Story: Ma Joon-gyoo (Jeong Kyeong-ho) ist ein bekannter Hallyu-Star, der durch seinen neuesten Film auch in Japan sehr bekannt ist. Von dort
will er gerade nach Seoul zurückkehren, doch der kurze Flug soll noch einige Überraschungen für ihn bereithalten. Nicht nur dass eine der Stewardessinnen
alles andere als gut auf ihn zu sprechen ist, weil er sie hat sitzen lassen, und dass er von etlichen Fluggästen wegen seiner Bekanntheit belästigt wird,
die beiden Piloten nehmen außerdem ihren Job nicht wirklich ernst und albern nur herum. Dabei tobt momentan ein Taifun, der sich noch als ernsthaftes Problem
erweisen soll. Wegen der hohen Windgeschwindkeiten scheint ein Landen unmöglich, allerdings hat das Flugzeug auch nicht genug Treibstoff um noch Ewigkeiten am
Himmel zu kreisen. Langsam dämmert Joon-gyoo, dass er seine Freundin vielleicht netter behandeln und zukünftig auf seine etlichen Skandale verzichten sollte,
aber reicht dieser Vorsatz aus, um die sich anbahnenden Katastrophe hinweg zu beten? Nicht nur die Passagiere werden immer unruhiger, sondern auch die Crew.
Vielleicht erleben die Passagiere ihre letzten Minuten im Leben...
Kritik: Es ist immer wieder interessant zu sehen, wenn sich ein Schauspieler als Regisseur und Drehbuchschreiber versucht. So manches
Mal kam dabei eine Überraschung heraus. "Fasten Your Seatbelt" ist leider nicht so ein Fall. Als ziemlich geradlinige Komödie fehlt hier einfach das Besondere
und daran kann auch das Setting in einem Flugzeug nichts ändern. Das ist schade, zumal dieser kleine Raum eine Bühne darstellt, auf der sich alle Beteiligten
bewegen müssen, eine Prämisse, aus der man viel machen kann. Aber leider sind die vorgestellten Charaktere nicht interessant genug. Man hat zwar immer wieder
den Eindruck, als sollte zusammen mit den Gags und dem hohen Tempo eine gewisse Dynamik erzeugt werden, aber diese kommt nie richtig auf. Grundlegend bleibt
die Komödie damit hinter dem zurück, was aus ihr hätte werden können.
Schauspieler Ha Jeong-woo ("The Terror Live", "The Berlin File") ist momentan einer
der gefragtesten Darsteller in Südkorea. Vielleicht deswegen dachte er sich, dass es mal an der Zeit wäre, etwas Neues auszuprobieren. "Fasten Your Seatbelt"
stellt sein Regiedebüt dar und selbst das Drehbuch hat er geschrieben. Es wäre allerdings übertrieben, wenn man behaupten würde, dass er Talent beweist.
Er ist nicht schlecht, aber seine Komödie hat doch ein paar Eigenheiten, die nicht ganz funktionieren wollen. Da wären zum Einen die Traumsequenzen, zum
Anderen aber auch das Benehmen mancher Charaktere, die gelinde gesagt etwas unnatürlich scheinen. Sicher, "Fasten Your Seatbelt" ist eine Komödie, aber
dennoch sollte ein gewisses Maß an Glaubwürdigkeit beibehalten werden.
Ein Beispiel? Ein Fluglotse bringt das Leben aller Passagiere in Gefahr, da er beim letzten Pokerabend vom Piloten ausgenommen wurde und nun so sauer auf
diesen ist, dass er ihm nicht bei der Landung hilft. Dass die Piloten im Cockpit trinken und rauchen oder nicht einmal ihre Hosen anhaben liegt dagegen alles
noch im Bereich des Möglichen, auch wenn es sehr beunruhigend ist. Eigenartig ist auch die Chemie zwischen den einzelnen Fluggästen. Diese interagieren
zwar miteinander, aber es scheint dennoch immer eine gewisse Mauer zwischen ihnen zu bleiben. Immerhin können die Flugbegleiterinnen etwas Nähe mit ihrer
immer freundlichen Art zeigen, obwohl sie im Geheimen über ihre Passagiere meckern. Besonders distanziert wirkt aber der Protagonist. Es ist schwierig,
zu ihm einen Draht aufzubauen.
Gerade durch den Hallyu-Star hätte aber auch ein sozialkritischer Ton hindurchschimmern können. Mit viel Einbildung mag das auch der Fall sein, aber im
Großen und Ganzen verschenkt die Komödie hier Potential, denn mit besser ausgearbeiteten Charakteren hätte der Kontrast zwischen den aus unterschiedlichen
sozialen Schichten stammenden Personen im Flugzeug einen netten Komödien-Mix mit explorativem Unterton zaubern können. Jeong Kyeong-ho
("Running Turtle") mimt den alles anderen als liebenswerten Star, der immer wieder mit Skandalen auf die Titelseiten der
Zeitschriften gelangt und dennoch vergöttert wird. Vorlage für diesen Charakter war für Ha übrigens sein Freund und Schauspielkollege Ryoo Seung-beom
("The Suicide Forecast"), der auf einem Flug ähnliche Todesängste durchleiden musste.
"Fasten Your Seatbelt" mag zwar versuchen Spannung aufzubauen, aber der Ton des Films ist derart unbeschwert, dass man an einen Absturz zum Ende hin einfach nicht glauben mag. Das hohe Tempo lässt nie Langeweile aufkommen, wirkt aber auch forciert. Einige der Szenen hat Regisseur Ha im Voraus lange einüben lassen, um diese dann relativ lange am Stück aufzunehmen. Das schafft manchmal tatsächlich Dynamik, aber es bleibt dennoch Fakt, dass diesen Szenen oder dem Film insgesamt Substanz fehlt. Das ist nichts Schlimmes bei einer Komödie, aber auch die Lacher halten sich sehr stark in Grenzen. Es gibt ein paar abstruse Szenen, die ganz lustig sind - und einiges in den Dialogen mag in der Übersetzung verloren gehen -, aber insgesamt reicht es nicht aus, um mehr zu bieten als kurzweilige Abendunterhaltung, die sehr schnell wieder vergessen ist.