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One Third - Filmposter
Original Title:
Sanbunnoichi

Japan 2014

Genre:
Crime, Comedy, Action

Director:
Hiroshi Shinagawa

Cast:
Tatsuya Fujiwara
Koki Tanaka
Ryuichi Kosugi
Mika Nakashima
Yosuke Kubozuka
Shinnosuke Ikehata
Ryo Kimura
Sho Aikawa
Mitsu Dan


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One Third

Story: Shu (Tatsuya Fujiwara) gehört der Nachtclub Honey Bunny und das Geschäft läuft gut. Allerdings geht Shu gerne zum Pferderennen. Als er eines Tages die Monatseinnahmen des Clubs dorthin mitnimmt, wird ihm das Geld geklaut. Er ist verzweifelt, da er die Einnahmen eigentlich dem rücksichtslosen Gangster Hama (Yosuke Kubozuka) übergeben muss. Sollte er ihm das Geld nicht zahlen, dürfte er kaum noch lange zu leben haben. Da taucht durch Zufall Maria (Mika Nakashima) auf, die früher im Nachtclub gearbeitet hat, und bringt ihn zu der Gangsterin Shibugaki (Shinnosuke Ikehata), die ihm gegen hohe Zinsen das Geld leiht. Nichtsdestotrotz ist das nur eine vorübergehende Lösung, denn jetzt hat Shu nur zwei Wochen das Geld zu beschaffen. Maria, die ebenfalls eine große Summe Geld benötigt, wendet sich mit einem Plan an ihn. Sie will eine Bank ausrauben. Dafür braucht Shu jedoch noch zwei Komplizen. Einen findet er in seinem Angestellten Koji (Koki Tanaka), mit dem er auch zusammen wohnt und der einige Spielschulden hat. Der Dritte im Bunde ist Ken (Ryuichi Kosugi), ein Nachtclubbesucher, dessen Geschäfte nicht so gut laufen. Nun stehen die drei mit dem erbeuteten Geld im Honey Bunny und es stellt sich heraus, dass jeder von ihnen seine eigenen Pläne geschmiedet hat...

Kritik: "One Third" ist ein überaus ambitionierter Bankraub-Film, der so viele Wendungen beinhaltet, das einem fast schon schwindlig wird. Hier gibt es nicht nur einen Plan, sondern nachdem hinter dem ersten Plan der zweite zum Vorschein gekommen ist, zeigen sich immer mehr Schichten, die wie bei einer Zwiebel nacheinander gelöst werden müssen, bis man irgendwann schließlich zum wahren Kern vordringt. Das äußerst intelligente Drehbuch ist dem Roman von Hanta Kinoshita zu verdanken, auf dem es basiert. Die eigentlich treibende Kraft hinter dem Film ist damit ganz klar die Geschichte, aber ebenso weiß die Regie zu begeistern. Durch lange Aufnahmen wirken manche Szenen beinahe improvisiert und bekommen Authentizität. Weiterhin wird dadurch das Tempo des Films ordentlich nach oben getrieben.

One Third - Film Screenshot 11

Bleiben wir zunächst bei der Regie von Hiroshi Shinagawa, der früher eine Hälfte eines Comedy-Duos war. Hiroshi lässt sich einiges einfallen und gibt "One Third" damit eine ganz besondere Note. Da wären die bereits angesprochenen langen Aufnahmen, die jedoch keineswegs billig und verwackelt wirken, da die technischen Aspekte des Films oberste Schublade sind. Dann wechselt die Szene manchmal in Schwarz-Weiß und Maria erzählt von ihren eigenen Plänen, ohne dass die Leute um sie herum sie hören können. Sozusagen ein innerer Monolog, der nach außen getragen wird. Monologe gibt es auch so genügend. Immer wieder erklärt uns einer der Charaktere, und oft als Stimme aus dem Off, vorangegangene Geschehnisse. So bekommen wir immer mehr Puzzle-Teile, je weiter der Film voranschreitet. Zunächst erfahren wir, was sechs Tage vor dem Überfall passiert ist, dann fünf usw.

One Third - Film Screenshot 12

Hiroshi Shinagawa hat sich auch ganz klar von Quentin Tarantino beeinflussen lassen, was im Film selbst thematisiert wird - Shu ist ein Filmfan und bringt die Geschehnisse immer wieder auf eine Meta-Ebene -, so gibt es auch zahlreiche offensichtliche oder weniger offensichtliche Anspielungen: der Club, der Honey Bunny heißt, die Bar mit dem Namen Travolta, das Pferd "Jacky Brown" etc. Davon abgesehen gibt es auch einige Stand-offs, die an Tarantino erinnern sowie viele Dialoge voller Witz und Tempo. Gerade die Dialoge erweisen sich aber oft auch als sehr komisch und kommen aus der Comedy-Duo-Stand-Up Ecke des Regisseurs. Es gibt demnach auch ziemlich viele absurde Szenen und Dialoge. Unterhaltend ist das allemal und es kommt dadurch auch immer gute Laune auf. Allerdings steht das sehr oft den durchaus ernsten Szenen gegenüber.

So gibt es einige Messerstechereien, einen ziemlich abscheulichen Exkurs über das Gehirnessen und die Vergewaltigung eines Mannes. Tja, wie soll das zusammenpassen? Man bekommt den Eindruck, als solle das nicht allzu ernst genommen werden, aber wie das gehen soll, bleibt ein Rätsel. Somit stellt die augenscheinlichste Schwäche von "One Third" dieser krasse Gegensatz von verstörender Gewalt und leichter Familienunterhaltung dar. Tatsächlich ist das andere Problem dieser Überfall-Komödie, dass einfach zu viele Wendungen eingebaut wurden. Man kann die Vertracktheit der ganzen Geschichte teilweise nur bewundern, aber ab einem bestimmten Punkt ist man so übersättigt, dass uns die nächste Wendung überhaupt nicht mehr überrascht, denn es musste ja ohnehin noch eine geben. Wie gesagt bleibt es dennoch beeindruckend, dass bis zum Schluss immer wieder noch eine weitere kleine Überraschung gefunden werden konnte.

One Third - Film Screenshot 13

Die einzelnen Charaktere sollen alle etwas undurchschaubar bleiben, was es manchmal etwas schwierig macht, mit ihnen zu sympathisieren. Aber dafür gibt es ja wiederum die Comedy-Elemente. Tatsuya Fujiwara ("Rurouni Kenshin: The Legend Ends", "Shield of Straw") stellt unsere Bezugsperson dar, interessanter sind jedoch die darstellerischen Leistungen von Mika Nakashima ("Nana") und vor allem Yosuke Kubozuka ("Ichi", "Go"). Die zahlreichen bunten Charaktere verleihen "One Third" ohnehin einiges an Unterhaltungswert. Ein paar kleine Actionszenen gibt es auch, aber im Grunde lebt diese clevere Raubüberfall-Komödie von seinem Drehbuch mit den vielen Wendungen und seiner stylishen Regie. Ein Heist-Movie, der sich klar von der Konkurrenz abhebt und damit nur empfohlen werden kann.

(Autor: Manfred Selzer)
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