The Roundup: Punishment

Story: Detective Ma Seok-do (Ma Dong-seok) untersucht einen Fall der Online-Geldwäsche. Als er herausfindet, wer dahinter steckt, stellt sich heraus, dass die Person vor kurzem auf den Philippinen getötet wurde. Es zeigt sich außerdem, dass der Mann Programmierer war, der eine App für ein Online-Casino entwickelt hat. Der gnadenlose Gangster Baek Chang-gi (Kim Moo-yul) betreibt auf den Philippinen ein Online-Casino für VIPs und hat dort einige Programmierer entführt, die für ihn arbeiten müssen. Er steht auch in Kontakt mit dem IT-Genie Chang Dong-cheol (Lee Dong-hwi), der bald eine Kryptowährung auf den Markt bringen will. Chang bittet Baek, ein konkurrierendes Online-Casino zu zerschlagen und verspricht dafür Baek einen größeren Anteil am Kuchen. Da er sein Versprechen aber nicht einhält und den Gangster immer wieder vertröstet, beschließt Baek, selbst nach Südkorea zu fliegen. Dort hat Detective Ma gerade ein Team zusammen mit Experten der Abteilung Cyberkriminalität zusammengestellt. Über eine Spur können sie einen Verdächtigen ausfindig machen und schon bald wird klar, dass man es mit einem bestens organisierten Online-Glücksspielring zu tun hat. Der gewissenlose Baek wird von Chang schließlich damit beauftragt, den Verdächtigen auszuschalten, damit dieser nicht noch mehr erzählt. Und so trifft er das erste Mal auf Detective Ma...

Review: Der vierte Teil in der "The Roundup"-Serie vermeidet erneut, irgendwelche Experimente einzugehen und baut strikt auf Ma Dong-seoks Physik und den Umstand, dass Ma alles und jeden kurz und klein hauen kann. Wie schon in "The Roundup: No Way Out" oder den anderen Vorgängern bekommen wir eine Mischung aus düsterem und blutigem Gangsterstreifen sowie unbeschwerter Komödie. Allerdings gibt es diesmal etwas weniger Humor als noch bei den letzten Malen, was durchaus negativ ins Gewicht fällt. Die Geschichte nimmt sich erneut eines wahren Falls als loser Basis an und hat wieder Verbindungen nach Südostasien, diesmal die Philippinen, auch wenn wir uns dort nur kurz aufhalten. Die Action kommt diesmal mit etwas ausgefeilterer Choreographie daher, was gefallen kann, die Charaktere wirken dagegen ziemlich flach. Dafür ist das Buddy-Gefühl in der Einheit durchaus glaubwürdig. Ein wenig mehr Charakterausarbeitung wäre aber wünschenswert gewesen, denn ohne Vorkenntnisse wird man niemanden hier irgendwie zuordnen können und es bleiben Gesichter, die planlos über den Bildschirm huschen.

Typischerweise beginnt die Geschichte wieder damit, in großem Detail die Rücksichtslosigkeit und Brutalität des Bösewichts in den Vordergrund zu stellen. Die Aufgabe fällt diesmal Kim Mu-yeol ("Intruder") zu und er macht einen ziemlich ordentlichen Job. Besonders seine Actionszenen sind gelungen. Ein Highlight stellt tatsächlich sogar sein Messerkampf gegen einen ganzen Raum voller Gangster dar. Ma Dong-seoks Szenen können da nicht ganz mithalten. Punkten kann wie bereits erwähnt die ausgetüfteltere Choreografie und ein paar Szenen, die ohne Schnitt und mit dynamischer Kameraarbeit beeindrucken. Bei den Bösewichten findet auch der Großteil der Geschichte statt. Lee Dong-hwi ("Dr. Cheon and the Lost Talisman") ist ein IT-Genie, das im Hintergrund noch einen Scam mit einer neuen Kryptowährung spinnt. Wichtig ist das alles nicht wirklich, aber die Geschichte macht dadurch den Anschein, dass sie etwas komplexer ist. Ein wenig zweigeteilt wirkt der Film durch diesen Fokus auf Gangsterstory auf der einen und Polizeiermittlung auf der anderen Seite manchmal aber doch.

