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The Priests - Filmposter
Original Title:
Geom-eun sa-je-deul

South Korea 2015

Genre:
Horror, Mystery

Director:
Jang Jae-hyeon

Cast:
Kim Yoon-seok
Kang Dong-won
Park So-dam
Kim Ee-seong
Son Jong-hak
Lee Ho-jae


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The Priests

The Priests - Film Screenshot 1

Story: Vater Kim (Kim Yoon-seok) wird von der Kirche als unangenehmes Element betrachtet, da er immer noch Exorzismen durchführt. Die katholische Kirche glaubt heutzutage nicht mehr an Dämonen, doch ist der Exorzismus als gängige Praktik immer noch in der Bibel verankert, weshalb sie sich irgendwie mit Vater Kim arrangieren müssen. Kim ist derweil bemüht, einen besonders starken Dämon aus dem Mädchen Yeong-sin (Park So-dam) zu vertreiben. Bisher ist ihm dies nicht gelungen und sein früherer Partner hat sich von dem Fall abgewendet. Nun sucht Vater Kim einen neuen Helfer und findet diesen in dem jungen angehenden Priester Choi (Kang Dong-won). Choi wird von Alpträumen geplagt, da er seine Schwester bei einem Hundeangriff verloren hat und nur tatenlos zusehen konnte. Seine wahre mentale Stärke soll sich bei dem zukünftigen Exorzismus zeigen, aber zunächst bedarf es einiger Vorbereitungen. Unter anderem bedarf es einer heiligen Glocke, die dem Dämon Einhalt gebieten kann, sowie eines Schweins, in das der Dämon fahren muss, wenn er aus seinem jetzigen Wirt vertrieben ist. Doch nichts kann Choi auf die harte Prüfung vorbereiten, die ihm im Angesicht mit einem Dämon bevorsteht.

Filmroll The Priests - Film Screenshot 2 The Priests - Film Screenshot 3 Filmroll
The Priests - Film Screenshot 4

Kritik: Bei dem Titel des Films stellen sich schon Fragezeichen ein. Ein Film über Priester in Korea? Sicherlich gibt es in Südkorea unzählige Anhänger der christlichen Religion, aber ein Horrorstreifen über einen Exorzismus? "The Priests" ist eigenartig, fast schon experimentell und mutig in der Art und Weise, wie eine Neuinterpretation, im weitesten Sinne, des Klassikers "Der Exorzist" geleistet wird. Es ist schwierig, den Film als erfolgreich zu bezeichnen in dem, was er versucht. Eine absolute Fehlleistung kann man dem Regisseur aber ebensowenig vorwerfen. "The Priests" ist alleine wegen seiner Thematik ein Risiko für die Produzenten gewesen, doch an den Kinokassen sollte sich dieses bezahlt machen. Eine Top-Besetzung dürfte aber der Hauptfaktor für den finanziellen Erfolg des Films gewesen sein.

The Priests - Film Screenshot 5

Es mag der Eindruck erweckt worden sein, dass "The Priest" an ein sehr spezielles Publikum gerichtet ist, dem ist aber nicht so. Tatsächlich schreit alles in dem Film nach Blockbuster. Das geht sogar so weit, dass an ein paar Stellen Actionszenen eingearbeitet worden sind, die eigentlich eher unnötig erscheinen, doch dazu später mehr. Im Grunde ist die Geschichte äußerst einfach gehalten und es geht tatsächlich um einen Exorzismus, der bereits einmal fehlgeschlagen ist. Ja, mehr passiert bei genauerer Betrachtung nicht. Das kann in der Tat etwas frustrierend sein, aber es gibt ja noch die Charaktere, die ausgearbeitet werden müssen. Dass der Film hier außergewöhnlich punktet, kann nicht behauptet werden, aber zwei Hauptdarsteller in Höchstform holen doch das Maximum aus ihren Persönlichkeiten heraus. Auch die Chemie zwischen den beiden Priestern ist besser, als sie auf Papier aussieht.

The Priests - Film Screenshot 6

Kritik muss aber an einigen Lücken in der Charakterausleuchtung geleistet werden. Vater Kim, sehr gekonnt gespielt von Kim Yoon-seok ("The Classified File", "Haemoo"), bleibt einfach zu rätselhaft, da große Teile seiner Vergangenheit im Dunkeln bleiben. Gerade bestimmte Andeutungen zeigen aber, dass hier unbedingt mehr aus dem Charakter hätte herausgeholt werden müssen. Kang Dong-won ("Kundo: Age of the Rampant", "Secret Reunion") verkörpert den jüngeren Priester, der von inneren Dämonen geplagt ist. Natürlich spielt dies gegen Ende eine große Rolle, aber die Bewältigung seines Traumas ist ziemlich ungeschickt im Film umgesetzt und so erweist sich gerade dieser Teil der Geschichte als verpasste Gelegenheit, die Beziehung zwischen den beiden Priestern weiter zu vertiefen.

The Priests - Film Screenshot 7

Der eigentliche Exorzismus ist komischerweise tatsächlich das Highlight des Films. Vieles hätte hier schiefgehen können, aber da der Streifen auf dem Kurzfilm "12th Assistant Deacon" von Regisseur Jang Jae-hyeon, der hier sein Spielfilmdebüt gibt, basiert - ein Kurzfilm, der einige Preise abgestaubt hat -, dürfte es nicht wundern, dass der Exorzismus das Herz des Films darstellt und mit einer außerordentlich dichten Atmosphäre zu begeistern weiß, die den Streifen überhaupt erst zum Horrorfilm macht. Denn davon abgesehen, gibt es kaum Elemente eines typischen Horrorfilms. Dank der tollen Darsteller und vor allem auch der Leistung von Park So-dam ("The Silenced"), welche die Besessene spielt, greift ein Rad ins andere und man klebt gespannt vor dem Bildschirm. Auch die eher grotesken Szenen passen sich dann perfekt in den Film ein. Speziell die Effekte, die auf CGI-Spielereien verzichten, abgesehen vom Weihrauch, lassen "The Priests" nicht unnötig überladen wirken.

Filmroll The Priests - Film Screenshot 8 The Priests - Film Screenshot 9 Filmroll

The Priests - Film Screenshot 10

Alles andere wirkt aber oft etwas orientierungslos. Das betrifft auch das Finale nach dem Exorzismus, das irgendwie etwas missglückt aussieht. Man hat den Eindruck, dass hier noch etwas Größeres, sozusagen das epische Böse in seiner Reinform gezeigt werden sollte, aber es gelingt nicht. Beim eigentlichen Finale ist damit bereits die Luft raus. Der Exorzismus ist der wirkliche Höhepunkt des Films. Mehr Charakterausarbeitung wäre wünschenswert gewesen, gerade da hinsichtlich dieser einige Fragen unbeantwortet bleiben. Das religiöse Grundmotiv des Films, die Art wie das Übernatürliche ohne große Erklärung eingeführt wird und einen sofort gefangennimmt, sowie ein schöner Soundtrack, der sich auch an Kirchenstücken orientiert, wissen zu gefallen. Das etwas flache Drehbuch und nicht gut ausgearbeitete Charaktere, obwohl dieses Manko von den Darstellern wieder aufgefangen werden kann, lassen "The Priests" aber immer wieder stolpern. Wegen seiner Einzigartigkeit im koreanischen Kino sollte man diesem Horrorstreifen aber trotz allem eine Chance geben.

(Autor: Manfred Selzer)
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