Story: Da die Überbevölkerung der Erde ein immer akuteres Problem ist, werden Maßnahmen ergriffen, um auf dem Mars ein Terraforming-Projekt
durchzuführen. Allerdings sind bei den neuen Lebensbedingungen auf dem Mars auch Kakerlaken ein Problem geworden. Unter diesen Umständen können Menschen
dort zukünftig nicht leben. Also sendet der Wissenschaftler Ko Honda (Shun Oguri) eine Gruppe von fünfzehn Söldnern auf den Mars. Sie alle haben sich etwas
zu Schulden kommen lassen, so auch Shokichi (Hideaki Ito), dem die Todesstrafe droht, da er für das Mädchen Nanao (Emi Takei), ebenfalls an Bord des Raumschiffs
zum Mars, die Schuld für einen Mord übernommen hat. Zusammen mit unter anderem dem Kämpfer Jin (Tomohisa Yamashita) und dem Wissenschafter Ichiro (Takayuki
Yamada) sollen sie auf dem Mars die Kakerlaken ausrotten. Dafür bekommen sie Straferlass und viel Geld. Auf dem Mars sehen sie sich aber mit einer ganz neuen
Spezies konfrontiert. Die Kakerlaken sind mutiert und von humanoider Form und Größe, sind unglaublich schnell, äußerst stark und sehr schwer zu töten. Der
Auftrag entpuppt sich als Selbstmordkommando. Allerdings wurde jedes Mannschaftsmitglied genetisch verändert und kann durch eine Injektion die Kräfte eines
bestimmten Insekts bekommen. Ein Kampf auf Leben und Tod entbrennt...
Kritik: Für "Terra Formars" hat es viel schlechte Kritik gehagelt. Warum... dessen bin ich mir nicht ganz sicher. Ganz im Ernst: Man braucht
sich nur den Plot anzuschauen, um sofort zu wissen, dass es sich hierbei um simplen Spaß handelt, bei dem man sein Gehirn unbedingt ausschalten muss. Sicherlich,
man mag ein schlechtes Gewissen haben, wenn man bei diesem Unsinn seinen Spaß habt, aber ab und zu ist das doch durchaus in Ordnung, oder nicht? Es stimmt
selbstverständlich, dass der Plot extrem dünn ist und die Charaktere eindimensional ausfallen sowie viele Elemente nur angerissen bleiben - immerhin entwickelt
man so aber Interesse für den Manga -, aber warum dann all der Hass? Vielleicht geht es wie so oft genau darum, dass der Film dem Manga nicht gerecht
wird? Wenn dem so ist, dann muss ich mich aus dieser Diskussion ausschließen, denn mit dem Original kann ich diese unsinnige, aber durchaus spaßige
Achterbahnfahrt nicht vergleichen.
Außerdem sollte man sich durchaus bewusst sein, dass man hier nur im weitesten Sinne einen Sci-Fi-Film präsentiert bekommt. Recht bald wird deutlich, dass es
sich hierbei eher um einen Superhelden-Film handelt. Schließlich haben unsere Helden alle besondere Fähigkeiten und prügeln sich durch Heerscharen von
Kakerlaken. Unglücklicherweise zeigt sich hier die Schwäche des geringen Umfangs des Films. Viele Charaktere sterben bereits zu Anfang, ohne dass man etwas
von ihren Fähigkeiten zu sehen bekommt und auch ansonsten bleiben die Individuen sehr einfach ausgearbeitet. Lediglich Shokichi, gespielt von Hideaki Ito
("Lesson of the Evil"), und Ichiro, verkörpert von Takayuki Yamada ("Monsterz"), bekommen eine
Hintergrundgeschichte spendiert, aber selbst diese bleibt bestenfalls grob skizziert. Sicherlich erwartet man bei einem solchen Film aber auch keine großartigen
Nebengeschichten.
Es ist jedoch wahr, dass dies zu großem Desinteresse an den Persönlichkeiten führt. Wer stirbt und wer lebt ist uns gleichgültig, was besonders in ein paar
dramatischeren Szenen auffällt. Daneben irritiert auch etwas der Ton des Streifens. An sich bleibt doch alles recht ernst und Regisseur Takashi Miike
("As the Gods Will", "Yakuza Apocalypse") ist für seine durchaus blutigen
Szenen bekannt, wobei auch hier einige der Astronauten auf brutale Weise sterben müssen, aber immer wieder bricht in dem Film ein eigenartiger Humor
hervor, der sich vor allem in Bösewicht Ko Honda, gespielt von Shun Ogiri ("Crows Zero"), manifestiert. Einige der etwas
problematischen, weil rassistischen oder verherrlichenden (oder eventuell auch kritisch gedachten?) Elemente des Originals sollen stark abgeschwächt
worden sein, aber dennoch findet man einige fragwürdige Szenen, die damit nicht unbedingt immer lustig sein können.
Störend in dem Film sind neben diesen eigenartigen Slapstick-Momenten auch weitere Aspekte, die ganz klar erkennen lassen, dass das Ursprungsmaterial ein
Manga ist und dass manche Geschichten in diesem Medium einfach besser aufgehoben sind. Die Transformationen in diverse Insekten werden von einem Erzähler
kommentiert und das Make-Up ist zwar nicht unbedingt schlecht, es hat aber doch etwas B-Movie-artiges an sich und erinnert manchmal sogar etwas an die
"Power Rangers". Damit soll aber nicht der Eindruck erweckt werden, dass die Effekte lachhaft wären. Nein, sie erfüllen ihren Zweck, aber diese Art von
Effekten können in einem ernst gemeinten Action-Film einfach nicht funktionieren. Vielleicht wäre es dann nicht verkehrt gewesen, hätte der Film ganz auf
Humor gesetzt und sich selbst nicht zu ernst genommen. Aber dann wären Fans des Originals bestimmt auch nicht zufrieden gewesen.
Sicherlich kann man erkennen, dass der Film hauptsächlich vor einem Green-Screen gedreht wurde, aber die Atmosphäre des Mars wird mit der gelungenen Farbgebung gut eingefangen. Auch die am Computer generierten Kakerlaken wirken keinesfalls schlecht. Hier kann ich viele Kritiker nicht verstehen. "Terra Formars" hatte bestimmt kein großes Budget und dafür können sich die Effekte doch sehen lassen. Nur wenn zu viele der Marsianer auf einmal zu sehen sind, wirkt alles etwas billig. Die Action macht aber Spaß, auch wenn vieles letztendlich doch repititiv ist. Ein paar Wendungen werden ebenfalls in die Geschichte eingearbeitet, sodass hier nicht völlige Langeweile aufkommt, aber das kaschiert die zahllosen Logikfehler auch nicht. Die Frage ist damit am Ende, wem "Terra Formars" empfohlen werden kann. Schwierig. Wahrscheinlich nicht Fans des Mangas und einer der besten Filme Takashi Miikes ist es sicher auch nicht. Aber irgendwie kann der Film doch auch Spaß machen, wenn man sich auf diesen Blödsinn einlassen kann.