Story: Yuki Hase (Kento Yamazaki) geht ins zweite Jahr der Oberschule. Bei ein paar Zufallsbegegnungen trifft er das Mädchen Kaori
Fujimiya (Haruna Kawaguchi), für die er sich sofort interessiert. Als er dann in seiner neuen Klasse Kaori sieht, ist er überglücklich und sucht den
Kontakt zu ihr. Sie will aber für sich alleine bleiben und lässt Yuki immer wieder gegen eine Wand laufen. Als der Junge nicht aufgeben will, klärt
ihn sein Lehrer im Geheimen darüber auf, dass Kaori an einer Form von Amnesie leidet. Jeden Montag hat sie vergessen, was in der Woche zuvor passiert
ist. Yuki hat aber eine Idee. Er händigt Kaori ein Notizbuch aus und erklärt ihr, dass die beiden im Wechsel ein Tagebuch führen sollen. Kaori lässt
sich schließlich dazu überreden und taut langsam auf. Jeden Montag liest sie vor der Schule das Tagebuch und weiß somit wieder, wer Yuki ist. Die zwei
werden Freunde. Yuki stellt sie auch seinen Freunden Shogo (Takashi Matsuo) und Saki (Haori Takahashi) vor. Die Gruppe verbringt eine schöne Zeit
zusammen, doch dann taucht Hajime Kujo (Shuhei Uesugi) auf, der bei Kaori alte Erinnerungen aufkommen lässt...
Kritik: Eine Teenie-Romanze, die sich um Erinnerungen dreht und die Protagonistin immer wieder die letzte Woche vergessen lässt, kann doch
nur auf einem Manga basieren. Und dem ist auch so. Tatsächlich hat man das Gefühl, als wäre die ganze Geschichte am Fließband mit anderen Mangas kreiert
worden, so viele Übereinstimmungen gibt es. Ein Straßenfestival, bei dem man sich in traditionelle Tracht kleidet? Ja. Ein Schulfestival? Ja. Ein Pärchen,
das zusammen irgendwo hinrennt, um einer unangenehmen Situation zu entfliehen. Auch das haben wir. Da kann man sich auch getrost "ReLIFE"
ansehen, der insgesamt um einiges besser ist. Sollte man mir in ein paar Jahren eine Inhaltsangabe nach diesem Schema geben, dürfte ich jedenfalls mindestens
fünf verschiedene Filme nennen können. Diese Einfallslosigkeit spricht nicht gerade für "One Week Friends".
Auch wenn es über weite Strecken den Eindruck machen kann, ist diese Romanze aber nicht nur schrecklich. Das liegt vor allem an Yuki, gespielt von Kento Yamazaki
(bereits in einer jener Teenie-Romanzen mit dem Titel "Your Lie in April" zu sehen). Er ist ein herzensguter Mensch und seine
Eroberungsversuche lassen uns schließlich mit ihm fiebern. Allerdings ist es verwunderlich, warum er sich so sehr für Kaori interessiert. Denn sie ist
äußerst zurückgezogen, zeigt nie ein Lächeln und ist schlichtweg eigenartig. Ihre Krankheit ist auch keine Entschuldigung dafür. Sie wird immer mal wieder von
jemandem, den sie kennen müsste, erkannt und angesprochen. Anstatt etwas Unverfängliches zu sagen, steht sie einfach nur stumm da und wartet darauf, dass ihre
Mutter oder Yuki sie aus der Situation befreit. Das lässt sie nicht nur kaltherzig, sondern auch hilflos bis dumm wirken.
Haruna Kawaguchi ("Creepy") ist weiterhin auch noch eine Fehlbesetzung. Sie schafft es auch nicht, irgendeine Form der Chemie mit ihrem
männlichen Part auf die Leinwand zu zaubern. Das ist problematisch, aber immerhin ist dank Yuki immer dieses Reine des ersten Verliebtseins zu spüren. Dann
sind da noch die Nebencharaktere, die nicht der Rede wert sind, entweder weil sie wie Hajime völlig uninteressant sind - schon wieder einer dieser absolut
nicht hübschen Jungs, die von den Schulmädchen aber wie ein Popstar vergöttert werden - oder wie Shogo und Saki, von denen man gerne mehr gesehen hätte, an den
Rand des Spielfelds verbannt werden. Es ist der Geschichte, die auf einem Manga von Matcha Hazuki basiert, aber hoch anzurechnen, dass er sich trotz etlicher
Klischees des Romantikgenres letzten Endes aber gar nicht so sehr auf die Liebesgeschichte versteifen will.
Im Grund geht es hier um Erinnerungen und Freundschaft. Ich muss sagen, dass ich überrascht war, was das Ende zu bieten hatte. Es ist zwar größtenteils
vorhersehbar, aber es gibt doch ein paar unerwartete Wendungen. Unglücklicherweise werden Bekenntnisse, wie das von Saki aber zu sehr am Rande abgehandelt. Und
ganz besonders dämlich - anders kann man es gar nicht nennen - ist, dass Kaori immer noch an Amnesie leidet, selbst nachdem sie den Grund für ihre psychisch
hervorgerufene Amnesie kennt und die Tür zu ihren verschütteten Erinnerungen wieder geöffnet sein müsste. Plötzlich kann sie sich aber an eine bestimmte Person
wieder erinnern. Und dass sie, wie nicht anders zu erwarten, an einer Stelle des Films zusammenbrechen muss, als eine Erinnerung wieder hochkommt, ist etwas zu
theatralisch. Genauso theatralisch kann auch der Soundtrack ausfallen, der an jeder Stelle des Films zu hören ist und mal poppige gute Laune oder Herzschmerz
hervorrufen soll.
Ebenfalls unnötig ist, dass am Ende alles nochmal ganz klar in Worte gefasst werden muss, was bereits völlig klar ist. Das anvisierte Publikum besitzt wohl nicht die nötige Intelligenz, um alleine eins und eins zusammenzurechnen, könnte man meinen. Shosuke Murakami hat mit "Train Man" bereits sein Filmdebüt abgelegt, doch er hat vor allem viele TV-Serien gedreht. Auch wenn man "One Week Friends" dies auf technischer Ebene nicht ansehen kann, wird das doch in seiner Darbringung bzw. seiner Wahl der Geschichte offenbar. Vieles ist einfach ungemein bekannt und dass nicht alles in einem Meer aus Kitsch untergeht, hat er seinem Hauptcharakter und dem Reinen der Liebesgeschichte zu verdanken. Daneben kann sich das Ende als erstaunlich erwachsen erweisen. "One Week Friend" ist damit ein Film, der mich über weite Strecken genervt und gelangweilt hat, weil man alles schon gesehen hat, doch an ein paar Stellen kann er tatsächlich das Herz erweichen und überraschen.