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The 8th Night - Filmposter
Original Title:
Je-8-il-eui bam

South Korea 2021

Genre:
Horror, Mystery

Director:
Kim Tae-hyung

Cast:
Lee Sung-min
Nam Da-reum
Park Hae-joon
Kim Yoo-jung
Choi Jin-ho
Kim Dong-young


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The 8th Night

The 8th Night - Film Screenshot 1

Story: Vor zweieinhalbtausend Jahren zog das Böse in Form eines Monsters Einzug in die Welt und wollte diese in die Hölle verwandeln. Doch Buddha stellte sich dem Wesen in den Weg und nahm ihm die Quellen seiner Macht, ein schwarzes und ein rotes Auge. Er versiegelte die Augen in unterschiedliche Kästchen und ließ das eine weit im Westen und das andere weit im Osten vergraben. In der Gegenwart wurde das Auge im Westen nun gefunden und es macht sich auf den Weg zu seinem Gegenstück. Dafür muss es innerhalb von acht Nächten in unterschiedliche Medien springen. Der buddhistische Meister des jungen Schülers Cheon-seok (Nam Da-reum), der das andere Auge hütet, vertraut dem Jungen das Auge an und erklärt ihm, dass er seinen Nachfolger Jin-soo (Lee Sung-min) aufsuchen muss. Daraufhin stirbt der Meister. Jin-soo hat sich schon lange vom Tempel abgewendet, aber als Cheon-seok bei ihm auftaucht, weiß er sofort, was passiert ist. Die einzige Möglichkeit für Jin-soo, dem Monster den Weg abzuschneiden, ist das letzte Glied der Kette an Menschen, die das Auge als Trittbrett nutzt, zu zerstören. Es ist die einzige Person, die dem ehemaligen Mönch bereits bekannt ist: eine jungfräuliche Schamanin. Derweil hat die Polizei unter der Leitung von Kim Ho-tae (Park Hae-joon) mit einer Reihe von eigenartigen Toten zu tun. Vom einen auf den anderen Moment haben sich diese zersetzt. Es handelt sich bei ihnen um die Trittsteine, die das Monster auf seinem Weg zur allumfassenden Macht nehmen muss.

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The 8th Night - Film Screenshot 4

Kritik: Als "The 8th Night" auf Netflix in den Empfehlungen auftauchte, war sofort mein Interesse geweckt. Bereits "Svaha - The Sixth Finger" konnte mich positiv überraschen, welcher wiederum in die gleiche Richtung ging wie "The Wailing", einem der besten koreanischen Horrorfilme. Die Mischung aus Buddhismus und Schamanismus kreiert eine besondere Bühne, auf der ganze andere übernatürliche Dinge behandelt werden können, als es sonst der Fall ist. Das auch kulturell für den westlichen Zuschauer Unbekannte ruft noch einmal eine ganz andere Form von Unbehagen und Faszination hervor. Leider verzettelt sich "The 8th Night" genau da. Vieles soll einfach mystisch und rätselhaft wirken, aber ein vernünftiger Aufbau der Geschichte ist nicht gegeben. Vielmehr ist nach der anfänglichen Neugier zunächst sehr lange Zeit Langweile angesagt. Und auch danach enttäuscht die Geschichte.

The 8th Night - Film Screenshot 5

Anfangs kann man auch nicht umhin, einige Parallelen zu "The Exorcist" zu sehen. Mit den schamanistischen Ritualen bekommt das Ganze zwar später seinen eigenen Anstrich, aber der Film scheint sich nicht nur an diesem Werk, sondern auch an den anderen beiden zuvor erwähnten heimischen Produktionen zu orientieren. Dabei mangelt es "The 8th Night" aber vor allem an einem richtigen Fluss. Ein Beispiel wäre, dass wir anfangs die Mythologie des Monsters nähergebracht bekommen, nur um später mehr oder weniger dasselbe nochmal zu hören, als dies einer anderen Person erzählt wird. Darüber hinaus sind wir ab einem bestimmten Punkt in der Geschichte eigentlich nur dabei, vom einen Punkt zum anderen zu kommen. Wie oft die beiden Mönche in einem Bus oder Taxi sitzen, ist schon beinahe lächerlich. Und obwohl wir stets wissen, warum wir gerade nach xy unterwegs sind, scheint es irgendwie ziemlich überflüssig. Beim Drehbuch hätte man noch einiges verbessern und vor allem streichen müssen.

