Story: Park Joong-soo (Bae Sung-woo) ist Priester und führt einen äußerst schweren Exorzismus durch. Leider stirbt das von einem Dämonen besessene Mädchen, aber nicht, bevor der Dämon Joong-soo verspricht, ihn und seine Familie leiden zu lassen. Von Gewissensgebissen geplagt, zieht sich der Priester in sein Kloster zurück. Sein Bruder Kang-goo (Sung Dong-il) zieht kurz darauf mit seiner Familie fort. Seine Frau Myeong-joo (Jang Young-nam) und Tochter Hyeon-joo (Jo Yi-hyun) sind auf den Priester nicht gut zu sprechen. Wegen ihm müssen sie umziehen, denn es haben einige Gerüchte die Runde gemacht und die Kinder wurden in der Schule gemobbt. Die älteste Tochter Seon-woo (Kim Hye-jun) und der kleine Sohn Woo-jong (Kim Kang-hoon) halten aber immer noch zu ihrem Onkel. Trotz anfänglicher Bedenken scheint das neue Zuhause ganz annehmlich zu sein. Allerdings hält der Frieden nicht lange an, denn der Nachbar arbeitet nachts an irgendetwas und macht dabei einen ziemlichen Lärm. Als Kang-goo ihn konfrontieren will, betritt er ein Haus, in dem Tierkadaver und umgedrehte Kreuze von der Decke hängen. Es ist jedoch nicht nur sein Nachbar, mit dem etwas nicht stimmt. Nacheinander benehmen sich auch die einzelnen Familienmitglieder immer eigenartiger und können sich kurz danach an nichts erinnern. Bald wird klar, dass die Familie von einem mächtigen Dämonen heimgesucht wird. Kang-goo will seinen Bruder zu Rate ziehen, doch dieser ist noch nicht bereit, wieder einen Exorzismus durchzuführen.
Kritik: Das übernatürliche Böse gewinnt im koreanischen Kino immer mehr an Zuspruch und zwar nicht mehr nur in Form eines Geistes mit zu langen Haaren. Immer häufiger rücken Dämonen oder Satan persönlich in den Vordergrund, wie sich auch in diesem Horrorthriller zeigt, der sich unzweifelhaft an "The Priests" orientiert. Die Eingangssequenz zeigt uns bereits, dass wir es mit einem Film zu tun haben, der durchaus mit einer düsteren und dichten Atmosphäre fesseln kann. Letzten Endes verlagert sich die Geschichte aber vor allem auf die Familie und ihre Probleme untereinander. Das hätte eine der Stärken des Films werden können, leider mangelt es aber genau hier an der nötigen Tiefe. Das Finale wiederum fällt ziemlich klassisch aus, wenn auch in einem Keller stattfindend, und dürfte für Fans des Exorzisten-Kinos nichts Neues liefern. "Metamorphosis" kann seinen Schwerpunkt nicht klar setzen und ist damit am Ende lediglich Genre-Futter.
Als die Familie in ihr neues Haus einzieht, wird schnell klar, dass sie durch Joong-soo, gespielt von Bae Sung-woo ("The King"), in zwei Parteien gespalten ist. Die eine glaubt dem Priester, die andere findet die Umstände eigenartig, wie das Mädchen, das er exorzieren sollte, gestorben ist. Wie religiös die Familie ist, wird eigentlich nie so recht klar, aber es gibt wohl ein paar Kreuze, die in der neuen Wohnung noch nicht aufgehängt werden. In wie weit in der gezeichneten Welt Exorzismus also akzeptiert wird, ist auch recht unklar. Später bekommen wir in einer ziemlich lustigen Szenen zu sehen, wie ein Meeting zwischen Priestern abgehalten wird, bei dem auf schlechtem Englisch darüber gestritten wird, ob es sich um einen Dämon oder Satan persönlich handelt, der von einem Mädchen Besitz ergriffen hat. Möglicherweise ist Exorzismus also gar nicht so selten in der Welt von "Metamorphosis". Gleichzeitig könnte man aber auch ein wenig Sozialkritik dahinter vermuten, als ein Mädchen immer wieder mit einer Rute geschlagen wird, um den Teufel auszutreiben. Schließlich gibt es in Korea immer wieder in der Realität ähnliche Fälle.
Die neue Familie hat jedenfalls in dem neuen Haus bald mit dem Nachbarn Probleme, der mitten in der Nacht irgendetwas zu zersägen scheint. Wobei man sich aber fragen muss, wie laut das schon sein kann, wenn das Haus einige Meter weit entfernt steht, und die Fenster zu sind... Als der Vater dann den Nachbarn konfrontieren will, betritt er dessen Haus und mit den dortigen umgedrehten Kreuzen, dem Blut und den aufgehängten Tierkadavern, erschafft Regisseur Kim Hong-seon ("The Traffickers") eine ziemlich gruselige Atmosphäre. Als später die Polizei dazukommt, ist natürlich alles wie auf magische Art verschwunden. Man erhofft sich später eine Erklärung dafür, bekommt aber eher noch mehr Fragezeichen. Das mag vielleicht nur wenige wirklich stören, da man in so einem Film gerne bereit ist, Übernatürliches zu akzeptieren, aber genau genommen zeugt es auch von unsauberer Arbeit beim Drehbuch. Viel schwerwiegender sind aber die Verfehlungen, wenn es um die Familienmitglieder geht.
Die Idee hätte bei dem Titel des Films eigentlich sein müssen, dass sich die Familienmitglieder mit der Zeit langsam verwandeln. Die Veränderungen sind aber so naheliegend, dass der Regisseur einen Großteil des eigentlichen Reizes zerstört. Es kommt aber noch schlimmer, denn die Familienmitglieder verändern sich gar nicht, sondern das Böse kreiert eine Art Doppelgänger. Damit hat der Film nichts mehr mit einer Verwandlung zu tun, aber immerhin hätte man so doch den Spannungsgehalt erhöhen können, wie in dem Horrorklassiker von John Carpenter "Das Ding aus einer anderen Welt". Die Realität ist aber, dass das Böse in "Metamophosis" wohl noch nie etwas von Subtilität gehört hat. Die Doppelgänger laufen stets mit einem grimmigen Gesichtsausdruck herum bzw. attackieren andere sogleich mit einer Waffe, sodass sie schnell auszumachen sind. Dass die Familie mit der Zeit durchdreht oder dass mit dem Umstand gearbeitet würde, dass das Böse sich von aufgestauten Emotionen ernährt, wie an einer Stelle erklärt wird, hätte ein schönes Fundament für Horror liefern können. Aber all das wird ignoriert.
Trotz alldem ist die erste Hälfte dieses Thrillers sehr spannend. Erst mit der Zeit zeigt sich eben, dass der Film nicht die Erwartungen erfüllen kann, die er zu Beginn aufgebaut hat. Eine Wendung ist außerdem völlig offensichtlich und lässt nur an den Kopf greifen, zumal man sich fragt, warum man nicht mit Weihwasser auf Doppelgänger testet. Spätestens zum Finale hin hat sich aber alles von dumm zu dümmer gewendet. Eine der Töchter wird sogar schlichtweg komplett vergessen, was in einer Situation, in der potentiell die ganze Familie in Lebensgefahr ist, absolut unverständlich ist. Das Finale wirkt überdies übereilt und unpoliert. Man soll sich für das Schicksal und die Opfer, die gebracht werden, interessieren, aber das ist schlichtweg nicht möglich, da verpasst wurde, die Individuen angemessen in den Vordergrund zu stellen. Damit ist "Metamorphosis" ein enttäuschender Horrorthriller, den man nicht gesehen haben muss.