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Rurouni Kenshin: Kyoto Inferno - Filmposter
Original Title:
Rurouni Kenshin Kyoto Taika Hen

Japan 2014

Genre:
Action, Fantasy

Director:
Keishi Ohtomo

Cast:
Takeru Sato
Emi Takei
Tatsuya Fujiwara
Yosuke Eguchi
Munetaka Aoki
Kaito Oyagi
Tao Tsuchiya
Ryunosuke Kamiki
Yusuke Iseya
Min Tanaka
Maryjun Takahashi
Ryosuke Miura
Yu Aoi


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Rurouni Kenshin: Kyoto Inferno

Story: Himura Kenshin (Takeru Sato) hat sich bei der Kendo-Lehrerin Kaoru (Emi Takei) niedergelassen und verbringt seine Tage mit seinen Freunden Sanosuke (Munetaka Aoki) und Yahiko (Kaito Oyagi). Eines Tages ruft ihn jedoch die Regierung um Hilfe. Shishio Makoto (Tatsuya Fujiwara), der nach Kenshin den Titel des "Manslayers" trug, wurde von der Regierung, für die er gearbeitet hat, verraten und verbrannt. Doch er hat überlebt und sein einziges Ziel ist, die Regierung zu stürzen und wieder die alte Zeit des Shogunats und der Samurai einzuführen. Kenshin sieht sich nach langem Hadern gezwungen, Shishio zu stellen. Er verlässt Kaoru und sein neues Leben und schreitet wieder auf seinem alten Pfad als Wanderer. Doch töten will er nach wie vor nicht. Es scheint nur unmöglich für ihn, im Angesicht dieser Einschränkung wieder zu alter Stärke zu wachsen. Glücklicherweise bekommt er Hilfe von den Oniwaban, einer früheren Wächter-Gruppe von Ninjas, Misao (Tao Tsuchiya) und Hajime Saito (Yosuke Eguchi). Allerdings hat er neben Makoto auch mächtige Feinde wie dessen rechte Hand Soujiro (Ryunosuke Kamiki) und den Kämpfer Aoshi (Yusuke Iseya), der auf Rache sinnt.

Kritik: Viele Jahre ist es her, dass ich die Anime-Version dieses Mangas sah, und nachdem mich "Azumi" enorm begeistern konnte, kam die Hoffnung, aber auch die Angst auf, dass eines Tages jemand versuchen würde, Kenshin als Live-Action Adaption auf die Leinwand zu bringen. Der erste Teil "Rurouni Kenshin" war tatsächlich ein nicht zu verachtender Versuch, aber irgendetwas fehlte einfach noch. Was? Genau das, was man in diesem zweiten Teil zu sehen bekommt! Als Vorlage für den zweiten und dritten Teil dient der Kyoto-Handlungsstrang mit Shishio Makoto und genau so hätte es von Anfang an sein müssen. Die Geschichte gibt hier nämlich am meisten her und so scheint der erste Teil der Trilogie nur eine Einleitung gewesen zu sein. Doch als Manko muss man sich auch beim zweiten Teil damit abfinden, dass eben alles auf ein großes Finale der Trilogie hinarbeitet.

Rurouni Kenshin: Kyoto Inferno - Film Screenshot 11

Zunächst einmal, was nicht unbedingt gefallen kann. Es gibt ein paar wenige Momente, in denen das Tempo unnötig abflacht. Sie sind vergleichsweise rar, aber bei 140 Minuten hätte doch etwas geschnitten werden können. Daneben wirkt das Wiedersehen mit diversen Nebencharakteren leicht überdreht. Nun ja, zugegeben, Sanosuke ist einfach etwas aufbrausend. Etwas unglücklich wurde darüber hinaus Aoshi in die Geschichte eingegliedert. Er hat hier eigentlich gar nichts zu suchen und wirkt demnach wenig überzeugend und etwas deplatziert. Andererseits wurden die Oniwaban ausgesprochen gut mit dem Kyoto-Strang verbunden. Da bleibt es abzuwarten, ob Aoshi im dritten Teil noch einen größeren Zweck erfüllt. Außerdem mag für den einen oder anderen das Finale etwas antiklimaktisch wirken. Aber ganz ehrlich, die letzten Minuten des Films mussten einen Cliffhanger aufbauen und die 15 Minuten Showdown reichen durchaus.

