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Parasyte: Part 2 - Filmposter
Original Title:
Kiseiju Kanketsu Hen

Japan 2015

Genre:
Sci-Fi, Horror

Director:
Takashi Yamazaki

Cast:
Shota Sometani
Ai Hashimoto
Eri Fukatsu
Sadao Abe
Tadanobu Asano
Nao Omori
Pierre Taki
Hirofumi Arai
Jun Kunimura
Masahiro Higashide


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Parasyte: Part 2

Parasyte: Part 2 - Film Screenshot 1

Story: Shinichi Izumi (Shota Sometani) hat als rechte Hand den Parasiten Migi (Sadao Abe), der ihm im Kampf gegen die menschenfressenden Parasiten auf der Welt schon das eine oder andere Mal das Leben gerettet hat. Doch nach der Ermordung seiner Mutter und einer stärkeren Verbindung zu Migi verliert er immer mehr seine menschliche Seite. Auch zum Leidwesen seiner Schulfreundin Satomi (Ai Hashimoto). Derweil muss sich der Anführer der Parasiten, Bürgermeister Takeshi Hirokawa (Kazuki Kitamura), entscheiden, welchen Weg er zukünftig einschlagen soll. Die Wissenschaftlerin Ryoko Tamiya (Eri Fukatsu) will die Menschen weiter erforschen und strebt einen so weit wie möglich friedlichen Weg vor, bei dem die Parasiten neben den Menschen stehen. Doch die Parasiten müssen sich nach wie vor von Menschen ernähren und man zweifelt langsam an Ryokos Meinung, da sie ein menschliches Baby zur Welt gebracht hat und langsam so etwas Ähnliches wie menschliche Züge offenbart. Eine aggressivere Gangart schlägt dagegen Goto (Tadanobu Asano) ein, dem es nicht ausreicht Shinichi, der bereits etliche Parasiten getötet hat, durch den Reporter Kuramori (Nao Omori) beschatten zu lassen, sondern diesen tot sehen will.

Filmroll Parasyte: Part 2 - Film Screenshot 2 Parasyte: Part 2 - Film Screenshot 3 Filmroll
Parasyte: Part 2 - Film Screenshot 4

Kritik: Die Kritiken zum ersten Teil, "Parasyte: Part 1", waren vor allem bei Kennern des Original-Mangas eher negativ. Dem konnte man sich als Neuling nicht anschließen, obwohl ich selbst nur zu gut weiß, dass man an die Realverfilmung eines Mangas/Animes besonders hohe Ansprüche und Erwartungen hat. So erwies sich der erste Teil als eine interessante Mischung aus schwarzer Komödie, blutigem Horrorfilm und irgendwo vielleicht sogar Gesellschaftskritik. Und tatsächlich hat es der Streifen vermocht, Interesse für die Fortsetzung zu erwecken. Der zweite Teil der Manga-Adaption beweist nur leider, dass einfach nicht genügend Drehbuchmaterial für zwei vollständige Filme vorhanden war. "Parasyte: Part 2" fühlt sich sehr stark gestreckt an und enttäuscht speziell gegen Ende in mehrerlei Hinsicht. Niemand behauptet aber, dass das Potential nicht da gewesen wäre.

Parasyte: Part 2 - Film Screenshot 5

Es ist schon etwas umständlich, nach längerer Pause wieder in die Geschehnisse der Geschichte einzusteigen. Letztlich klappt das aber besser als gedacht. Allzu lange liegt der erste Teil schließlich auch nicht zurück - ein halbes Jahr. Und um genau zu sein, sind die Motive des ersten Teils noch da. Die Parasiten beanspruchen genauso das Recht darauf zu leben wie die Menschen. Und Tamiya dient immer noch als vielversprechendster Aspekt des Films. Solange sie zumindest teilweise im Vordergrund steht, funktioniert der Streifen auch. Eri Fukatsu ("Villain") spielt einen komplexen Charakter, der bereits eine Wandlung durchlaufen hat und sich immer noch versucht in der Welt zwischen Parasiten und Menschen zu verorten. Nur leider dient ihre Geschichte nicht als Dreh- und Angelpunkt und wird damit nach ungefähr der Hälfte des Films abgeschlossen. Das gibt ihr nicht die Zeit, ihre restlichen charakterlichen Veränderungen angemessen auf die Leinwand zu bringen.

