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Shaolin Soccer - Filmposter
Original Title:
Siu Lam juk kau

Hong Kong 2001

Genre:
Comedy, Action

Director:
Stephen Chow

Cast:
Stephen Chow
Vicki Zhao Wei
Ng Man-Tat
Patrick Tse
Wong Yat-Fei
Tin Kai-Man
Lam Chi-Sin
Lam Chi-Chung
Chan Kwok-Kwan


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Shaolin Soccer

Shaolin Soccer - Film Screenshot 1

Story: Fung (Ng Man-Tat) war einst ein berühmter Fußballer, der "Das Goldene Bein" genannt wurde, bis ihn sein Rivale Hung (Patrick Tse) zum Krüppel machte. Hung hat nun die erfolgreichste Fußballmannschaft des Landes und Fung arbeitet unter ihm. Eines Tages trifft der ehemalige Profifußballer aber Sing (Stephen Chow), der ein Shaolin-Schüler ist und als "Stahlbein" bekannt ist. Seine Kicks sind so stark, dass Fung ihn unbedingt als Fußballer engagieren will. Sing sucht schon eine ganze Weile nach einer Möglichkeit, sein Talent gewinnbringend einzusetzen, da er der Meinung ist, Kung Fu könne im gesamten Alltag das Leben erleichtern. Bisher verdingt er sich aber als Müllsammler und konnte nicht viel aus seinem Leben machen. Daher ist er sofort von Fungs Idee begeistert. Sie wollen eine Mannschaft aufbauen und suchen Sings Shaolin-Kameraden auf, die es bisher im Leben ebenfalls nicht weit gebracht haben. Diese sind zunächst gar nicht von der Idee überzeugt, stehen jedoch ihrem Freund bei. Als sie schließlich das Grundtraining hinter sich haben, erwachen ihre alten Fähigkeiten wieder zum Leben und sie scheinen unbesiegbar zu sein. Hung spielt jedoch im wichtigsten Fußballturnier des Landes mit unsauberen Mitteln, sodass das Fungs Team fast keine Chance zu haben scheint. Zum Glück leistet Sing eine Imbissverkäuferin (Vicki Zhao) emotionalen Beistand.

Filmroll Shaolin Soccer - Film Screenshot 2 Shaolin Soccer - Film Screenshot 3 Filmroll
Shaolin Soccer - Film Screenshot 4

Kritik: Bei einer dermaßen großen Auswahl an neuen Filmen und der begrenzten Zeit, die man als selbsternannter Filmkritiker hat, sollte es verwundern, warum man einen 16 Jahre alten Film den diversen neuen Streifen aus China vorzieht. Zum einen wäre da zu nennen, dass der Output an guten Hong Kong Filmen mittlerweile sehr rar ist, und Filme aus Festland-China sind dermaßen propagandistisch aufgeladen, dass man darüber nur noch schmunzeln kann. Warum nicht also eine der besten Komödien aus Hong Kong ein zweites Mal sehen? Zumal der Film noch nicht seine wohlverdiente Kritik bekommen hat. Außerdem wollte ich nach dem enttäuschenden "The Mermaid" von Stephen Chow wissen, ob seine früheren Werke wirklich so viel besser waren, wie es mir meine Erinnerung sagt, oder ob es sich dabei lediglich um schöngefärbte Kopfbilder handelt. Das Fazit ist klar: "Shaolin Soccer" ist einfach unglaublich komisch...