Rurouni Kenshin: Kyoto Inferno - Film Screenshot 12

Das bringt das Wort dann auch gleich auf die Kämpfe. Diese sind besser, schneller, einfallsreicher und noch näher am Original! Dankenswerterweise gibt es aber immer noch kein "Hiten Mitsurugi Ryu-tsuisen", das durch den Raum geschrien wird, während Kenshin seine Gegner niederstreckt. Jeder Charakter hat aber eindeutig einen anderen Kampfstil, auch die Nebencharaktere (vor allem Misao oder Soujiro). Das macht enormen Spaß und ist Fanservice pur. Highlight ist natürlich Kenshin und wenn er das erste Mal sein Schwert zieht und sich durch gut 50 Bösewichte kämpft, ohne dass es langweilig wird, und das auch noch mit einer Geschwindigkeit, die die Kinnlade nach unten klappen lässt. Dafür ist Darsteller Takeru Sato sowie Regisseur Keishi Ohtomo, der hierfür unweigerlich Szenen hat schneller abspielen lassen, ohne dass man dies sieht, ein großes Lob auszusprechen. So muss Kenshin aussehen!

Takeru Sato überzeugt nicht nur in den Kämpfen, sondern auch mit der richtigen Körpersprache und dem Schauspiel. Er verkörpert tatsächlich Kenshin und daran besteht nie ein Zweifel. Seine Romantikgeschichte mit Kaoru bleibt dezent im Hintergrund, denn es gibt zu viel Wichtigeres in dem Film. Die Vergangenheit lässt Kenshin nicht los und sein Schwur, nicht mehr zu töten und dennoch das Land zu beschützen, nagt an ihm, da er von diesem Schwur gelähmt wird. Sein innerer Kampf wird gut auf die Leinwand gerettet, bei der Geschichte, und auch bei den Charakteren, wird jedoch notwendigerweise einiges komprimiert, was für Kenner des Animes/Mangas kein Problem darstellt, da die Lücken leicht gefüllt werden können, aber Neulinge werden wahrscheinlich zumindest mit dem geschichtlichen Hintergrund und den Namen, die auf einen einprasseln, etwas überfordert sein. Mit dem letzten Gesicht, das uns in dem Film gezeigt wird, werden ebenfalls nur Kenner etwas anfangen können und voll Vorfreude dem dritten Teil entgegenfiebern.

Rurouni Kenshin: Kyoto Inferno - Film Screenshot 13

Die Geschichte von Kenshin umspannt eine Zeit, in der es augenscheinlich keine Kämpfer mehr gibt, weil diese nicht mehr gebraucht werden, aber wenn es darum geht, den neuen Frieden zu wahren, zeigt sich, dass selbst die Herbergenbesitzer einst todbringende Ninjas waren. Die geschichtliche Umwälzung der Meiji-Ära ist gelungen dargestellt und so gut wie alle Charaktere sind hervorragend getroffen (Aoshi stellt eine Ausnahme dar), wenn sie eben auch nur angerissen werden können. Auch Tatsuya Fujiwara ("Death Note") überzeugt als Bösewicht mit Motiv, nur sein Fertigkeiten im Kampf müssen sich noch zeigen. Die Bilder sind hervorragend eingefangen, die Sets sind zum Teil überraschend pompös und versprühen wie der Soundtrack epischen Charakter, der sich immer wieder auch in erinnerungswürdigen Szenen abzeichnet. "Kyoto Inferno" ist der Auftakt eines Zweiteilers und zugleich der Mittelteil einer Trilogie. Wenn man dann noch bedenkt, dass Kenshin sowohl noch gegen Aoshi, die restlichen Zehn Schwerter, erneut gegen Soujiro und natürlich Shishio Makoto antreten muss, dann fragt man sich, ob "Kyoto Inferno" überhaupt für sich alleine zufriedenstellen kann? Die Antwort ist ein großes "JA" und für Fans der Serie ein klares "Oro?".

(Autor: Manfred Selzer)
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