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Dragon Blade - Filmposter
Original Title:
Tian jiang xiong shi

China 2015

Genre:
Action

Director:
Daniel Lee

Cast:
Jackie Chan
John Cusack
Adrien Brody
Lin Peng
Choi Si-Won
Wang Taili
Xiao Yang
Jozef Waite
Mika Wang Ruoxin


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Dragon Blade

Dragon Blade - Film Screenshot 1

Story: Huo An (Jackie Chan) führt eine Einheit an, die auf der Seidenstraße für Frieden zwischen den verschiedenen Kulturen sorgt. Immer wieder kommt es dort zu Auseinandersetzungen, aber Huo An kann seine Ideale des Friedens stets durchsetzen. Bis er eines Tages beschuldigt wird, Gold über die Seidenstraße geschmuggelt zu haben. Huo An und seine Einheit werden als Strafarbeiter nach Wild Geese Gate gebracht, wo sie eine Festung wiederaufbauen sollen. Plötzlich steht aber Lucius (John Cusack) mit seinem römischen Heer vor den Mauern. Huo An kann nach einer taktischen Fehlentscheidung des Kommandierenden die Befehlsgewalt an sich nehmen und regelt die Angelegenheit in Frieden. Lucius musste aus seiner Heimat fliehen, weil Tiberius (Adrien Brody) seinen eigenen Bruder vergiftet und seinen Vater ermordet hat, um die Macht an sich zu reißen. Der kleine Prinz lebt aber noch, wenn auch schwer krank, und wird von Lucius beschützt. Huo An verspricht, dem Jungen zu helfen und Lucius' Männern Verpflegung zu geben, wenn sie ihnen im Gegenzug helfen, die Festung zu bauen, die nach neuer Order in nur 15 Tagen fertig sein muss. Zwischen den Kulturen entwickelt sich langsam ein Band der Freundschaft. Doch schon bald steht Tiberius vor den Toren der Festung...

Filmroll Dragon Blade - Film Screenshot 2 Dragon Blade - Film Screenshot 3 Filmroll
Dragon Blade - Film Screenshot 4

Kritik: Niemand weiß so recht, was genau "Dragon Blade" sein soll. Keine Kritik hat mir vorher wirklich Antwort darauf liefern können und ich befürchte, ich werde es nicht besser machen können. Denn wie soll man diesen episch aufgezogenen Actionstreifen beschreiben? Vielleicht am besten so, dass man sich einen chinesischen Schlachtenfilm in der Wüste vorstellt, in dem es um Einheit und Frieden geht, aber eben auch um Verrat und Blutvergießen. Und vergessen wir nicht Jackie Chan. Achso, und die größte Merkwürdigkeit sind natürlich John Cusack und Adrien Brody in den weiteren Hauptrollen. Aber kann das denn funktionieren? Irgendwie schon, aber weniger verzeihbare Merkwürdigkeiten ergeben sich im etwas verworrenen Drehbuch, im Schnitt sowie im Pathos, der zuweilen die ganze Geschichte ins Kitschige zu ziehen droht. Letztendlich macht der Streifen aber unleugbar auch Spaß.

Dragon Blade - Film Screenshot 5

Chan ("Police Story 2013", "Chinese Zodiac") tritt in einer seiner Paraderollen auf. Er ist der nette Kerl, der ein herausragender Kämpfer ist und dennoch alles friedlich regeln will. Das zeichnet somit auch seinen passiven Kampfstil aus. Mit dem Voranschreiten der Geschichte ergibt es sich allerdings, dass er mit dieser Taktik nicht weiterkommt. Er hält zwar an seinen Werten fest, muss aber mit jedem Verlust um sich herum erkennen, dass er nur Frieden erreichen kann, wenn er selbst Blut vergießt. Genau diese Wandlung ist aber nicht gut auf den Bildschirm transportiert. Das Drehbuch von Daniel Lee arbeitet die Charaktere nicht stark genug aus und konzentriert sich lieber darauf, die Beziehungen unter den Charakteren auszuleuchten. Da allerdings die Basis dazu fehlt, erzielt es nicht die gewünschte Wirkung. Als hätte er das gewusst, verbaut Lee daher einige Rückblenden, um emotionale Anteilnahme zu forcieren. Wie zu erwarten, ist das aber nicht von Erfolg gekrönt.