Shaolin Soccer - Film Screenshot 5

Was einem sofort im Vergleich zu Chows neuesten Werken auffällt, ist, dass der Humor zwar ganz klar auf Slapstick-Niveau arbeitet und oft over-the-top geht, aber dabei niemals so sehr über sein Ziel hinausschießt, dass man das Gefühl hat, der Regisseur wolle lediglich Slapstick des Slapsticks willen in seinen Film verbauen. Vielmehr sieht man hier ganz klar die Liebe Stephen Chows zu alten Kung Fu Filmen und der Kampfkunst im Allgemeinen. Gerade sein Vortrag, wie Kung Fu perfekt in den Alltag integriert werden könnte, ist ungemein komisch. Daneben erweist sich der Film aber auch als Werk über Träumer und ihre Träume und was es bedeutet, niemals aufzugeben. Das mag banal klingen, ist aber gut umgesetzt und trifft dank der ausnahmslos bunten Charaktere stets den rechten Ton, sodass wir diese Ausgestoßenen und Verlierer der Gesellschaft schlichtweg gewinnen sehen wollen.

Shaolin Soccer - Film Screenshot 6

Da es sich bei "Shaolin Soccer" auch um einen Sportfilm handelt, der den Kampf eines Underdogs an die Spitze zeigt, darf man auch ein warmes Gefühl der Genugtuung empfinden. Davon abgesehen nimmt Chow genau jene Filme aber auch auf die Schippe und schafft damit eine Metaebene, die dem Streifen sehr gut zu Gesicht steht. Damit funktioniert dieser "Fußball"-Film für Fans des Sports genauso wie für Kung Fu-Enthusiasten (für letztere wohl etwas mehr), aber auch für alle jene, die mit keinem von beidem unbedingt viel anfangen können. Es wird eben einfach alles durch den Kakao gezogen. Dabei profitiert der Streifen von seiner lächerlich dargestellten Brutalität, die durch die zum Teil immer noch recht ansehnlichen Spezialeffekte ins Comichafte gezogen wird und daher schlichtweg nur Spaß macht, ohne dabei das nötige Maß an Biss zu verlieren.

Shaolin Soccer - Film Screenshot 7

In den Nebenrollen sind viele der Gesichter zu sehen, die dann auch in Chows bekanntestem Werk "Kung Fu Hustle" auftreten sollten. Vicki Zhao Wei ("Three") ist überdies als mögliches Liebesinteresse eine Bereicherung für den Film, da sie nicht nur ein überraschend hohes Maß an Emotionen in den Film bringt, sondern dank der Tai Chi Fähigkeiten ihres Charakters natürlich auch eine wichtige Rolle im Finale des Turniers spielt. Gegen zu starkes Kung Fu siegt eben am Ende immer das weiche Tai Chi. Kampfkunst-Fans wissen das und dürfen auch hier über die comichafte Art lachen, wie die innere Kampfkunst dargestellt wird. Stephen Chow arbeitet mit viel Liebe zum Detail und Ching Siu-Tung ("A Chinese Ghost Story") hat als Action-Regisseur das nötige Know-How, um Kung Fu mit Fußball zu verbinden. Und es sieht im Endeffekt genauso komisch aus, wie man es sich vorstellt, aber darüber hinaus eben auch effektiv.

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Shaolin Soccer - Film Screenshot 10

Letztendlich ist die Mischung der einzelnen Elemente das Erfolgsrezept von "Shaolin Soccer". Die Charaktere sind Klischees, ohne welche zu sein, weil sich diese über sich selbst lustig machen - man nehme nur den Bruce Lee-Verschnitt als Torwart und den Fettleibigen, der ein Meister im Fliegen ist - und die Geschichte spielt auch mit den Klischees, die ein Sportfilm eben so mit sich bringt. Davon abgesehen gibt es Action ohne Unterlass und das Fußball sieht so aus, als wäre es direkt einem Anime/Manga entsprungen. Neben all dem Humor sieht man den Darstellern auch an, wie viel Spaß sie beim Dreh hatten und das ist ansteckend. Überdies gibt es immer wieder einige dermaßen abstruse Szenen und trockenen Humor, dass man nicht umhin kann, als laut aufzulachen. "Shaolin Soccer" ist hochgradig unterhaltsam und für Jung und Alt. Man kann mit diesem Film einfach nichts falsch machen.

(Autor: Manfred Selzer)
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