Story: Der Jade-Kaiser (Chow Yun-Fat) befindet sich im Krieg mit dem Dämonen-König (Aaron Kwok). Die letzte Schlacht kann der Jade-Kaiser
zwar für sich entscheiden, aber das Himmelsreich ist danach vernichtet. Die Göttin Nüwa opfert sich daraufhin, um den Himmel wiederherzustellen. Ein
Teil ihres Körpers landet jedoch auf der Erde und Sun Wukong (Donnie Yen) wird daraus geboren. Sun Wukong wird von einem Meister aufgenommen und unterrichtet.
Bald beherrscht er alle Techniken des Himmels und der Meister muss ihn gehen lassen. Sun ist auf der Suche nach einer Möglichkeit unsterblich zu werden bzw.
andere wiederzubeleben. Allerdings richtet er im Land bei seiner Suche ein riesiges Chaos an. Der Dämonen-König, der mit seinem Stamm in der Verbannung lebt,
erfährt schließlich durch eine Prophezeiung, dass Sun der Schlüssel ist, um das Tor zum Himmel aufzubrechen und den Jade-Kaiser zu besiegen. Während der
Herrscher des Himmels Gefallen an dem Affenkönig Sun Wukong findet, schmiedet der Dämonen-König bereits einen Plan, wie er Sun gegen den Jade-Kaiser aufbringen
kann.
Kritik: Die Gefahren bei High Fantasy Filmen sind stets, dass das Augenmerk zu sehr auf Spezialeffekten liegt, die bei Epilepsie-Kranken
tödliche Folgen haben können. "The Monkey King" beweist genau das. Wie man sich denken kann, gibt es das Ganze dann auch noch in 3D und mit einem ohrenbetäubenden
Soundtrack. Blockbuster-Unterhaltung eben für die ganze Familie. Und vor allem für die Kinder. Die werden auch besser damit zurechtkommen, dass Regisseur
Cheang Pou-Soi aus dem großartigen Ursprungsmaterial eine minimalistische Geschichte mit leblosen Charakteren auf die Beine gestellt hat. Emotional kann man
sich daher niemals ganz dem Film widmen und speziell die Dialoge sind äußerst schwach geraten. Insgesamt bekommt man außerdem den Eindruck, dass der
Fokus gleich mehrfach während des Drehs verloren gegangen ist.
Das mag daran liegen, dass beinahe der gesamte Film vor einem Green-Screen gedreht wurde und der eigentliche Film erst am Computer entstand. Auch wenn dies
bei Fantasy-Filmen naheliegend sein mag, mangelt es ihnen dadurch jedoch an einer Seele. Trotz großer Produktionskosten (82 Mio. Dollar!) können die Effekte aber
nicht überzeugen. Oder besser: Es gibt welche, die durchaus nett anzusehen sind, und dann wiederum solche, die man von einem PC-Spiel von vor zehn Jahren erwartet
hätte. Augenscheinlich war am Ende entweder kein Geld oder keine Zeit mehr für bestimmte Effekte übrig (z.B. die Drachenpferde...). Natürlich geht es um
göttliche Wesen sowie Natur- und Tiergeister, weshalb "The Monkey King" unweigerlich Märchenelemente beinhalten muss. Letztlich aber einen Actionstreifen
abzuliefern, in dem einem lediglich Spezialeffekte im Sekundentakt um die Ohren gehauen werden, ist aber etwas traurig.
Regisseur Cheang Pou-Soi ist aber ohnehin bekannt dafür, immer wieder für eine Überraschung gut zu sein. Zum Guten ("Dog Bite Dog",
"Accident") oder Schlechten ("Shamo"). Diesmal orientierte er sich an Hollywood und machte mit dem
vielen Geld, das ihm zur Verfügung stand, einen vergessenswerten Action-Blockbuster, der etliche Talente verschwendet. Da wäre Chow Yun-Fat
("The Last Tycoon"), der aber immerhin eine charismatische Art von Gleichgültigkeit und Güte zeigt, als auch Donnie
Yen ("Bodyguards and Assassins", "Special ID"), dem es nicht erlaubt ist, seine
grandiosen Kampfkunstfähigkeiten in dem Effektgewitter zur Schau zu stellen. Eigenartigerweise gebührt ihm aber auf Schauspielebene ein großes Lob, da er
Sun Wukong mit dem nötigen Chaos-Element der Verspieltheit darstellt, ohne dabei die Arroganz zu zeigen, die wir vom Affenkönig als auch Yen selbst sonst
gewohnt sind.
Daumen nach oben also für Donnie. Aber was hat man nur mit der Geschichte angestellt? Man hat einen kleinen unbedeutenden Teil von Wu Cheng'ens "Reise nach
Westen" genommen und jegliches Drama aus den Charakteren genommen. Vieles ist, wenn überhaupt, nur angedeutet, aus Aaron Kwoks
("Floating City") Bösewicht hätte man viel mehr machen müssen und die Nebencharaktere sind völlig unbedeutend. Einzig Sun
erweckt Interesse und so gibt es wenigstens ein paar Szenen, in denen man ein angenehmes Gefühl fantasyhaltiger Unterhaltung bekommt. Im Großen und Ganzen
scheint der Film dann aber auf ein recht junges Publikum zugeschnitten zu sein. Zumindest die simplistische Geschichte und die ziellosen Dialoge wären damit
erklärt. Natürlich hört der Film genau dort auf, wo es interessant werden würde, aber eine Fortsetzung wird bereits gedreht, also heißt es abwarten...
Wird der zweite Teil aber nur ansatzweise so überladen mit Spezialeffekten und epischen Kämpfen, die nicht cool, sondern lediglich unmotiviert wirken, kann man sich als Fortsetzung auch jetzt schon Stephen Chows "Journey to the West: Conquering the Demons" ansehen, der bei Weitem der bessere Film ist. "The Monkey King" ist nur empfehlenswert für all jene, die schon immer mal den Balrog aus "Der Herr der Ringe" gegen King Kong kämpfen sehen wollten. Oder falls man Chow Yun-Fat mit mal blauen, mal grünen Kontaktlinsen nicht verpassen will. Davon abgesehen gibt es hier nichts, das einen an den Bildschirm fesselt. Seine stärksten Momente hat der Film, wenn es keine Spezialeffekte gibt. Vielleicht sollten sich chinesische Filmemacher also endlich wieder aufs Geschichtenerzählen besinnen.