Story: Detective Ma Seok-do (Ma Dong-seok) ist wieder mal spät dran und dann kommt der Verkehr auch noch durch einige Gangster zum Erliegen. Nichts, was er nicht auch diesmal mit seinen Fäusten schnell regeln könnte. Als er aber zu einem Tatort gerufen wird, an dem eine Frau aus dem Fenster gestürzt ist, ahnt er noch nicht, dass dies erst der Beginn eines großen Falls ist. Die Frau war unter dem Einfluss der Droge Hiper, eine Superdroge, die momentan in vielen Clubs konsumiert wird und extrem abhängig macht. Es scheint, dass die Droge ursprünglich aus Japan kam, doch momentan wird sie in Korea hergestellt und dort über einen Mittelsmann vertrieben. Bei diesem handelt es sich um Joo Seong-cheol (Lee Joon-hyuk), der äußerst rücksichtslos ist und seine Drogen im großen Stil an die Triaden verkaufen will. Die Yakuza bekommen jedoch Wind davon, dass Joo sie ausbooten will und schicken den Killer Ricky (Munetaka Aoki). um die Drogen zu beschaffen. Unglücklicherweise bekommt einer von Joos Männern Panik und verschwindet mit den Drogen. Sowohl er als auch Ricky und Detective Ma sind auf der Suche nach jenen Drogen. Schon bald führt Ma die Spur zum Leiter der Anti-Drogeneinheit einer anderen Polizeidienststelle. Bei diesem handelt es sich tatsächlich um Joo. Detective Ma ahnt, dass irgendwas an dem Cop faul ist und eine blutige Auseinandersetzung lässt nicht lange auf sich warten.
Kritik: Als mir ein weiterer Teil in der nun "The Roundup" genannten Reihe mit Ma Dong-Seok in seiner Paraderolle in die Hände fiel, dachte ich, ich sehe nicht richtig. Nicht einmal ein Jahr zuvor war "The Roundup" herausgekommen. Als nach dessen Erfolg klar war, dass es noch zwei weitere Teile geben würde, nahm man das wohl sehr ernst und hat sich gleich an die Arbeit gemacht. Was kann man aber von dem Streifen erwarten? Naja, genau das, was man auch in den ersten beiden Teilen bekommen hat. Sofern man sich damit arrangieren kann (und die meisten werden den Film genau wegen Ma und seinen "eine-Tonne-Schlägen" sehen wollen), wird man hier eine Menge Spaß haben, denn es gibt noch mehr vom Altbewährten. Natürlich ist das aber auch ein nicht zu vernachlässigender Kritikpunkt, da man irgendwie das Gefühl bekommt, hier einen Film nach einer bestimmten Formel vorgesetzt zu bekommen, die uns nur allzu bekannt vorkommt.
Die Einleitung ist beispielsweise eines jener Déjà-vu-Erlebnisse. Die Kamera folgt Ma von hinten, als dieser sich einigen Gangster nähert, die Radau machen. Danach gibt es ein paar Schellen, die sich gewaschen haben. Dabei liegt zu jeder Zeit das Augenmerk darauf, das Ganze nicht wie einen "Bud Spencer und Terence Hill"-Film aussehen zu lassen, denn die meisten Gegner liegen zwar nach einem Schlag am Boden oder werden in den nächsten Schrank befördert, aber die Choreographie ist sauber und dank einiger subtiler visueller Tricks, guten Soundeffekte und natürlich auch Ma Dong-Seoks imposanter Statur steckt in dem Ganzen auch ordentlich Bumms. Man kann sich also wirklich nicht beschweren, wenn es um die Action geht. Ma ist wie immer fast unbesiegbar und nur bei einigen der Bosse kommt er mal kurz ins Straucheln oder muss auch mal ein bisschen was einstecken. Dann sind die Kämpfe dankenswerterweise auch etwas länger.
Daumen nach oben also für die Action. Ein weiteres Zugpferd der Reihe ist der Humor. Dieser lebt von der Chemie zwischen den Charakteren und dem natürlichen Durcheinander. Kim Min-jae ("The Devil's Deal") spielt dabei den Sidekick, aber Mas Vorgesetzte sind auch an jeder Ecke, wobei der Regisseur auch seinen Spaß daran hat, diese stets erst dann auftauchen zu lassen, wenn Ma schon alles kurz und klein geschlagen hat. Ein wenig Augenzwinkern gibt es also zusätzlich zum Humor, der grundlegend auf Situationskomik setzt. Erneut beeindruckt hat mich dabei, dass der Film niemals in Slapstick-Gefilde abgleitet. Eine Seltenheit. Vielleicht hängt das aber auch damit zusammen, dass der Streifen gleichzeitig auch recht blutig sein kann. Typisch für die Reihe wird der Antagonist, porträtiert von Lee Joon-hyuk ("No Mercy"), als extrem gnadenlos dargestellt. Daneben gibt es aber noch ein paar andere kaltblütige Killer wie Munetaka Aoki, der auch Sanosuke in der "Rurouni Kenshin"-Reihe verkörpert hat.
Waren es im Vorgänger Vietnam, das für die besondere Note herhalten musste, und im ersten Teil chinesische Gangster, sind es diesmal eben die Yakuza. Da es verschiedene Parteien gibt und jeder jeden hintergeht, kann "No Way Out" auch hinsichtlich seiner Geschichte die Dinge am Laufen halten. Mehr braucht es eigentlich auch nicht, denn eine komplexe Story sucht man bei solchen Filmen ohnehin vergebens. Mit seinen diversen Charakteren - einige der Informanten scheinen leider nur Abziehbilder des gleichen Originals zu sein - gibt es auch immer wieder ein wenig lockere Unterhaltung, bevor sich im nächsten Augenlick z.B. Ricky durch seine Widersacher metzelt. Interessant ist übrigens, dass der neueste Teil um einiges moderner wirkt (endlich gibt es auch Smart Phones), da die Geschichte 2015 spielt. Der erste Teil "The Outlaws" spielte noch 2004 und der nächste dann 2008. Und am Ende dieses Teils wird nochmal ein weiterer Sprung um drei Jahre vorausgedeutet.
Aber selbst wenn die Fortsetzung im Jahr 2045 spielen würde, eine wirkliche Abkehr von der erfolgreichen Formel würde man wohl nicht wagen. "No Way Out" mangelt es ein wenig an einigen der besonderen Szenen der Vorgänger und auch der Bösewicht ist diesmal nicht ganz so einschüchternd, sondern eher Standard. Aber der dritte Teil hat irgendwie seinen Rhythmus gefunden und man spürt eine gewisse Selbstsicherheit. Darüber hinaus ist die Mischung aus harter Action und Komödie diesmal um einiges ausgeglichener. Damit macht der Film einfach Spaß, vielleicht auch gerade wegen seiner Simplizität. Keine spektakulären Verfolgungsjagden, die zu 90 Prozent am Computer generiert wurden, sondern einfach ein Detective, der seinen Job versteht und immer mal wieder mit seinen Fäusten, die einem Amboss gleichen, aufräumt, wenn es denn Not tut. Popcorn-Unterhaltung, die genau die richtigen Noten trifft, vorausgesetzt man sucht nach dieser Art von leichter Unterhaltung.