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For the Emperor - Filmposter
Original Title:
Hwang-je-leul wi-ha-yeo

South Korea 2014

Genre:
Crime, Action, Drama

Director:
Park Sang-joon

Cast:
Lee Min-ki
Park Seong-woong
Lee Tae-im
Kim Jong-goo
Jeong Heung-chae
Lee Jae-won
Park Gene-woo


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For the Emperor

For the Emperor - Film Screenshot 1

Story: Lee Hwan (Lee Min-ki) war einst professioneller Baseballspieler, bis er die Spiele manipuliert hat, um das große Geld zu machen. Jetzt hat er alles verloren und sitzt auf einem Berg von Schulden. Er arbeitet daher für einige Gangster und ist mit seiner rücksichtslosen und zielstrebigen Art so erfolgreich, dass der Boss der Organisation, Sang-ha (Park Seong-woong), auf ihn aufmerksam wird. Er nimmt ihn in seine Organisation auf, obwohl seine Untergebenen ihm davon abraten. Lee Hwan hat endlich eine Chance, wieder an Geld zu kommen. Nicht nur, dass er für Sang-ha, der eine Leihbank mit dem Namen "Emperor Capital" führt, erfolgreich Schulden eintreibt, er kann auch mit Tipps bezüglich Baseball-Wetten dienen. Lee Hwan hat fast alles, was er sich wünscht, einschließlich des hübschen Barmädchens Yeon-soo (Lee Tae-im). Doch mit der Zeit nimmt er sich immer mehr die Ratschläge seines Mentors Sang-ha zu Herzen. Er beschließt, aggressiver in der Verfolgung seiner Ziele zu werden. Auch wenn das bedeuten sollte, seinen Mentor zu verraten. Er spielt allerdings ein gefährliches Spiel, da auch Sang-ha einen Vorgesetzten hat. Boss Han-deuk (Kim Jong-goo) zieht jederzeit die Strippen und lässt sich von einem Anfänger nicht ins Handwerk pfuschen.

Filmroll For the Emperor - Film Screenshot 2 For the Emperor - Film Screenshot 3 Filmroll
For the Emperor - Film Screenshot 4

Kritik: Gleich zu Beginn lässt "For the Emperor" keinen Zweifel daran, dass Blut und Messerstechereien in diesem Gangsterfilm an oberster Stelle stehen. Der hohe Gewaltgrad, die Setting einer Großstadt bei Nacht mit den hellen Lichtern der Wolkenkratzer, die sich auf dem Wasser spiegeln, sowie ein elektronisch angehauchter Soundtrack tragen überdies ebenfalls dazu bei, dass man sich hier wieder zurück in die 80er bzw. Anfang der 90er Jahre zurückversetzt fühlt. Das düstere Gangster-Setting spricht also ganz eindeutig für den Film. Was der Streifen allerdings an Atmosphäre und Style aufweisen kann, das fehlt ihm an Story und Charakterausarbeitung. Anfangs mag das nicht wirklich stören, aber später, wenn es zu einigen Wendungen kommt, ist es in gewisser Hinsicht nur noch schwierig mitzukommen, da das Drehbuch unsauber geschrieben ist und etliche Mängel aufweist.

For the Emperor - Film Screenshot 5

Das fängt schon damit an, dass die großartige - und blutige - Einleitung kaum einen Sinn zu ergeben scheint. Erst später wird einem klar, dass dies eine Vorausschau war. Dann zeigt sich, dass "For the Emperor" in die Fußstapfen etlicher ähnlicher Filme wie "A Dirty Carnival" oder "A Bittersweet Life" treten will. Nur leider ist seine Geschichte nicht so ausgereift und hangelt sich an Klischees entlang. Das an sich wäre nicht unbedingt so schlimm, wenn nur die Wendungen im Film zum größten Teil nachvollziehbar wären. Und es spricht auch nicht für den Film, dass man den Ereignissen trotzdem ohne Weiteres folgen kann, selbst wenn die diversen Wendungen nur Fragezeichen hervorrufen. Das Problem an dem Plot ist, dass in regelmäßigen Abständen augenscheinlich eine Überraschung präsentiert werden muss, die aber ob der mangelhaft ausgearbeiteten Charaktere bzw. Parteien undurchschaubar bleibt.