Zuweilen recht faul bzw. schlecht geschrieben ist die Art, wie die Ermittler durch ein paar Hinweise plötzlich genau die richtigen Schlüsse ziehen. Da passt manchmal ein Puzzleteil etwas zu gut zum anderen. Glaubwürdigkeit ist vielleicht nichts, was man bei einem Actionfilm dieser Art erwartet, aber ein wenig mehr Mühe hätte man sich dennoch geben können. Dafür wird es manchmal ziemlich blutig und die tödlichen Messerangriffe des Bösewichts machen auch klar, dass hier tatsächlich etwas auf dem Spiel steht. Natürlich nur so lange, bis uns in den Sinn kommt, dass Detective Ma ja eigentlich unverwundbar ist. Er ist wie ein Dampfhammer, der eben auch überraschend agil sein kann. Überraschenderweise bekommt er aber gerade im Finale dann doch mehr ab, als man es erwarten würde. Mit jedem weiteren Film in der Reihe scheint er mehr zu bluten, aber wirklich Sorgen macht man sich trotzdem nie. Man weiß, was man von "The Roundup: Punishment" erwarten darf und das bekommt man auch. Echte Spannung, wie die Geschichte wohl ausgehen mag, gehört jedenfalls nicht dazu. Das Motiv von Ma, den Fall überhaupt anzunehmen, soll dann eine gewisse Emotionalität in die Geschichte bringen - das funktioniert allerdings nicht ansatzweise.

Besonders gelungen sind in der "Roundup"-Reihe auch immer wieder die komödiantischen Einschübe, eben weil Ma Dong-seok diese auf seine ganz eigene Art tragen kann. Daher ist es ziemlich schade, dass wir diesmal nur wenige Momente bekommen, in denen der Film diese Stärke ausspielen kann. Eine Szene beinhaltet das Unvermögen einiger Koreaner "f" und "p" auseinanderzuhalten, in einer anderen wird wie zu erwarten Mas fast schon komische Stärke zum Lacher. Hinsichtlich der Action mögen auch diesmal wieder Personen durch die Luft fliegen, wenn sie einen von Mas Schlägen abbekommen, aber diesmal wird die Umgebung nicht so sehr in Mitleidenschaft gezogen. Dafür sehen Mas Bewegungen noch mehr nach Boxen aus und sind einfach etwas schöner anzusehen. Sucht man nach harter, guter Action wird man hier also auf jeden Fall gut bedient. Leider kann man sich aber für die Charaktere nicht so gut erwärmen, da man vergessen hat, ihnen mehr Leben einzuhauchen. Mehr "Facetten", wenn man es überhaupt so nennen kann, als jene, die sie in den Vorgängern bekommen haben, erhalten sie hier nicht.

Mehr Mühe hat man sich aber bei der Geschichte gegeben. Diese bietet verschiedene Stränge, die alle irgendwie miteinander verbunden sind, aber letztendlich muss man sich auch fragen, ob das wirklich nötig gewesen wäre. Immerhin bekommt man so keinen allzu geradlinigen Actionstreifen und echte Längen gibt es auch nicht. "Punishment" ist damit erneut ein Film, der aus den 90ern stammen könnte, aber einen modernen Anstrich hat. Action-Kino, das schlicht unterhalten will, dabei zwar nicht alles perfekt macht, aber irgendwie ehrlich wirkt. Beim Publikum kommt das auch im vierten Teil gut an und tatsächlich ist hinsichtlich Geschichte und Choreografie auch eine Verbesserung zum direkten Vorgänger zu erkennen. Natürlich bleibt die Frage, wie lange das Muster in der Form noch funktioniert, aber bei einem weiteren Teil wäre es schön, wenn noch ein wenig mehr Humor dazukäme und die Nebencharaktere etwas mehr zu tun hätten. Sonst bleibt die Action nämlich leider etwas oberflächlich. Nichtsdestotrotz werden Action-Fans auch diesmal wieder auf ihre Kosten kommen.

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