Parasyte: Part 2 - Film Screenshot 6

Ab dann wird es jedoch richtig schlimm und so wäre es nicht schlecht gewesen, aus dem Zweiteiler lediglich einen Film mit Überlänge zu machen und eventuell ein paar Szenen zu kürzen. Denn der Rest der Geschichte wirkt extrem gestreckt, um nicht zu sagen, dass die Geschichte eigentlich nicht mehr vorhanden ist. Goto tritt als Bösewicht in das Scheinwerferlicht und obwohl er eine Exposition bekommen hat, bleibt er schlichtweg der Mann/Parasit für dan Finalkampf. Er besitzt keine Farbe und die Motivation für das, was er macht, ist auch sehr dürftig. Tadanobu Asano ("My Man", "Villon's Wife") schlafwandelt beinahe durch den Film und kann nichts aus seiner Rolle herausholen. Daneben können auch die Nebencharaktere nichts Außergewöhnliches darstellen, weshalb man bei ihrem Ableben nicht mal auf die Idee kommen würde, ihnen eine Träne hinterherzuweinen.

Parasyte: Part 2 - Film Screenshot 7

Das Versprechen, etwas mehr mit Satomi zu machen, wurde auch nicht eingelöst. Gegen Ende tritt sie mehr auf den Plan, aber warum, bleibt schleierhaft. Noch eigenartiger ist sogar eine Sex-Szene, die einfach völlig unmotiviert wirkt. Soll hier für das Finale etwas mehr emotionale Bindung geschaffen werden? Schwer zu sagen, denn einen Unterschied macht ihre Anwesenheit nicht, nicht mal wirklich im gefühlten fünften Epilog - ja, der Film weiß einfach nicht, wann er ein Ende finden soll -, in dem alles zu einem runden Abschluss gebracht werden soll. Was nur leider nicht funktioniert. Der Showdown ist ebenso einer dieser Fälle, wo man sich ein paar gute Actionszenen versprochen hätte, aber obwohl durch die Kulisse ein gewisser epischer Flair in die Konfrontation zwischen Goto und Shinichi Izumi gebracht werden soll, passiert hier einfach nichts! Die Entscheidung im Kampf gibt sogar mehr oder weniger ein Zufall...

Filmroll Parasyte: Part 2 - Film Screenshot 8 Parasyte: Part 2 - Film Screenshot 9 Filmroll

Parasyte: Part 2 - Film Screenshot 10

Nach wie vor können sich die Effekte sehen lassen und es gibt ein paar gute Ideen. Einige Überraschungen zeigen, dass man aus ihnen etwas Gutes hätte zaubern können, aber das wird verpasst. Irgendwo will der Film auch etwas Tiefe beweisen, indem auf die Natur des Menschen eingegangen wird, aber das funktioniert nur genau bis zu dem Punkt, als Tamiya noch im Fokus der Geschichte steht. Danach wirkt es sogar oft etwas unbeholfen und naiv dargebracht. Es ist schön, dass der Film nicht ein billiges Actionfeuerwerk geworden ist - dafür war wahrscheinlich einfach das Budget nicht vorhanden -, aber mit den Charakteren kann wiederum auch nicht wirklich gepunktet werden, da hier zu wenig geleistet wird. Das letzte Drittel des Films ist außerdem eine herbe Enttäuschung, die dieser ansonsten gar nicht so schlechten Manga-Adaption einen bitteren Beigeschmack gibt. Und der schwarze Humor is ebenfalls nicht mehr da. Der erste Teil war eindeutig der bessere Film. Lust auf das Original macht der Streifen aber auf jeden Fall.

(Autor: Manfred Selzer)
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