The 8th Night - Film Screenshot 6

"The 8th Night" fühlt sich vor allem viel zu lang an. Die Zeit hätte genutzt werden können, um zwischen dem ungleichen Paar, das die Welt vor dem Untergang retten will - wie hoch der Einsatz eigentlich ist, vergisst man leider schnell -, eine besondere Chemie zu kreieren. Das mangelnde Zusammenspiel der beiden liegt darin begründet, dass der junge Mönch, gespielt von Nam Da-reum ("Chronicle of a Blood Merchant"), ein Schweigegelübde abgelegt hat, das er die meiste Zeit auch einhält, und der von Lee Sung-min ("The Beast") gespielte gefallene Mönch einfach grundlegend kaum redet. Er hat zwar etwas undurchdringlich Rätselhaftes an sich und es scheint in seiner Vergangenheit einige Dämonen zu geben, aber so richtig warm wird man - vielleicht auch deswegen - nicht mit ihm. Der junge Mönch stellt mit seiner eigentlich recht lebensfrohen Ader ein nettes Gegengewicht dar, aber dadurch, und vor allem durch Szenen, in denen ganz kurz sogar etwas Humor durchbricht, wird uns nur umso klarer, wie viel interessanter die Beziehung zwischen den beiden hätte ausfallen können.

The 8th Night - Film Screenshot 7

Die Vergangenheit der beiden ist außerdem durch unglückliche Umstände miteinander verknüpft. Das ist anfangs nur angedeutet, ist aber irgendwie ziemlich offensichtlich und als wir dann die ganze Wahrheit erfahren, muss man sich fragen, ob man diesen Aspekt der Story nicht auch ohne Probleme hätte wegfallen lassen können. Er wird nämlich offiziell viel zu spät eingeführt, als dass wir dadurch emotional stärker an die beiden Helden gebunden wären. Wenn uns die beiden Protagonisten aber nicht an den Film binden können, dann schaffen es vielleicht die Gruselszenen uns an den Sitz zu fesseln? Absolut nicht. Die Atmosphäre des Streifens ist ganz klar düster und kann tatsächlich als eine der Stärken hervorgehoben werden, aber es gibt genau genommen überhaupt keine gruseligen Szenen. Blutig wird der Film auch an keiner Stelle. Immer wenn es interessant wird, gibt es einen Schnitt zur nächsten Szene. Einzig die Musik versucht immer mal wieder, etwas mehr Horror zu kreieren, aber das ist einfach zu aufdringlich, als dass es funktionieren könnte.

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The 8th Night - Film Screenshot 10

Ein übernatürliches Wesen, das sich die Körper anderer nimmt, hätte eigentlich wunderbar dafür herhalten können, eine Stimmung des Unbehagens und paranoide Helden zu kreieren, schließlich könnte jeder das Monster sein. Aber daraus wird nichts gemacht. Das Monster gibt sich stets ziemlich eindeutig als solches zu erkennen. Manchmal wirkt das über Maßen aufgesetzte Grinsen des Wesens sogar unfreiwillig komisch. Hier bekommt man dann auch ab und zu den Eindruck, dass dem Film vielleicht auch nicht allzu viel Geld zur Verfügung stand. Auch das Finale in einem Wald lässt dies vermuten oder Dämonen als schwarze Wolken umherschweifen zu lassen; und so bekommt der Film auch einen etwas billigen Anstrich. Die Wendungen gegen Ende sind auch eher mittelmäßig oder werden zumindest nicht ansprechend transportiert, zumal gegen Schluss alles auch etwas chaotisch wird und Regisseur Kim Tae-hyung in seinem Debüt nicht ganz gewusst hat, in welche Richtung er möchte. Zu allem Überfluss wird nämlich auch noch versucht, ein paar pseudo-anspruchsvolle Monologe einzuarbeiten, welche die buddhistischen Wurzeln der Charaktere markieren sollen. Aber dabei versagt der Regisseur leider genauso wie bei seinem Versuch, einen subtil-gruseligen Horrorstreifen auf die Beine zu stellen.

(Autor: Manfred Selzer)
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