Story: Professor Su-yeong (Jeong Jin-yeong) wird von seinen Studenten gebeten, von seiner ersten Liebe zu erzählen. Die
Geschichte, die der Professor daraufhin erzählt, ist von einigen Eigenheiten durchzogen. Su-yeong (Jeong Kyeong-ho) hat als Student die Bekanntschaft mit der
quirligen "Pippi" (Kim Gyoo-ri) gemacht, die ihm zwar nie ihren wahren Namen gesagt hat, mit der er sich aber langsam anfreundete. Doch ganz so gut scheint
er sie dann doch nicht zu kennen, denn plötzlich begeht sie vor den Augen der Studenten Selbstmord. Genau dann werden die Dinge jedoch erst wirklich
eigenartig. Denn Su-yeong sieht sie nach wie vor immer wieder. Sie beschafft ihm sogar Arbeit als Tutor. Seine Schülerin Su-ji (Cha Soo-yeon) ist
allerdings sehr verschlossen und wohnt in einem gruseligen Herrenhaus. Mit der Zeit wird aber klar, dass sie Gefühle für Su-yeong hat. Etwas stimmt aber
mit ihr nicht. Außerdem versteht Su-yeong nicht, warum ihn Pippis Geist zu dem Mädchen geführt hat. Langsam, aber sicher beginnt der Student die wahren
Hintergründe zu verstehen...
Kritik: Ab und an stolpert man über einen Film und wundert sich darüber, warum die meisten Kritiker ihn zerrissen haben. "For Eternal
Hearts" konnte aber immerhin beim "normalen" Publikum ein paar positive Wertungen für sich verbuchen. Der Grund dafür, dass diese Mystery-Romanze bei
Kritikern hauptsächlich Fragezeichen und Abneigung hervorgerufen hat, scheint der Genre-Mix zu sein. Leider wird "For Eternal Hearts" dabei wohl aber
von den meisten missverstanden. Hier soll überhaupt keine Geistergeschichte präsentiert werden, bei der man sich gruselt, während auf der anderen Seite
eine Liebesgeschichte im Mittelpunkt steht, die durch ihre Reinheit und Naivität punkten soll. Der Film wandelt vielmehr in einer Zwischenwelt von
Leben und Tod, die ihre Parallele in der Liebe sucht.
"For Eternal Hearts" etwas abgewinnen zu können, scheint also maßgeblich davon abhängig, ob man mit der Atmosphäre etwas anfangen kann. Genau diese stellt für
mich aber die größte Stärke des Films und den roten Faden dar. Anfangs besticht diese durch das Nostalgie-Gefühl vergangener Tage und der Erfahrung der ersten
Liebe. Aber schnell wird alles etwas eigenartig. Spätestens wenn wir bei Su-ji zu Besuch sind, verstärkt sich dieser Eindruck. Das schummrige Licht, die
merkwürdige Einrichtung oder der Garten, der das Haus wie einen Teil einer anderen Welt wirken lässt - das alles entführt uns in eine irgendwie von Nebeln
durchzogene Welt voller Rätsel und Melancholie, die ebenso gelungen von einem dezenten Soundtrack getragen wird. Die vielen Fragen, die sich auftun,
sind auch dafür verantwortlich, dass man sich trotz eines langsamen Tempos niemals gelangweilt fühlt.
Glücklicherweise fühlt sich nicht alles in der Mystery-Romanze eigenartig an. Das ist vor allem Jeong Kyeong-ho ("Manhole",
"Running Turtle") zu verdanken, der die Geschichte mit dem nötigen Bezugspunkt versorgt und sogar so etwas wie ein
Fundament des Films schafft. "For Eternal Hearts" ist ein Werk, das leicht emotional distanziert hätte wirken können, doch auch die Nebendarsteller, wie
Jeong Jin-yeong ("Gangnam Blues") und Kim Gyoo-ri ("Poongsan"), können dies vermeiden. Leider
wirkt Cha Soo-yeon ("Beautiful") dagegen ziemlich flach. Um genau zu sein, ist die eigentliche Liebesgeschichte zwischen
Su-ji und Su-yeong alles andere als überzeugend und für einen Romantikstreifen ist das natürlich ein KO-Kriterium.
Während ich also alle anderen negativen Punkte der Kritiker gerne entkräfte, muss ganz klar gesagt werden, dass einiges von der Geschichte verloren geht,
weil die Romanze zwischen den beiden Protagonisten nicht funktioniert. Hier kann man auch gar nicht von einer reinen Romanze sprechen, vielmehr gibt
es nicht einmal einen einzigen Moment, in dem zwischen den beiden der Funken auf dem Bildschirm überspringt. Die Atmosphäre kann aber über einiges hinwegtrösten
und auch die ständige Bedrohung durch Fliegerangriffe seitens Nordkoreas kann Unbehagen auslösen, das gleichzeitig die eigene Sterblichkeit vor
Augen führen soll. Allerdings macht es sich Regisseur Hwang Kyoo-deok nicht so leicht, dass er nur seine dichte Atmosphäre für sich arbeiten lässt. Er hat
auch eine ganz ansehnlich Geschichte geschrieben.
Tatsächlich gibt es einige überraschende Wendungen, von denen ein paar vielleicht gar nicht so überraschend sind, wenn man den Hinweisen, die über den Film verteilt sind, folgt. Es mag sein, dass nicht alles hundertprozentig zusammenpasst, aber die Geschichte überrascht dennoch. Leider kann der große Minuspunkt der schlecht integrierten Romanze nicht schöngeredet werden, aber ein schlechter Genre-Mix ist "For Eternal Hearts" mit Sicherheit nicht. Wie gesagt entfaltet der Film seine ganze eigene Magie, wenn man sich auf seine besondere Atmosphäre einlassen kann. Zwischen Realität und Fantasie wandernd, stets am Rande einer Zwischenwelt verweilend, die auch etwas von Poesie an sich hat (nicht umsonst wird an etlichen Stellen Rainer Maria Rilke zitiert), konnte mich der Film mit seiner ungewöhnlichen Stimmung äußerst positiv überraschen. Wenn eben nur die Liebegeschichte nicht so unbeholfen gestaltet worden wäre...