Dragon Blade - Film Screenshot 6

Das heißt aber nicht, dass die Beziehungen zwischen den Charakteren nicht interessant wären. John Cusack ("2012", "Con Air") spielt einen ehrenhaften römischen Krieger, der aus seiner Heimat flüchten musste. An einer Stelle wird sein Wunsch, zurück in die Heimat zu dürfen, sogar ansprechend zum Tragen gebracht, aber die meiste Zeit hat man das Gefühl, dass sich Cusack zu stark anstrengen muss, um seinen Spaß beim Dreh zu verbergen. Das soll nicht bedeuten, dass seine schauspielerische Darbietung an sich unüberzeugend ist, aber sie hätte besser ausfallen können. Im Übrigen kann man sagen, dass der Film grundlegend auch in den Nebenrollen von durchgängig zumindest soliden Darstellern besetzt ist, was schon einmal ein Fortschritt zu den meisten anderen chinesischen Filmen mit westlichen Darstellern ist. Aber dann ist da ja auch noch Adrien Brody ("Der Pianist", "Predators").

Dragon Blade - Film Screenshot 7

Brody ist klar eine Bereicherung für den Film. Schade, dass seine Rolle ebensowenig plastisch geschrieben ist, aber er schafft es, dem Bösewicht die nötige Intensität zu verleihen. Weiterhin offenbart er am Ende, dass seine Rolle wohl tatsächlich Tiefe besessen haben könnte. Wenn er nur mehr davon hätte zeigen dürfen... Darüber hinaus dürfen er sowie John Cusack einige nette Kämpfe gegen Chan abliefern. Was uns natürlich zum Action-Aspekt bringt. Hier stellt sich in der Tat Überraschung ein. Denn natürlich ist Chan mittlerweile 60 und er springt nicht mehr behende durch die Gegend, aber meine Güte, er ist 60 und bewegt sich immer noch, als wäre er mindestens zehn Jahre jünger! Den Verlust an Schnelligkeit macht er aber in den Kämpfen durch guten Schnitt wieder wett, aber vor allem durch schönen Einfallsreichtum, weshalb komischerweise "Dragon Blade" den besten Martial Arts Streifen mit Chan in einer ganzen Weile darstellt. Die verschiedenen Kampfstile der Beteiligten, gerade der Römer, tragen überdies zum hohen Abwechslungsgehalt bei.

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Dragon Blade - Film Screenshot 10

Selbstverständlich gibt es aber auch ein paar epische Schlachten. Hierbei muss gesagt werden, dass diese durch eine tatsächlich stattliche Anzahl an Komparsen oder gute CGI-Effekte kreiert wurden. Dagegen lassen sich bei den Sets ein paar offensichtliche Green Screens feststellen. Überhaupt war es aber anscheinend Regisseur Daniel Lees ("14 Blades", "Three Kingdoms: Resurrection of the Dragon") Anliegen alles sehr episch zu gestalten. Das gelingt ihm in den Widescreen-Aufnahmen der Wüste sehr gut. Auch die zahllosen verschiedenen Kulturen, die im Film aufeinandertreffen, beeindrucken. Vor allem auch die Kostüme. Lee versagt aber, wenn es zu den Emotionen kommt. Reden voller Pathos, Charaktere, die in Zeitlupe und mit theatralischer Musikuntermalung das Zeitliche segnen, billige Rückblenden: alles störendes Beiwerk. Daneben lässt der Schnitt auch einige Leerstellen im Film aufkommen und die Rahmenhandlung in der Neuzeit ergibt überhaupt keinen Sinn. Trotz einiger Kritikpunkte, die man nicht geringreden sollte, hat "Dragon Blade" aber seine Momente und kann auch Spaß machen.

(Autor: Manfred Selzer)
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