gegen innere Dämonen zum Vorschein kommen. Es ist erstaunlich, wie Regisseur Lu auch noch die Zeit gefunden hat, auf emotionaler Ebene zu arbeiten, ohne dabei überladenen Kitsch abzuliefern.

In erster Linie handelt es sich hier jedoch um einen Wuxia-Thriller. Ja, seine besten Momente hat "Brotherhood of Blades" dann, wenn die Geheimnisse, die nicht nur die drei Jinyiwei-Mitglieder voreinander haben, langsam zutage treten. Ständig gibt es neue Entwicklungen und auch wenn gerade anfangs die vielen Namen und Gesichter etwas überfordern mögen, lohnt sich die Mühe, am Ball zu bleiben, denn alleine das hervorragend geschriebene Drehbuch mit seinen Intrigen und Wendungen drückt einen schon vor Spannung in den Sitz. Da wären die Wuxia-typischen Kämpfe gar nicht nötig gewesen. Diese sind zwar solide, enttäuschen aber etwas, wobei vor allem der hektische Schnitt und zu viele Nahaufnahmen, die die Action unübersichtlich machen, zu bemängeln sind. Darüber hinaus stört das computergenerierte Blut. Trotzdem sind die Kämpfe im Film motiviert untergebracht.

Brotherhood of Blades - Film Screenshot 13

Technisch ist "Brotherhood of Blades" nicht immer perfekt, aber auch wenn er nicht aufwändig produziert wurde, scheint er doch weitaus mehr mit dem Budget angefangen zu haben, als so manch anderer Streifen. So gibt es schöne Sets, Kostüme und interessante Waffen. Einige Zeitlupensequenzen zu Anfang, wenn uns die drei Freunde als unbesiegbare Helden präsentiert werden, stören, aber ansonsten gibt es ein paar sehenswerte Kameraperspektiven. Leider gibt es ein nachgefügtes Ende, das nicht unbedingt hätte sein müssen und eher wie ein Nachklang wirkt. Von all dem abgesehen, nimmt einen der Film jedoch dank eines komplexen Drehbuchs, einer perfekten Balance aus Wuxia-Action, Thriller, Hofintrige und Drama sowie toller Darsteller für sich gefangen. Das letzte Mal war es Reign of Assassins", der so positiv überraschen konnte. "Brotherhood of Blades" hat daher einen weitaus größeren Bekanntheitsgrad verdient.

(Autor: Manfred Selzer)
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