For the Emperor - Film Screenshot 6

Im Großen und Ganzen geht es natürlich um einen Machtkampf, einen Protegé, der immer mehr vom Kuchen abhaben will, und viele Rivalen, die einen mit Messern attackieren. Da Regisseur Park Sang-joon ("Bank Attack") den Aufstieg Lee Hwans zeigen will, ist der Film grob in Kapitel eingeteilt. Hier gebürt dem Filmemacher ein besonderes Lob für das außergewöhnlich gute Tempo. Die Kapitel fügen sich nahtlos zusammen und der Film fühlt sich nicht künstlich unterteilt an. Trotzdem bekommt jedes Kapitel ein sehenswertes Finale. Langeweile kommt wirklich nie auf. Die Action ist blutig und hart, gleichzeitig hat sie aber auch Style. Wirkliche Kampfkunstchoreografien gibt es nicht, aber das hätte auch nicht zum Film gepasst. Dennoch sind die Actionszenen gut überlegt eingebracht und man spürt beinahe jeden der zahllosen Messerstiche am eigenen Leib. Und wenn es mal keine Action gibt, dann gibt es eben etwas Sex.

For the Emperor - Film Screenshot 7

An diesem Punkt muss auch die Kritik wieder ansetzen. Yeon-soo erfüllt im Film keinen Zweck, sie lässt auch Lee Hwan kaum menschlicher erscheinen. Sie ist lediglich dafür da, ein paar unmotivierte Sex-Szenen einzubringen. Einer der vielen Punkte, an denen man erkannt, dass Regisseur Park Stil über Substanz ging. Das mag die meiste Zeit funktionieren, aber den Charakteren schadet es. Lee Hwan ist, wie man es auch dreht und wendet, kein sympathischer Geselle. So jemanden in den Fokus eines Gangsterfilms zu stellen, ist verdammt mutig, und hätte "For the Emperor" nicht eine so dichte und stylische Atmosphäre, hätte es unter Garantie nicht funktioniert. Lee Min-ki ("Monster", "Spellbound") schafft es mit seinem stoischen und manchmal wutverzerrten Gesicht, einen annehmbaren Bösewicht darzustellen. Und tatsächlich soll er auch einen Antihelden darstellen. Aber auch diese sollten ein paar besondere Charakterzüge aufweisen können.

Filmroll For the Emperor - Film Screenshot 8 For the Emperor - Film Screenshot 9 Filmroll

For the Emperor - Film Screenshot 10

Allerdings ist es Park Seong-woong ("Tabloid Truth", "The Office"), der als Lee Hwans Boss viel mehr aus seinem Charakter herausholen kann, als es ihm das Drehbuch eigentlich gestatten sollte. Er wirkt charismatisch, aber auch skrupellos und undurchschaubar. Und solange man glaubt, dass er Lee Hwan aus Sympathie unter seine Fittiche nimmt, wirkt er auch noch am menschlichsten von allen. Was nicht viel heißen muss. Behält man also im Hinterkopf, dass man ein Faible für Antihelden haben muss, um mit "For the Emperor" klarkommen zu können, erwartet einen hier ein actiongespickter Gangsterstreifen, der wenig originell ist und dies leider auch mit seinem Drehbuch und einer unnötigen Rückblende am Ende beweist. Die außergewöhnlich dichte Atmosphäre, die Antihelden und die harte Action hätten mich aber fast dazu veranlasst, eine bessere Wertung zu geben. Fans des Genres werden jedenfalls nicht enttäuscht werden.

(Autor: Manfred Selzer)
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