Story: Qinlong (Donnie Yen) ist Anführer der Jinyiwei, einer Geheimorganisation, die im Auftrag des Kaisers arbeitet, und bekommt eines Tages
den Befehl, das kaiserliche Siegel wiederzubeschaffen. Zu spät findet Qinlong heraus, dass er von Mächten ausgenutzt wird, die den Kaiser stürzen wollen.
Fortan wird er verfolgt und seine Brüder werden getötet. Verletzt wendet sich Qinlong an eine Gruppe, die Geleitschutz verspricht. Letztlich wird er
jedoch gezwungen, die Tochter des Geleitschutz-Anführers, Qiao Hua (Vicki Zhao Wei), als Geisel zu nehmen, da niemand bereit ist, ihm zu helfen, sobald er
erfahren hat, dass Qinlong überall gesucht wird. Zunächst sucht Xuanwu (Qi Yuwu), der die Jinyiwei verraten hat, nach ihm, aber der im Exil lebende
Prinz, der den Kaiser stürzen will, schickt schließlich seine äußerst tödliche Tochter Tuo Tuo (Kate Tsui) nach ihm. Qinlong hat aber nichts mehr im Leben zu
verlieren und will nicht nur das Siegel wiederbeschaffen, sondern auch seine Ehre wiederherstellen. Dabei bekommt er unerwartete Hilfe von einem Wüstendieb
(Wu Chun) und Qiao Hua.
Kritik: "14 Blades" ist ein Wuxia-Streifen, der zu Unrecht etwas untergegangen zu sein scheint. Der Film hat dabei vor allem einen großen
Pluspunkt und das ist sein Nostalgie-Faktor. Denn schnell fühlt man sich an ähnliche Hong Kong Streifen aus den 80ern und 90ern erinnert. Heutzutage wird
viel mit schlechten CGI-Effekten und bunten Sets gearbeitet. "14 Blades" kehrt zu den Ursprüngen zurück und bietet mehr Wire-Fu und Sets alter Schule.
Das kann zusammen mit den Wuxia-typischen Charakteren und den ausgefallenen Waffen gefallen und tröstet über einen im Gesamten etwas zu lang geratenen Film
mit einer generischen Liebesgeschichte und dünn gezeichneten Hauptcharakteren hinweg. Gerade das Drehbuch verläuft sich wie die Protagonisten in der Wüste
häufig im Sand und weiß nicht, wo es hin will.
Regisseur Daniel Lee hat bereits in "Three Kingdoms: Resurrection of the Dragon" bewiesen, dass er solide Arbeit abliefern
kann. Sein "Dragon Squad" wollen wir aber lieber vergessen... Den Reiz von "14 Blades" macht die Welt aus, in der die Geschichte
spielt. Die Helden und Bösewichte wandeln auf dem Pfad des "Jiang Hu", in der für die Guten Ehre und Ritterlichkeit die höchsten Tugenden sind.
Natürlich ist in dieser Welt auch Platz für einige Fantasy-Elemente. So kann sich Tuo Tuo aus und in ihren Umhang teleportieren und gerade die Waffen sind
mit Liebe zum Detail kreiert oder von anderen Filmen gut abgekupfert. Da wäre das Kettenschwert in Schlangenform oder die Bumerang-Klingen des Wüstendiebs
sowie natürlich die 14 Klingen des Helden.
Allerdings werden die titelgebenden Klingen nicht einmal alle gezeigt, noch stehen sie auch nur ansatzweise im Zentrum, obwohl sie nette, an Batman erinnernde,
Gadgets darstellen. Andeutungen wird man auch nur bei den
Charakteren finden. Donnie Yen ("The Monkey King", "Wu Xia") gewinnt mit seiner stoischen
Art sicherlich keinen Schauspiel-Wettbewerb, aber es passt diesmal zu seiner Rolle. Zhao Wei ("Painted Skin:
The Resurrection", "Mulan") versucht zwar die Liebesgeschichte im Alleingang zu tragen, aber da sie augenscheinlich schlichtweg
so gut wie immer auf dieselbe Rolle festgelegt wird, kann sie hier nicht herausstechen. Damit bleiben komischerweise die Nebenrollen besser in Erinnerung.
Kate Tsui ("Eye in the Sky") als rätselhafte Kämpferin mit übernatürlichen Fähigkeiten stellt sogar seit Ewigkeiten mal
wieder einen weiblichen Kontrahenten während eines Showdowns dar.
Es sind aber auch Personen wie der Anführer einer Wüsten-Diebesbande, die schlichtweg Spaß machen, wenn sie auch etwas archetypisch erscheinen. Die
Schauplätze in der Wüste und die diversen Gasthäuser sowie Städte dort wirken außerdem einfach authentischer als irgendwelche am Computer
generierten Städte. Nicht zuletzt die Schauplätze erinnern außerdem an "Dragon Gate Inn" etc. Weiterhin erinnert der ganze Wüstensand oder der Nebel,
der über so manches Set wabert, an die guten alten Wuxia-Streifen. Hinsichtlich der Regie zeigen sich auch ein paar Eigenheiten, die man nur aus älteren Streifen
kennt, wie beispielsweise schräge Kamerawinkel. Da ist es besonders schade, dass sich der Mittelteil ziemlich in die Länge zieht und hauptsächlich aus
orientierungslosem Wandern in Richtung eines nicht näher bestimmten Ziels besteht.
Letztlich wird zwar klar, worum es eigentlich in der Geschichte geht, aber Kohärenz ist Mangelware. Dafür begeistert die Action. Wirklich klassische Kampfkunst bekommen wir zwar nicht präsentiert, dafür ist die Choreographie nicht ausgefeilt genug, aber stattdessen gibt es einfallsreiches Wire-Fu mit viel Dynamik, sodass den Kämpfen doch wieder eine eben etwas fantasy-lastigere Substanz innewohnt. Diese Substanz fehlt aber wie gesagt der Geschichte und zum Teil auch den Charakteren. Daneben gehört der Film auf ein kompakteres Maß geschnitten. Damit gibt es in "14 Blades" Teile, die eher mittelmäßig sind, wie das eingearbeitete Drama, aber das sollte diejenigen, die sich für das Wuxia-Genre begeistern können, nicht stören. Wiedererkennungswert, schöne Ideen bei den Kämpfen und großartige Bilder können neben den tollen Sets ein Nostalgie-Gefühl hervorrufen, das Genre-Fans den Film besser erscheinen lässt, als er es vielleicht ist - aber was soll's, solange man seinen Spaß hat?!