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Officer of the Year - Filmposter
Original Title:
Chae-po-wang

South Korea 2011

Genre:
Thriller, Comedy

Director:
Lim Chan-ik

Cast:
Park Joong-hoon
Lee Seon-gyoon
Lee Sung-min
Kim Jeong-tae
Choi Deok-moon
Ko Joo-yeon


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Officer of the Year

aka The Apprehenders

Story: Die Polizei des Seodaemun Bezirks ist seit einiger Zeit an einem Fall dran, doch Hwang Jae-seong (Park Joong-hoon) vom Mapo-Bezirk, schnappt seinen Kollegen den Fall weg und erhält die Lorbeeren. Damit sammelt er erneut eine große Anzahl an Punkten, die ihn bald zum neuen "Polizisten des Jahres" machen und sein Polizeirevier gut dastehen lassen. Auch Jeong Ee-chan (Lee Seon-gyoon), der als neuer Leiter einer Ermittlungseinheit nach Seodaemun versetzt wird, muss dies erkennen. Er will überdies bald heiraten und braucht für seine Hochzeit Geld. Als er hört, dass es für den Titel des "Polizisten des Jahres" eine ordentliche Prämie gibt, legt er alles daran, Hwang bei seinem nächsten Fall einen Schritt voraus zu sein. Dieser dreht sich um einen Vergewaltiger, der seine Opfer aufnimmt und diesen droht, die Aufnahmen zu veröffentlichen, wenn sie reden. In dem Fall fehlt es daher an Hinweisen und von oberster Stelle kommt zwecks schnellerer Aufklärung der Befehl, dass der Mapo- und Seodaemun-Bezirk zusammenarbeiten sollen. Allerdings behindern sich Hwang und Jeong gegenseitig in ihren Ermittlungen...

Kritik: Immer wieder sieht man aus Korea verschiedene Genre-Mischungen. Manchmal funktionieren diese gut, oft sind sie aber eben weniger überzeugend. "Officer of the Year" schafft es allerdings, eine gute Figur abzulegen, auch wenn er dennoch nie so ganz über guten Durchschnitt kommt. Das muss unweigerlich verwundern, da er als Thriller sowie als Komödie nur wenige Mängel aufweist. Letztlich können die Charaktere aber nicht vollständig den Zuschauer mit sich reißen, zumal es bei der Ausarbeitung dieser auch einige Ungereimtheiten gibt. Dass die Komödie auch ein Buddy-Movie sein will, wird zudem erst viel zu spät offensichtlich und dafür ist auch die Chemie zwischen den beiden Protagonisten nie so, wie sie sein sollte. Spaßig bleibt der Film aber dennoch.

Officer of the Year - Film Screenshot 11

Kommen wir gleich zum größten Manko: Hwang. Ein Cop, der mit faulen Mitteln spielt und der nur auf Erfolg ausgerichtet ist. Plötzlich wächst ihm aber ein Gewissen und er ist sogar mehr an der Aufklärung des Vergewaltigungsfalles interessiert als sein Rivale, obwohl er sich dafür keine Belohnung versprechen kann. Woher dieser plötzliche Wandel kommt, ist nicht klar. Überhaupt hätte man gerne mehr über ihn erfahren, so bleibt sein Privatleben mit dem kurzen Auftritt seiner Familie nur angedeutet. Park Joong-hoon ("My Dear Desperado", "Nowhere to Hide") ist ein guter Darsteller und er schafft es auch hier, einen Charakter, der eigentlich leicht den Eindruck eines Bösewichts hätte vermitteln können, sympathisch erscheinen zu lassen. Aber wie aus einem Guss wirkt der Polizist trotzdem nicht.

Officer of the Year - Film Screenshot 12

Mit Jeong gibt es auch ein paar Probleme. Zunächst erscheint er völlig unfähig und überhaupt nicht für seinen Posten geeignet. Aber dann zeigt sich, dass nicht nur Hwang, sondern auch er durchaus annehmbare Ermittlungsarbeit leisten kann. Dadurch funktioniert der Film auch als Thriller, aber als Zuschauer fühlt man sich damit auf den Arm genommen. Vermutlich wollte man den Humor an keiner Stelle aus den Augen verlieren und hat sich deswegen für dieses Vorgehen entschieden. Das macht aber Jeong eben nur wenig glaubwürdig als Person und Lee Seon-gyoon ("A Hard Day", "Helpless") hat auch schon bessere Rollen gespielt. "Officer of the Year" benötigt auch einige Zeit, bis zwischen den Protagonisten die passende Chemie aufkommt, aber dann flimmert schon der Abspann über den Bildschirm.

Hinsichtlich des Tempos kann man sich aber im Grunde nicht beschweren. Obwohl die Laufzeit fast zwei Stunden beträgt, gibt es keine langweiligen Momente. Nur am Ende verliert der Film unnötig an Fahrt, was äußerst schade ist. Neben den tatsächlichen Verfolgungsjagden sorgt vor allem die Rivalität zwischen den beiden Polizeistationen für das richtige Tempo. Tatsächlich schimmert hier auch eine Kritik an der koreanischen Gesellschaft durch, in der es wie in der Schule auch bei der Polizei darauf ankommt Noten/Punkte zu sammeln und Klassenbester zu sein. Wenn die beiden Rivalen dann zusammenarbeiten sollen, um einen Vergewaltiger dingfest zu machen, dann kann das natürlich nur im Chaos enden. Dabei kommt es zu einigen lustigen Momenten, und selbst als der Thriller mit seiner ernsten Thematik etwas mehr in den Fokus gerückt wird, bleiben die Lacher nicht aus.

Officer of the Year - Film Screenshot 13

Es ist schwierig, ein Thema wie Vergewaltigung in einem Film unterzubringen und zugleich den Geschehnissen auf dem Bildschirm im Großen und Ganzen einen unbeschwerten Unterton zu verleihen. Doch in "Officer of the Year" gelingt dies Regisseur Lim Chan-ik mit seinem Debütwerk tatsächlich. Und trotzdem behält die Jagd nach dem Täter seinen Thriller-Charakter. Selbst die Momente des Dramas wirken nicht aufgezwungen. Auch wenn nicht jeder Gag zündet, kann der Film damit als Comedy-Thriller-Mix wirklich überzeugen. Leider zeigt das Ende einmal mehr, dass der Streifen nur Spaß machen will und kaum länger in Erinnerung bleiben wird. Das ist schade, da bei ausgefeilteren Protagonisten ein wirklich interessanter Film aus "Officer of the Year" hätte werden können. Kein Wunder also, dass die meisten Kritiker Lims Werk wohlgesonnener sind als meine Wenigkeit.

(Autor: Manfred Selzer)
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