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Office - Filmposter
Original Title:
O-pi-seu

South Korea 2015

Genre:
Thriller, Mystery

Director:
Hong Won-chan

Cast:
Ko Ah-seong
Park Seong-woong
Bae Seong-woo
Kim Ee-seong
Ryoo Hyeon-kyeong
Lee Chae-eun
Son Soo-hyeon
Park Jeong-min
Oh Dae-hwan


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Office

Office - Film Screenshot 1

Story: Kim Byeong-gook (Bae Seong-woo) ermordet mit einem Hammer seine gesamte Familie. Detective Jong-hoon (Park Seong-woong) sucht den Arbeitsplatz des Mörders auf und sucht nach einem Motiv sowie einem möglichen Aufenthaltsort Byeong-gooks. Bei seiner Befragung der Angestellten stellt sich heraus, dass Kim ein zuverlässiger Arbeiter war und nichts auf seine Tat hat schließen lassen. Nur die Praktikantin Lee Mi-rae (Ko Ah-seong) scheint offensichtlich eine schlechtere Lügnerin zu sein als der Rest der Angestellten. Doch auch aus ihr bekommt die Polizei nicht mehr heraus. Tatsächlich war Byeong-gook der einzige Kollege, mit dem sie sich gut verstanden hat, weshalb sie von seiner Tat am meisten geschockt ist. Doch Mi-rae hat genügend damit zu tun, von ihren Kollegen akzeptiert zu werden und nichts falsch zu machen. Eigentlich müsste sie bald von der Firma übernommen werden, aber ihr Fleiß scheint ihr einige Feinde zu machen. Als dann der nächste Tote im Büro gefunden wird, sind sich alle sicher, dass sich Byeong-gook irgendwo im Büro aufhält. Für Mi-rae kommt daneben noch die Angst hinzu, ihre Arbeit zu verlieren, da plötzlich eine weitere Praktikantin eingestellt wird...

Filmroll Office - Film Screenshot 2 Office - Film Screenshot 3 Filmroll
Office - Film Screenshot 4

Kritik: Es ist schon etwas irritierend, dass 2015 gleich zwei Filme mit dem Titel "Office" aus Asien kommen. Wer nach dem Musical von Johnnie To sucht, wird das andere "Office" meinen. Denn in dem südkoreanischen Thriller geht alles etwas düsterer und beklemmender zu. Unglücklicherweise entpuppt sich der Streifen gegen Ende als Slasher-Film mit für Fans des Genres wiederum erstaunlich wenig Blut. Letztendlich versucht der Film sowohl Horror-Fans als auch jene Zuschauer ansprechen zu wollen, die etwas Sozialkritik vertragen. Es sollte nicht überraschen, dass "Office" schließlich keine der beiden Gruppen zufriedenstellen kann. Anfangs mag man noch ein paar satirische Elemente in dem Film vermuten, aber je weiter die Geschichte voranschreitet, desto ernster nimmt sie sich und das ist nicht gut, denn besonders großartig geschrieben ist "Office" nicht.

Office - Film Screenshot 5

Dabei bietet das Büro als geschlossener Raum mit seinem kühlen Licht und dem monotonen Geräusch des Tastaturgeklappers und Kopierers im Hintergrund eigentlich eine ziemlich gut geeignete Bühne für einen Horrorstreifen. Der erste Mord ist äußerst brutal, auch wenn wir nichts davon zu sehen bekommen und wir nur den Ton hören. Vor seinem Regiedebüt hat Hong Won-chan bereits an "The Chaser" mitgearbeitet und wer sich an den Mord mit dem Hammer dort erinnert, weiß genau, was er hier zu erwarten hat. Bis zum Ende hin spielt sich aber alles recht unblutig ab. Um Leben und Tod geht es aber dennoch. Jedoch nicht auf die Weise, wie man sich das vorstellt. Denn in "Office" geht es um den Erhalt des eigenen Artbeitsplatzes und das ist in Korea mehr noch als in anderen Ländern gleichzusetzen mit dem eigenen Leben.

Office - Film Screenshot 6

Der eigentliche Horror ist also, seinen Arbeitsplatz zu verlieren. Für Mi-rae, die schon seit einer Weile darauf hofft, überhaupt endlich unter Vertrag genommen zu werden, geht es damit um besonders viel. Sie ist zwar enorm fleißig, doch wird sie von ihren Kollegen nicht akzeptiert, da ihre sozialen Kompetenzen etwas zu wünschen übrig lassen. Dabei bemüht sie sich außerordentlich. Genau das macht sie aber unter ihren Kollegen und Kolleginnen unsympathisch. Niemand mag jemanden, der versucht eine bessere Leistung als man selbst abzuliefern. Damit weist Mi-rae einige Parallelen zum Mörder Kim Byeong-gook auf. Der Film spielt auch genau mit diesem Umstand und je mehr sich der Druck auf Mi-rae erhöht, desto spannender wird die Geschichte. Es ist dieses subtile Mobbing, das "Office" zu seinen stärksten Momenten führt. Unglücklicherweise sind die Charaktere aber nicht annähernd so gut geschrieben, wie es nötig gewesen wäre, um dem Film echte Tiefe zu verleihen.

Office - Film Screenshot 7

Dementsprechend bleibt vieles nur angedeutet. Immerhin kann die Atmosphäre teilweise ein beklemmendes Gefühl hervorrufen und das nicht unbedingt in den Szenen, in denen das Licht geisterhaft flackert, sondern wenn Mi-rae ihren stressigen Arbeitsalltag überstehen muss und von allen Seiten Ärger bekommt. Ko Ah-seong ("Thread of Lies", "Snowpiercer") kann mit ihrem stets erschrocken wirkenden Gesichtsausdruck manchmal etwas über die Stränge schlagen, punktet aber wiederum in genügend anderen Szenen. Leider gibt ihr das Drehbuch nicht die Gelegenheit sonderlich zu glänzen. Das gilt auch besonders für Park Seong-woong ("Tabloid Truth") als Detective. Er hat zwar ein gewisses Charisma und seine Chemie mit Ko ist besser, als man es bei dem unsauberen Drehbuch erwarten würde, aber etwas Besonderes kann er auch nicht aus seiner Rolle machen.

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Office - Film Screenshot 10

Sobald klar ist, dass "Office" nur am Rande den typischen Arbeitsalltag zeigt und die Ängste eines jeden Büroangestellten nicht in den Fokus rückt, schwächelt der Film immer mehr. Und gegen Ende bekommen wir dann tatsächlich einen typischen Slasher zu sehen. Von all den Abzweigungen, die der Film hätte nehmen können, ist das die unspektakulärste und so macht sich am Ende auch Enttäuschung breit. Das Drehbuch hat aber nicht nur Probleme, wenn es um die Ausarbeitung seiner Charakter geht. Es gibt auch einige recht ungeschickte Wendungen, die den Fall voranbringen, und das irgendwie übernatürliche Element, das retrospektiv den ganzen Film durchzieht, passt einfach nicht. Auch hinsichtlich des Schnitts tun sich Mängel auf, da einige Rückblenden nicht gerade gelungen in den Film gewoben sind. Wenn da nicht trotz allem noch ein Funken Substanz in Form von Kritik an Firmenstrukturen auszumachen wäre, hätte man "Office" als eine noch größere Enttäuschung bezeichnen müssen. Potential ist da gewesen.

(Autor: Manfred Selzer)
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