Story: Jung Han-kyeong (Lee Cheong-ah) kommt vom Land in die Großstadt, nachdem ihr Vater gestorben ist. Fortan lebt sie bei ihrer Mutter.
Eigentlich hat sich Han-kyeong gefreut, in die Stadt zu kommen, weil sie dort ihre heimliche alte Liebe wiedertreffen wollte. Doch diese ist schon vergeben,
wie sie herausfindet. Noch während sie im Bus nach Hause darüber trauert, trifft sie zufällig Ban Hae-won (Jo Han-sun). Er ist an Han-kyeongs Schule der
beliebteste Junge und scheint ein Interesse an ihr zu haben. Kurz darauf trifft sie aber Jung Tae-sung (Kang Dong-won), der sie zu kennen scheint und ebenfalls
Gefühle für sie hat. Tae-sung geht an eine andere Schule und ist mit Hae-won verfeindet, was die sich anbahnende Dreiecksbeziehung alles andere als
einfach macht. Han-kyeong ist auch etwas überrumpelt von dieser Entwicklung und weiß gar nicht, für wen sie sich entscheiden soll. Der draufgängerische
Hae-won scheint sich das erste Mal tatsächlich Mühe geben zu müssen, ein Mädchen für sich zu gewinnen, und Tae-sung hat ein Geheimnis, das es schwierig für ihn
macht, ernsthaft um Han-kyeong zu kämpfen.
Kritik: Es gibt Filme, die einen als Kritiker regelrecht schockieren. So sieht also ein Film aus, den pubertierende Fangirls mögen?
Vielmehr scheint es so, dass der Film von einem dieser Fangirls geschrieben wurde! Und eine kurze Recherche bestätigt zum völligen Entsetzen: Genau so ist es!
Guiyeoni lautet das Pseudonym des Mädchens, das beim Schreiben ihres Internetromans noch nicht einmal volljährig war. Und dementsprechend unausgefeilt,
unrealistisch, lächerlich, zum Erbrechen melodramatisch und ermüdend ist auch der Film. "Romance of their Own" zählt zu den kitschigsten Romantik-Dramen, die
man aus Südkorea zu sehen bekommen kann. Und das schließt leider auch TV-Dramen mit ein. Wer sich selbst einen Gefallen tun will, sollte also lieber irgendwo
anders nach seinem Drama-Schuss suchen. Man kann es nur besser erwischen als mit diesem Film.
Es ist schwierig, überhaupt zu entscheiden, wo man anfangen soll zu meckern. Die beiden Hauptcharaktere werden als ultra-coole Schläger dargestellt, die unter
den Mädchen den Status von Pop-Idolen einnehmen. Das muss dann auch in so ziemlich jeder Szene durch das Gekreische von Schulmädchen untermalt werden. Han-kyeong
ist dagegen ein Allerweltsmädchen, das plötzlich im Mittelpunkt des Interesses der zwei Übergötter steht. Warum, das weiß niemand so genau. Letztendlich
soll sich aber wohl das ganz durchschnittliche Fangirl angesprochen fühlen, das gleich von zwei Märchenprinzen den Hof gemacht bekommt. Und es funktioniert.
"Romance of their Own" ist auch außerhalb Südkoreas unter Fangirls ungemein beliebt. Was das aussagt? Rein gar nichts, schließlich gibt es auch ein Publikum,
das ohne die "Teletubbies" nicht leben kann.
Hauptgrund, warum der Film so beliebt ist, ist Darsteller Kang Dong-won, der hier eine ungemein grauenhafte Darstellung abliefert. Das ist aber nur teilweise
seine Schuld. Zumindest hat er in Filmen wie "Jeon Woochi" oder "Maundy Thursday"
beweisen können, dass er Besseres kann. Letzterer Film ist nebenbei bemerkt auch ein tausendmal besseres Drama und basiert auf dem Roman eines richtigen
Autors. Den Unterschied sieht man einfach. Da wir gerade dabei sind: Von Guiyeoni stammt auch die Geschichte zum ähnlich grauenhaften
"Do Re Mi Fa So La Si Do". "Romance of their Own" schafft es aber tatsächlich noch ein wenig kitschiger zu sein, was
man eigentlich für ein Ding der Unmöglichkeit hätte halten müssen.
Der Rest der Besetzung ist ebenfalls völlig vernachlässigbar. Richtige Persönlichkeiten sehen anders aus. Überdies springt der Film willkürlich von einem
Set zum nächsten, sodass es kaum Zusammenhänge gibt und überhaupt keine emotionale Bindung zu den Charakteren aufgebaut werden kann. Reicht es nicht, dass die
Geschichte schrecklich platt ist und die emotionalen Szenen durch um weinende Schauspieler kreisende Kameras eingefangen werden? Muss es wirklich an unzähligen
Stellen vor Kitsch triefende Popschnulzen geben, die es einem wirklich schwer machen, sich nicht übergeben zu müssen? Ach ja, selbstverständlich gibt es auch
noch eine potentiell todbringende Krankheit, die sich am Ende in den Mittelpunkt schiebt und völlig unbeholfen in der Mitte eingeführt wurde. Und die etlichen
Tränen gegen Ende können nur ein Gefühl hervorrufen - Desinteresse. Moment, ist das überhaupt ein Gefühl?
Ich verbessere mich also. "Romance of their Own" zielt auf ein VORpubertäres Publikum ab. Aber an wen richten sich dann die wenigen Prügelszenen, die gar nicht mal so schlecht sind? Vielleicht brauchte die Regisseur Kim Tae-gyoon ("Crossing"), um diesen Unsinn von einem Film bis zum Ende abdrehen zu können. Ab und an beweist er auf technischer Ebene immerhin ein paar nette Ideen. Und an alle Fangirls von Kang Dong-won: Man sollte auch die Klasse besitzen, sich einen wirklich schlechten Film nicht einfach schön zu reden. Es gibt schließlich einige wirklich gute Romantik-Dramen aus Korea, mit denen man weitaus sinnvoller seine Zeit verbringen kann. Das Einzige, was mich erneut etwas gnädig stimmt, ist der Umstand, dass ich mal wieder richtig Spaß daran hatte, eine vernichtende Kritik zu schreiben.