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The Murderer - Filmposter
Original Title:
Sal-in-ja

South Korea 2013

Genre:
Thriller, Drama

Director:
Lee Gi-wook

Cast:
Ma Dong-seok
Ahn Do-gyoo
Kim Hyeon-soo
Kim Min-seo
Kim Hye-na
Hwang Eun-soo


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The Murderer

The Murderer - Film Screenshot 1

Story: Joo-hyeop (Ma Dong-seok) ist Hundezüchter und lebt mit seinem Sohn Yong-ho (Ahn Do-gyoo) ein ruhiges Leben. Yong-ho würde sich zwar mehr Gespräche mit seinem Vater wünschen, aber er hätte eigentlich nichts zu beklagen, wenn er in der Schule nicht von seinen Mitschülern tyrannisiert würde. Eines Tages kommt das Mädchen Ji-soo (Kim Hyeon-soo) neu in die Klasse und findet wegen ihrer zurückhaltenden Art keinen Anschluss bei ihren Mitschülern. Sie bleibt sogar gerne auf Abstand gegenüber anderen, nur Yong-ho gibt nicht auf. Er interessiert sich für das neue Mädchen und zusammen haben die beiden bald einen gemeinsamen Ort unter einer Brücke, wo sie oft miteinander die Zeit verbringen. Ji-soos Zurückgezogenheit hängt mit einem Trauma zusammen. Vor einigen Jahren hat sie einen Mord beobachtet, weshalb der Mörder kurz davor war, auch sie umzubringen, doch er wurde dabei unterbrochen. Als Ji-soo dann ihre betrunkene Mutter nach Hause bringen muss und Yong-hos Vater sie mitnimmt, besteht für das kleine Mädchen kein Zweifel mehr. Joo-hyeop ist der Mann, der sie vor einigen Jahren beinahe getötet hätte. Yong-ho weiß nichts von der Vergangenheit seines Vaters, doch Joo-hyeop kann sich nun nicht mehr seinem Morddrang erwehren...

Filmroll The Murderer - Film Screenshot 2 The Murderer - Film Screenshot 3 Filmroll
The Murderer - Film Screenshot 4

Kritik: Sicherlich gewinnt "The Murderer" keinen Preis für den originellsten Filmtitel, aber davon abgesehen, und nicht den Umstand mit einbeziehend, dass der Film mit gerade einmal 85 Minuten extrem kurz ist, überrascht dieses Thriller-Drama mit einer mitnehmenden Prämisse und zum Teil tiefgehendem Drama. Das ist vor allem zwei guten Jungdarstellern zu verdanken, die den Film fast im Alleingang tragen. Außerdem ist es interessant, dass man hier nicht den klassischen düsteren Thriller um einen Killer präsentiert bekommt, sondern dass stattdessen das menschliche Drama des Sohnes im Vordergrund steht, der seinen Vater liebt und sich dennoch sehnt, diesem noch etwas näher zu stehen - nicht ahnend, dass dieser ein Mörder ist, der sogar seine Mutter umgebracht hat. Wenn das mal nicht der Aufhänger für eine Familienkrise ist...

The Murderer - Film Screenshot 5

Überrascht wird man vor allem davon sein, dass nicht der Mörder per se im Fokus steht. Man hätte durchaus eine psychologische Reise ins Innere des Vaters aus dem Film machen können, doch stattdessen steht der Sohn im Vordergrund. Nicht nur das, seine Geschichte mit Ji-soo ähnelt einer reinen Liebesgeschichte, nur dass die beiden dafür noch zu klein sind. Die Freundschaft, die sich zwischen den beiden entfaltet, ist zunächst durch diverse Mauern behindert, die die zwei um sich herum aufgebaut haben. Yong-ho hat aber ein Interesse daran, die des Mädchens einzureißen, da er das erste Mal jemanden kennenlernt, zu dem er eine Verbindung spürt. Die beiden werden von ihren Mitschülern tyrannisiert und leben in schwierigen Familienverhältnissen, sodass ihre Einsamkeit und Sehnsucht nach einem ganz normalen Leben die beiden durch ein unsichtbares Band verbindet.

The Murderer - Film Screenshot 6

Ji-soo, sehr schön gespielt von Kim Hyeon-soo ("Silenced"), leidet an einem Trauma. Indirekt kam es überhaupt erst zu ihrer schrecklichen Erfahrung, weil ihre Mutter und ihr Vater getrennt voneinander leben. Ihre Mutter ist Alkoholikerin und will wieder Spaß im Leben haben, wobei sie Ji-soo von Vorneherein als ihre Quelle des Glücks auszuschließen scheint. Yong-ho dagegen ist recht glücklich mit seinem Vater, auch wenn er sich wünschen würde, dass die beiden mehr miteinander reden. Ahn Do-gyoo ("A Werewolf Boy") spielt gegen Ende seine innere Zerrissenheit glaubwürdig, auch wenn man sich gewünscht hätte, dass die Veränderungen in seinem Charakter, die aus seiner plötzlichen Verwirrung und Orientierungslosigkeit resultieren, etwas mehr Raum zum Entfalten bekommen hätten. Denn gegen Ende scheint einiges doch unnötig überstürzt.

The Murderer - Film Screenshot 7

Als Drama weiß "The Murderer" zu gefallen, gerade eben dank der beiden Kinder als Protagonisten. Die Farbgebung ist recht trist und die Atmosphäre erinnert zuweilen tatsächlich an einen düsteren Thriller, ohne dass man billige Gerne-Klischees bedienen würde. Die Geschichte entwickelt sich auch stets in einem angenehmen Tempo weiter, sodass keine langatmigen Pausen entstehen. Immer wieder gibt es ein paar kleine Flashbacks, anhand derer man schnell herleiten kann, in welchem Verhältnis die Charaktere zueinander stehen und welche Dämonen sie heimsuchen. Das Problem ist, wenn überhaupt, der Vater. Er hört Stimmen, die ihn zum Morden bringen und augenscheinlich war seine Frau, die fremdging, der Auslöser für seinen Zusammenbruch. Irgendwie hatte er es aber geschafft, wieder ein ganz normales Leben zu führen. Bis jetzt. Yong-hos Vater mangelt es an einer guten Ausarbeitung, um wirklich als Charakter zu überzeugen.

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The Murderer - Film Screenshot 10

Immerhin versucht Ma Deon-seok ("The Neighbors", "The Five") seinem Charakter mehr Tiefe zu geben, doch trotz des Fakts, dass er mehr aus seiner Rolle herausholt, als es seine Kollegen wahrscheinlich versucht hätten, und er es vermag, seiner Person eine gewisse Tragik, die sogar Mitleid hervorrufen kann, zu verleihen, bleibt seine Darstellung hinter den Erwartungen zurück. An den richtigen Stellen, speziell gegen Ende, wächst "The Murderer" aber innerhalb seiner dramabehafteten Momente über sich selbst hinaus, was neben Ma auch den beiden Jungdarstellern zu verdanken ist. Aber auch Regisseur Lee Gi-wook beweist in seinem Debüt, dass er weiß, wo seine Stärken liegen, und er nutzt sie gekonnt. Das Ende wirkt zwar etwas zu plötzlich, aber "The Murderer" geht einem wesentlich näher, als man es bei einem Film dieser Art vermuten würde. Beeindruckend.

(Autor: Manfred Selzer)
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