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Proof of Innocence - Filmposter
Original Title:
Teuk-byeol-su-sa: Sa-hyeong-su-eui pyeon-ji

South Korea 2016

Genre:
Crime, Drama

Director:
Kwon Jong-gwan

Cast:
Kim Myeong-min
Kim Sang-ho
Sung Dong-il
Kim Hyang-ki
Kim Young-ae
Kim Roi-ha
Park Soo-young


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Proof of Innocence

Proof of Innocence - Film Screenshot 1

Story: Soon-tae (Kim Sang-ho) ist ein liebevoller Vater, der sich als Taxifahrer über Wasser hält und seine Tochter Dong-hyeon (Kim Hyang-ki) vergöttert. Plötzlich wird er jedoch festgenommen und eines Mordes beschuldigt. Er soll die Schwiegertochter der "DH"-Chefin (Kim Young-ae) getötet haben. Die Firma ist der wirtschaftliche Standfuß in Incheon und enorm mächtig. Daher hat Soon-tae keine Chance, seine Unschuld zu beweisen. Verzweifelt wendet er sich in einem Brief an den Anwalt Pil-jae (Kim Myeong-min), der einst Polizist war, bis sein Partner für seine Entlassung wegen Gewaltanwendung gegenüber Verdächtigen gesorgt hat. Pil-jae arbeitet mit seinem Partner Pan-soo (Sung Dong-il) erfolgreich als Anwalt und der Fall um Soon-tae interessiert ihn einzig und allein, weil sein früherer Partner den Fall bearbeitet hat. Er hofft, sich an ihm rächen zu können, indem er Widersprüche in dem Fall findet und tatsächlich hat er Glück. Es scheint, dass die DH-Group ihre Finger im Spiel hatte und den Mord dem alleinerziehenden Vater in die Schuhe geschoben hat. Allerdings muss Pil-jae herausfinden, dass die Firma enorm einflussreich ist und nicht davor zurückschreckt, sowohl sein Leben als auch das von Dong-hyeon zu bedrohen...

Filmroll Proof of Innocence - Film Screenshot 2 Proof of Innocence - Film Screenshot 3 Filmroll
Proof of Innocence - Film Screenshot 4

Kritik: "Proof of Innocence" ist sicherlich kein außergewöhnlicher Krimi, aber einer, der mit seinen Stärken umzugehen weiß. Besonders hervorzuheben sind die guten Darsteller und ein interessanter Ton, der zwischen Humor - der Film nimmt sich selbst nicht immer ernst - und Verzweiflung pendelt. Schließlich gilt es einen übermächtigen Gegner zu besiegen. Überzeugen kann des weiteren ein Held, der überhaupt keiner ist und nur durch Zufall und Fehleinschätzung seiner Persönlichkeit an den Fall gerät. Sicherlich mag das Endresultat abseits davon etwas generisch anmuten, aber es gibt doch stets neue Entwicklungen in dem Fall, womit die Ereignisse spannend bleiben. Charakterlich entwickelt sich hier auch niemand weiter, aber die Persönlichkeiten sind interessant genug, dass man mit ihnen lachen und weinen kann.

Proof of Innocence - Film Screenshot 5

Pil-jae wirkt wie jemand, der seine Entlassung aus dem Polizeidienst durchaus verdient hat. Er ist oft gewalttätig und denkt stets nur an sich selbst. Seine Art hat sogar seinem Großvater Probleme bereitet und außerdem zeigt die Hintergrundgeschichte um seinen Vater, dass er ein paar Dämonen zu bewältigen hat. Letztlich nimmt er den Fall an, um sich an seinem ehemaligen Partner zu rächen. Damit haben wir einen Helden, der das Richtige aus den falschen Gründen macht. Wirklich hassenswert ist Pil-jae daher nicht, denn eigentlich verheimlicht er nicht ernsthaft, warum er die Dinge macht, die andere als gute Tat ansehen. Es ergibt sich eben nur immer irgendwie so, dass der Anwalt missverstanden wird. Irgendwie also eine tragikomische Figur, die perfekt zum Ton des Films passt. Dieser erweist sich speziell zu Anfang als eher leichtherzig, kann aber später auch düstere Wege beschreiten.

Proof of Innocence - Film Screenshot 6

"Proof of Innocence" kann auch deshalb so spannend sein, weil wir immer wieder sehen, wie die Helden der Geschichte von einem übermächtigen Gegner, der Vorsitzenden einer Chaebol-Firma (ein auch politisch einflussreiches Familienunternehmen), Steine in den Weg gelegt bekommen. Und das kann zuweilen lebensgefährliche Ausmaße annehmen. Regisseur Kwon Jong-gwan ("Sad Movie") schafft es hervorragend, uns ab und an am Happy End zweifeln zu lassen. Zu überzeugend sind die düsteren Momente eingefangen, in denen dem Vater kein anderer Ausweg bleibt, als in seiner Zelle zu verrotten oder sich das Leben zu nehmen. Und auch die Tochter wird nicht verschont und gerät ins Visier der Bösewichte. Möglicherweise mag also nicht jeder überleben. Dass man tatsächlich auf diese Idee kommt, ist dem Film hoch anzurechnen und treibt natürlich auch die Spannung nach oben.

Proof of Innocence - Film Screenshot 7

Das unterscheidet den Film dann auch von beispielsweise "The Advocate: A Missing Body", mit dem er doch einiges gemein hat. "Proof of Innocence" ist sehr thrillerlastig und mehr als die Charaktere steht die Suche nach Beweisen im Vordergrund. Leider werden diese manchmal auch schlichtweg nur durch einen glücklichen Zufall gefunden. Das wirkt billig und lässt das Drehbuch sicherlich als keines der intelligentesten des Genres dastehen. Dennoch verpasst es der Regisseur nicht, auch die Charaktere immer wieder ihre Momente haben zu lassen. So funktioniert der Thriller vor allem deswegen so gut, weil die Individuen alle menschlich wirken, von der Bösewichtin einmal abgesehen. Kim Myeong-min ("Pandora") ist als Held überdies die ideale Besetzung, da er nicht einfach nur der gute Kerl ist, sondern durchaus auch Eigenschaften eines egoistischen Kerls hat, der genauso gut einer der Anwälte sein könnte, der Bestechungsgelder annimmt, anstatt sie lediglich zu zahlen.

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Proof of Innocence - Film Screenshot 10

Eine wahre Bereicherung für den Film stellt Kim Sang-ho ("Ordinary Person") dar. Er liefert eine beeindruckende Darstellung als Vater ab, der unschuldig im Gefängnis sitzt und für seine Tochter seine Unschuld beweisen will. Eine Rolle, die schon etliche Male in koreanischen Filmen gespielt wurde, aber Kim gibt ihr viel Farbe und lässt diese vermeintliche Nebenrolle zu einer der Hauptrollen werden. Speziell in den zahllosen Rückblenden kann er auch seiner Beziehung zu seiner Tochter, ebenfalls toll gespielt von Kim Hyang-ki ("Thread of Lies"), Tiefe verleihen. So funktionieren auch die dramatischen Momente gut und wir sind emotional in die Geschichte eingebunden. Es gibt auch ein paar Actionszenen, in denen um das nackte Überleben gekämpft wird, und auch diese funktionieren recht gut. Letztlich sollte man hier aber dennoch keinen außergewöhnlichen Thriller erwarten. Nichts ist hier ernsthaft neu, aber es reicht, dass man angenehm unterhalten wird, ohne sich über irgendwelche Fehler des Films aufregen zu müssen.

(Autor: Manfred Selzer)
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