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The Witch: Part 1 - Subversion - Filmposter
Original Title:
Ma-nyeo

South Korea 2018

Genre:
Action, Thriller, Drama

Director:
Park Hoon-jung

Cast:
Kim Da-mi
Jo Min-soo
Park Hee-soon
Choi Woo-shik
Go Min-si
Choi Jung-woo
Oh Mi-hee
Jung Daeun
Kim Byung-ok


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The Witch: Part 1 - Subversion

The Witch: Part 1 - Subversion - Film Screenshot 1

Story: Koo Ja-yoon (Kim Da-mi) ist mit acht Jahren aus einer Hochsicherheitseinrichtung geflohen, in der an ihr experimentiert wurde. Zusammen mit anderen Kindern wurde sie dort eingesperrt und unter der Leitung von Dr. Baek (Jo Min-soo) wurde ihr Gehirn genetisch verändert. Eines Tages werden alle "Experimente" beseitigt, doch Ja-yoon kann fliehen. Man verliert ihre Spur, ist sich aber sicher, dass sie ohnehin nicht lange überleben wird, denn die Experimente ziehen starke Nebenwirkungen nach sich. Aber Ja-yoon wird von einem älteren Ehepaar gefunden, das sie auf einer Farm großzieht. Zehn Jahre später ist das Mädchen auf der Farm eine große Hilfe und auch in der Schule sehr gut. Ihre Adoptivmutter ist mittlerweile an Alzheimer erkrankt und ihr Adoptivvater hat wegen der sinkenden Preise des Viehs Probleme, die Rechnungen zu bezahlen. Als Ja-yoons Freundin Myeong-hee (Go Min-si) vorschlägt, dass Ja-yoon bei einem Talentwettbewerb mitmacht, scheint es eine neue Hoffnung für die Farm zu geben. Mit dem Preisgeld könnte Ja-yoon außerdem die Behandlung ihrer Mutter bezahlen. Da das Mädchen überdies sehr gut singen kann, hat sie gute Aussichten auf Erfolg. Bei einem der Fernsehauftritte lässt sich das Mädchen aber dazu verleiten, einen Zaubertrick zu zeigen. Kurz darauf begegnet ihr ein junger Mann (Choi Woo-shik), der vorgibt, sie von früher zu kennen. An ihre Zeit von vor zehn Jahre kann sich die Schülerin nicht mehr erinnern, aber es besteht kein Zweifel, dass ihr die Experimente damals besondere Fähigkeiten verliehen haben. Außerdem werden ihre Kopfschmerzen immer stärker. Doch ihr größtes Problem ist, dass Dr. Baek ihr "Experiment" nun wiederhaben will...

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The Witch: Part 1 - Subversion - Film Screenshot 4

Kritik: "The Witch" ist ein Film, der bezüglich seiner Erzählweise zwiegespalten ist. Wir haben anfangs ein langsames Drama und später einen blutigen Actionstreifen. Überraschen kann das niemanden, da von Anfang an klar ist, dass Ja-yoon ihren Peinigern aus der Kindheit wieder gegenüberstehen wird. Außerdem wird der Film als Rachestreifen beworben. Wahrscheinlich werden die meisten also enttäuscht sein, dass die erste Stunde sehr gemächlich ausfällt und eigentlich nur das Leben der Teenagerin in all ihren Facetten beleuchtet. Genre-Kenner wissen aber, dass ein gutes Fundament nötig ist, um mit dem Rache ausübenden Helden mitfiebern zu können. Tatsächlich ist die erste Hälfte des Films wirklich gut gelungen, auch wenn es ungeschickt wirkt, wie der Regisseur von gewissen Selbstverständlichkeiten ablenken will. Denn dass Experimente an dem Mädchen durchgeführt wurden und sie die titelgebende Hexe ist, daran besteht einfach nie ein Zweifel.

