Story: Choi Ik-ho (Lee Jeong-jae) ist ein erfolgreicher MMA-Kämpfer, der den Spitznamen "Zombie" trägt, weil er so viel einstecken kann.
Nachdem sein nächster Kampf abgesagt wird, da sein Gegner positiv auf Drogen getestet wurde, glaubt er kurz etwas Ruhe zu haben. Doch plötzlich taucht die
Polizei bei ihm auf und erklärt ihm, dass sein Bruder Yeong-ho (Lee Sung-min) des Mordes verdächtig wird und verschwunden ist. Yeong-ho ist nicht nur Ik-hos
Bruder, sondern auch sein Trainer und bester Freund. Die Polizei verdächtigt deshalb auch Ik-ho und nimmt ihn mit auf die Station. Dort gibt ihm einer der
Zelleninsassen ein Ohrstück. Am anderen Ende der Leitung ist Ace (Shin Ha-kyun), der Ik-ho darüber aufklärt, dass er seinen Bruder gekidnappt hat und er
alles tun muss, was er von ihm verlangt, wenn er Yeong-ho lebend wiedersehen will. Ace hat ein perfides Spiel kreiert, bei dem ausgewählte Millionäre auf
Ik-hos Sieg oder Niederlage bei verschiedenen Aufgaben wetten können. Ik-hos erste Aufgabe ist es, aus dem Polizeigewahrsam zu fliehen. Aber draußen wartet
bereits Soo-kyeong (BoA), die ihn zu seiner nächsten gefährlichen Aufgabe bringt. Ik-ho scheint nur eine Chance zu haben: Er muss Ace einen Schritt voraus
sein. Allerdings macht immer noch der die Regeln des Spiels...
Kritik: Rasante Action, gut funktionierende Comedy, kurzum: ein rundum unterhaltsamer Actionstreifen. "Big Match" erfindet das Rad nicht neu,
hat mit einem vernachlässigbaren Drehbuch zu kämpfen, kann dafür aber mitnehmende Action bieten und dabei extrem viel Energie versprühen. Außerdem hat der
Film liebenswerte Charaktere im Zentrum, die oft Gefahr laufen zu Slapstick-Charakteren zu verkommen, dem aber immer gerade irgendwie noch aus dem Weg gehen
und so mit ihren Eigenheiten tatsächlich zum Schmunzeln bringen können. Das Versprechen, das der Film in seiner ersten Hälfte hinsichtlich des atemberaubenden
Tempos macht, kann er aber leider nicht bis zum Schluss halten. Zum Ende hin baut der Film unnötig ab und so wäre es vielleicht gar nicht so schlecht gewesen,
wären ein paar Minuten weggekürzt worden und man hätte lediglich die Highlights beibehalten.
Niemand wird sich hier etwas vormachen: Die Geschichte ist nicht außerordentlich intelligent. Das macht aber nichts, da man zu Anfang leicht auf diese verzichten
kann. Wichtig ist nur, dass Ik-ho einen Grund hat, auf spektakuläre Weise vor der Polizei zu flüchten und sich durch eine ganze Gangsterorganisation zu prügeln.
Bösewicht Ace liegt daran, seine Zuschauer (und damit auch uns) zu unterhalten und bringt daher Ik-ho immer wieder in brenzlige Situationen, die Spannung
aufbauen. Warum darf das für einen Action-Film nicht reichen? Zumal gerade die Comedy-Momente ein sehr angenehmes Plus sind. Manchmal muss man sogar laut
auflachen, ohne dass die Action dabei etwas von ihrer harten Natur verlieren würde. Wieso also seine Stärken nicht einfach weiter ausspielen? Leider hatte
Regisseur Choi Ho, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat, wohl eine andere Idee.
So kommt es, dass ab der zweiten Hälfte das Tempo nachlässt und dafür die Geschichte in den Mittelpunkt gerückt wird. Leider gibt es da nicht viel, das es
zu beleuchten gäbe. Je mehr wir uns mit dem Bösewicht und seinem Spiel auseinandersetzen, desto dämlicher kommt uns dieses vor, zumal die technischen
Spielereien dermaßen an den Haaren herbeigezogen sind - und stellenweise jenseits des Glaubwürdigen rangieren -, dass man fast schon die Augen verdrehen muss.
Eine Spannungskurve kann auch nicht richtig aufgebaut werden, zumal nach dem Showdown erst das eigentliche, eher enttäuschende Finale folgt. Während der ersten
Hälfte von "Big Match" kommen schon immer wieder Befürchtungen auf, dass der Actionstreifen doch niemals dieses Tempo bis zum Ende durchhalten kann und als
sich dies bewahrheitet, ist man nicht ernsthaft überrascht, eine Enttäuschung bleibt es aber trotzdem.
Die Stärke des Streifens bleibt aber stets bei der Action. Die Kämpfe sind sehr schön durchchoreografiert und ganz im Sinne des MMAs sehr hart. Besonders
beeindrucken können dabei Regisseur Choi Hos Kameraeinstellungen. Er bleibt mit der Kamera an Szenen dran, wo es eigentlich unmöglich scheint und bewegt sich
mit der Action immer grandios mit. Bereits in seinem düsteren Streifen "Bloody Tie" konnte man seinen Hang zu experimenteller
Kameraarbeit beobachten, aber hier übertrifft er sich stellenweise selbst. Lee Jeong-jae ("New World",
"The Housemaid") gebührt aber ebenfalls großes Lob. Seine beindruckende Fitness kann er hier in vielen Szenen beweisen. Darüber
hinaus sehe ich ihn das erste Mal in einer Rolle, wo er mir nicht unsympathisch vorkommt. Im Gegenteil, er trägt mit seiner charmanten Art den Film auch
über schwächere Stellen hinweg. Man sieht ihm an, dass er Spaß bei der Sache hat und alleine das ist ansteckend. Eine großartige Leistung!
In den Actionszenen ebenfalls eine gute Figur abgebend ist BoA. Ja, die Sängerin, von der man sogar gehört hat, wenn man kein K-Pop hört. Wahrscheinlich hat ihr ihre Tanzerfahrung geholfen, so auszusehen, als wenn sie tatsächlich boxen könnte. Als Schauspielerin scheint sie auch nicht völlig unbegabt, das ist aber schwierig genau zu sagen, denn letztlich sind die Charaktere einfach zu schwach ausgearbeitet. Das fällt besonders bei Shin Ha-kyun ("Running Man", "Save the Green Planet") als Bösewicht auf, der hier nicht seine Glanzleistung abliefert. Am Ende bleibt es überraschend, wie viel Spaß "Big Match" mit seiner großartigen Action und seiner gelungenen Comedy machen kann, auch wenn man nicht allzu enttäuscht sein darf, dass der Streifen gegen Ende ziemlich abbaut und davon profitiert hätte, wenn die Geschichte ganz außen vor gelassen worden wäre und gegen Ende stattdessen noch etwas mehr Action untergebracht worden wäre.