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Eastern Condors - Filmposter
Original Title:
Dung fong tuk ying

Hong Kong 1987

Genre:
Action, War

Director:
Sammo Hung Kam-bo

Cast:
Sammo Hung
Yuen Biao
Lam Ching-Ying
Haing S. Ngor
Joyce Godenzi
Corey Yuen
Yuen Wah
Charlie Chin
Yasuaki Kurata
Wu Ma
Yuen Woo-Ping


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Eastern Condors

Story: In Vietnam befindet sich nach Ende des Krieges immer noch ein geheimer Bunker voller amerikanischer Waffen. Die Regierung will die Waffen unschädlich machen, bevor sie der vietnamesischen Armee in die Hände fallen. Dafür werden zehn chinesisch-amerikanische Strafgefangene rekrutiert, unter ihnen auch Tung (Sammo Hung). Die Einheit soll als Ablenkungsmanöver für die eigentliche Operation einer amerikanischen Einheit dienen. Kurz vor dem Absprung im feindlichen Gebiet stellt sich aber heraus, dass die amerikanische Einheit bereits ausgeschaltet worden ist. Nun müssen Tung und seine Begleiter den Auftrag ausführen. Hilfe bekommen sie dabei von drei Guerrilla-Kämpferinnen (Joyce Godenzi u.a.) und Chieh (Yuen Biao), der durch Zufall zwischen die Fronten gerät. Die Einheit scheint der vietnamesischen Armee, angeführt von einem tyrannischen General (Yuen Wah), aber nicht gewachsen zu sein, zumal sich unter ihnen ein Verräter befindet. Die versprochene Straffreiheit und 200.000 Dollar Entschädigung scheinen ein kaum angemessener Grund durch die Hölle zu gehen, doch Tung und seine Männer befinden sich bereits genau in dieser...

Kritik: "Eastern Condors" ist einer der Hong Kong Klassiker aus den 80ern, über die man immer wieder stolpern wird. Doch bei all der Begeisterung sollte doch betont werden, dass es sich hier um einen B-Movie mit viel Action handelt, der eben speziell die Zuschauer ansprechen wird, die solche Filme lieben. Ein echter (Anti-)Kriegsfilm ist "Eastern Condors" sicherlich nicht, aber als Actionstreifen bietet er alles, was das Herz begehrt. Schießereien ohne Pause, Explosionen und ein Showdown mit ordentlich Kung Fu. Man sieht nicht nur daran, dass Sammo Hung für den Film gut 15 Kilo abgenommen hat, wie sehr dem Regisseur und Schauspieler dieser Streifen am Herzen liegt. Aber schlechte Dialoge und eine fehlende Geschichte schaden dem Film letztendlich doch mehr, als man sich vielleicht eingestehen möchte. Denn Spaß hat man hier sicherlich.

Eastern Condors - Film Screenshot 11

Es dürfte in "Eastern Condors" zuallerst einmal auffallen, dass Sammo Hung ("My Lucky Stars") sich von seiner Rolle als komischen Dicken löst und einen außerordentlich ernsten Charakter spielt. Der gesamte Ton des Films ist überaus düster, was nicht zuletzt auch an der gezeigten Gewalt liegt. Immer wieder gibt es ein paar komische Momente, die zum Glück nicht deplatziert wirken, da schwarzer Humor eingesetzt wird, aber alles in allem sterben hier ohne Unterlass Menschen, was uns auch gleich zum nächsten Problem führt. Es gibt extrem viel Pathos in dem Streifen und gepaart mit den schlecht geschriebenen Dialogen kann man nicht anders, als darüber die Augen zu verdrehen. Vieles verzeiht man dem Film aber auch wieder, weil es sich eben um einen Hong Kong Streifen aus den 80ern handelt und da hat dies eben einen ganz speziellen Charme versprüht.

Eastern Condors - Film Screenshot 12

Die Besetzungsliste ist groß und speziell Yuen Biao kann in den Kung Fu Szenen punkten. Sein Finale mit Yuen Wah (beide später erneut Widersacher in "Iceman Cometh") stiehlt fast Sammo Hung die Schau. Es besteht aber kein Zweifel, dass alle drei auf der Höhe ihres Könnens arbeiten und beeindruckende Action abliefern. Sammo Hung hat sich hier einiges einfallen lassen und wie zum Rest des Films passend wirkt die Action so hart, dass man sich fragt, wie es nicht zu ernsthaften Verletzungen kommen konnte. Gut, Sammo Hung hat sich die Knie nach einem Sprung aus 16 Metern Höhe verletzt und musste weitere Szenen mit Tricks drehen, aber es hätte viel schlimmer kommen können. Selbst Sammos spätere Frau Joyce Godenzi musste in dem Film vollen Körpereinsatz zeigen und beeindruckt in ihrer Rolle.

Da sich Sammo an Klassikern wie "Das dreckige Dutzend" oder "Die durch die Hölle gehen" orientiert, gibt es immer wieder offensichtliche Anspielungen. Nicht zu leugnen ist außerdem, dass der Regisseur hier einen für damalige Verhältnisse großen und ambitionierten Film auf die Beine gestellt hat. Hier fliegen Sachen noch wirklich in die Luft und nicht nur am Computer. Selbst die Schießereien werden kaum langweilig. Die gezeigte Gewalt ist dabei unnachgiebig, wie für Hong Kong Filme typisch, und gibt einem das Gefühl, sich direkt in einem Krieg zu befinden. Genießen kann man das ganze zwar zu jeder Zeit, aber ein schlechtes Gewissen bleibt dabei dennoch, denn ein gutes Drehbuch oder mehr als nur archetypische Charaktere wären nicht schlecht gewesen. Zumindest damit die melodramatischen Szenen so funktionieren, wie es wohl intendiert war.

Eastern Condors - Film Screenshot 13

Trotz allem bleibt "Eastern Condors" ein Actionstreifen mit einem ungewöhnlichen Schauplatz und ambitionierten Actionszenen. Gerade das Finale kann noch einmal ordentlich punkten und es gibt nie echte Pausen zum Durchatmen. Sammo ist in Topform, Yuen Biao zeigt einige beeindruckene akrobatische Einlagen und insgesamt sind hier die Kampfszenen so real und schon beim Zusehen schmerzhaft, wie es wohl heute nur noch aus Thailand in Filmen wie "Tom Yum Goong" vorzufinden ist. Trotz der offensichtlichen Schwächen des Streifens kann man daher nicht anders als "Eastern Condors" für seine Nonstop-Action, seine namhaften Darsteller (u.a. auch Action-Choreographen Yuen Woo-Ping und Corey Yuen) und viele Explosionen ins Herz zu schließen. An Kriegsfilm-Klassiker kommt Sammo hier sicher nicht heran, aber das war wohl auch gar nicht sein Ziel. Auf seine eigene Art hat er aber dennoch einen Klassiker auf die Beine gestellt, denn wie viele Beinahe-Kriegsfilme gibt es schon aus Hong Kong?

(Autor: Manfred Selzer)
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