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Etwas verwirrend sind aber die verschiedenen Parteien im Film. Dr. Baek, gespielt von Jo Min-soo ("Pieta"), scheint nicht die gleichen Interessen wie Mister Choi, verkörpert von Park Hee-soon ("VIP"), zu haben und das führt zu spannenden Reibereien. Dennoch bleibt man lange im Dunkeln, was eigentlich genau zwischen den beiden vor sich geht und welches Ziel die Organisation verfolgt, der Dr. Baek untersteht. Dann ist da noch der "Nobleman", der durch Choi Woo-shik ein Gesicht bekommt und daher dankbarerweise auch ordentliches Englisch spricht. Jeder dieser Bösewichte vermag es auf andere Weise angsteinflößend zu sein: kühl-berechnend, aggressiv-proaktiv oder grausam-chaotisch. Eine unbezwingbare Macht für unsere Heldin, deren größte Leistung es bisher war, bei einem Talentwettbewerb in die nächste Runde gekommen zu sein. Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen mit dem Nobleman, einem Hexer, sehen wir auch ihre Angst und Verunsicherung, denn augenscheinlich hat sie das Trauma ihrer Kindheit sowie ihre Kräfte erfolgreich verdrängt und sieht vor sich lediglich einen Irren.

The Witch: Part 1 - Subversion - Film Screenshot 6

Mit Ja-yoons Mutter, die an Alzheimer erkrankt ist, kommt auch noch etwas Drama in den Film und die Freundin der Heldin ist für den Humor verantwortlich. Bald hat man das Gefühl genau über Ja-yoons Umfeld Bescheid zu wissen und ein Bild von dem zerbrechlichen Mädchen zu haben. Und dann kommt es zum (erwarteten) Bruch in der Geschichte. Natürlich erwacht die Hexe, nichts anderes hätte Sinn ergeben, und es wird recht blutig. An dieser Stelle brechen die meisten Kritiker in Begeisterungsstürme aus, ich allerdings nicht. Zum Grund dafür kommen wir gleich. Zunächst sei bestätigt, dass die Action wunderbar anzusehen ist. Die Kinder, an denen experimentiert wurde, besitzen sowohl körperlich übermenschliche Kräfte als auch geistige. Darauf wird auch gar nicht besonders eingegangen, jeder kann einfach alles, von enormer Kraft und Schnelligkeit bis Telekinese, und in Zeiten eines ausufernden Marvel-Universums ist das auch recht gut verdaulich.

The Witch: Part 1 - Subversion - Film Screenshot 7

Die Actionszenen sind sehr schön eingefangen, bieten das nötige Maß an Spezialeffekten und zeigen, speziell als die "Hexen" gegen Normalsterbliche antreten, dass man auf einem ganz anderen Level arbeitet. Regisseur Park Hoon-jung konnte besonders in "The Tiger: An Old Hunter's Tale" schon unter Beweis stellen, dass er seine Bilder auf sehr schöne Weise sprechen lassen kann und auch hier scheint sein Talent durch. Gerade das Set des Finales hat seinen besonderen Charme und bietet einen guten Spielplatz für den Showdown. Blut gibt es ebenso in Mengen, auch wenn die dargestellte Gewalt nie zu explizit ist. Leider kommen wir jetzt zum großen Problem in "The Witch". Der B-Movie-Charme, der durch unnötig ausführliche Erklärungen kreiert wird. Das ist insbesondere deshalb störend, weil wir nur wenig neue Informationen bekommen. Das meiste ist Hintergrundwissen, das bereits völlig offensichtlich ist, weil man es sich im Laufe des Films selbst zusammengereimt hat. Außerdem wird in jenen Szenen zu forciert versucht, Spannung zu erzeugen.

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Darüber hinaus ist da noch eine Wendung, die gar nicht so genial ist, wie der Drehbuchschreiber und Regisseur Park sowie viele Kritiker uns weismachen wollen. Besonderes Lob bekommt auch immer wieder Kim Da-mi, die sowohl das zerbrechliche Mädchen als auch eine irre wirkende Killerin mimen kann. Das ist zweifellos beeindruckend, aber auch das wird in "The Witch" viel zu ausführlich zelebriert. Ganze Szenen sollen nur davon leben, dass Person B realisiert, was Person A geplant hat und wie genial das eigentlich ist. Tatsächlich dehnt das den Film einfach nur in die Länge und stört. Immerhin ist es interessant, dass der Streifen keine klassische Heldin im Mittelpunkt stehen hat. Ob man das weiter gewinnbringend ausschlachten kann, bleibt abzuwarten. Eine Fortsetzung ist aber schon in Planung. Das Fazit lautet dementsprechend, dass der Hype um "The Witch: Subversion" nicht ganz gerechtfertigt ist. Dennoch bekommt man einen etwas anderen Actionstreifen mit der altbekannten Rachethematik. Für Fans des Genres ist der Film auf jeden Fall empfehlenswert.

(Autor: Manfred Selzer)
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