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The Pirates: The Last Royal Treasure - Filmposter
Original Title:
Hae-jeok: do-ggae-bi git-bal

South Korea 2022

Genre:
Adventure, Action

Director:
Kim Jeong-hoon

Cast:
Han Hyo-joo
Kang Ha-neul
Lee Kwang-soo
Kwon Sang-woo
Chae Soo-bin
Sehun
Kim Sung-oh


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The Pirates: The Last Royal Treasure

The Pirates: The Last Royal Treasure - Film Screenshot 1

Story: Moo-chi (Kang Ha-neul) war einer der besten Schwertkämpfer während der Goryeo-Dynastie, doch seitdem diese durch die Joseon-Dynastie ersetzt wurde und er zuvor versuchte seinen König zu verteidigen, ist er mit seinen Männern auf der Flucht vor den Soldaten des neuen Reichs. Sein Tod scheint sicher, als er mit seinen Männern auf dem Meer treibt, doch dann kommt Piratenkapitän Hae-rang (Han Hyo-joo) zufällig vorbei und rettet die Männer. Sie lässt die Männer zunächst wieder zu Kräften kommen, doch als ein japanisches Piratenschiff ihren Weg kreuzt, kann Moo-chi endlich seinen Wert im Kampf unter Beweis stellen. Von der Mannschaft des japanischen Schiffs erfahren die Piraten, dass sie auf der Suche nach einem Goldschatz waren. Vor dem Untergang der Goryeo-Dynastie soll nämlich einer der Generäle alles Gold des Palasts auf ein Schiff geladen und verschwunden sein. Hae-rang stellt die Diebe rund um Moo-chi die Wahl, auf der nächsten Insel zu bleiben oder selbst Piraten zu werden und nach dem Schatz zu suchen. Obwohl die Wahl eigentlich recht einfach sein sollte, macht Moo-chi die Sache immer wieder unnötig kompliziert. Aber er beteiligt sich schließlich an der folgenden Jagd nach den Hinweisen zum Ort, an dem der Schatz versteckt sein soll. Unglücklicherweise hat es auch Heung-soo (Kwon Sang-woo), dem Moo-chi schon unter unangenehmen Umständen in der Vergangenheit bei der Armee begegnet war, auf den Schatz abgesehen. Denn Heung-soo könnte sich mit dem Gold endlich zum König einer Provinz machen. Eine verzweifelte Jagd nach dem Goldschatz beginnt.

Filmroll The Pirates: The Last Royal Treasure - Film Screenshot 2 The Pirates: The Last Royal Treasure - Film Screenshot 3 Filmroll
The Pirates: The Last Royal Treasure - Film Screenshot 4

Kritik: Sollte sich die Plotbeschreibung vertraut anhören, dann liegt das daran, dass es sich hier fast schon um eine Neuerzählung von "The Pirates" handelt. Eigentlich sollte eine Fortsetzung auf die Leinwand gebracht werden, aber weder Son Ye-jin noch Kim Nam-gil ließen sich erneut für die Idee begeistern. Also wurde das Drehbuch kurzerhand umgeschrieben und eine komplett neue Besetzung gesucht. Immer wieder wird aber offensichtlich, dass die Charaktere ursprünglich jene aus dem ersten Teil waren. Selbst beim Bösewicht, der mit Moo-chi in der Armee war, lassen sich Parallelen finden. Es gibt aber einiges, das der Film besser als sein Vorgänger macht. So sind die Charaktere noch ein gutes Stück charismatischer und beim Abenteuergefühl hat man auch nochmal eine Schippe draufgelegt. Allerdings bedeutet das auch, dass man viele Klischees bedient, die man von einem Piratenfilm erwarten würde.

The Pirates: The Last Royal Treasure - Film Screenshot 5

Ein verborgener Schatz, Karten, die auf eine Schnitzeljagd einladen, eine Insel der Blitze, ein mit Gold beladenes Schiff in einer Höhle - die Liste ließe sich endlos fortsetzen, es ist alles dabei. Der erste Teil hatte durch seinen zumindest ganz leicht politischen Hintergrund ein wenig mehr Tiefe, was die Geschichte angeht. In "The Last Royal Treasure" befinden wir uns dagegen zwar auch am Beginn der neuen Joseon-Dynastie, aber davon abgesehen, dass Held und Bösewicht sich in einer neuen Welt zurechtfinden müssen, in der sie nicht mehr Teil der Armee sind, gibt es kaum einen kritischen Blick auf den Wechsel von der Goryeo- zur Joseon-Dynastie. Dafür gibt es viele verschiedene Schauplätze, an die uns die Schatzkarten führen. Dabei gibt es meist einen Hinweis, der uns zum nächsten führt. Oft ist es auch vollkommen Zufällen zu verdanken, dass die Helden dem Schatz immer näherkommen, wobei sich einige der Schlüssel und Hinweise als absolut unnötig erweisen, da man beispielsweise die Höhle, in der sich der Schatz befindet, auch ohne den letzten über Maßen kompliziert verborgenen Hinweis hätte finden können. Es ist schließlich eine riesige Grotte auf einer kleinen Insel!

The Pirates: The Last Royal Treasure - Film Screenshot 6

Auch wenn man manchmal das Gefühl hat, hier so etwas Ähnliches wie eine Neuerzählung des ersten Teils zu bekommen, erzählt der Streifen eindeutig seine eigene Geschichte. Daneben ist es aber speziell Darstellerin Han Hyo-joo ("Masquerade"), die dem Film einen individuelleren Anstrich verleiht. Sie ist nicht nur der taffe Kapitän mit Coolness-Faktor wie im ersten Teil, sondern versprüht Eigensinn und eine Lebendigkeit, welche die Ereignisse in Bewegung hält. Kang Ha-neul ("Forgotten") spielt dagegen die gleiche Rolle, die dem Dieb auch im ersten Teil zugesprochen wurde. Da der Kapitän aber nicht so passiv ist, ändert das auch vollkommen die Chemie zwischen den beiden Protagonisten, die selbstverständlich auf eine romantische Ebene gebracht werden soll. Und hier funktioniert der Film dann tatsächlich um einiges besser als der Vorgänger. Kwon Sang-woo, der für Regisseur Kim Jeong-hoon bereits bei "Accidental Detective" vor der Kamera gestanden hat, geht als Bösewicht dagegen irgendwie unter.

The Pirates: The Last Royal Treasure - Film Screenshot 7

Eine weitere wichtige Person im Film ist Mak-i, der von Lee Kwang-soo ("Inseparable Bros") gespielt wird. Er bringt den Humor in den Film und dieser war im ersten Teil noch ein Problem, weil er ziemlich viel Slapstick beinhaltete und die Gags selten zündeten. Das hat sich hier auf den ersten Blick geändert, denn der Humor ist als gelungen zu bezeichnen - d.h. bis wir im Finale angekommen sind, denn da wird es dann dämlich. Das ist schade und führt sogleich zum CGI. Die Spezialeffekte sind diesmal um einiges glaubwürdiger als im ersten Teil, aber auch hier macht das Finale alles wieder zunichte. Schuld daran sind die am Computer kreierten Pinguine. Tiere realitätsgetreu zu animieren ist immer schwierig, aber das Endergebnis kann sich hier einfach nicht sehen lassen. Und dass man mit den Pinguinen wahrscheinlich ein sehr junges Publikum für sich gewinnen wollte, lässt sich auch anhand des mit ihnen kreierten billigen Humors vermuten.

Filmroll The Pirates: The Last Royal Treasure - Film Screenshot 8 The Pirates: The Last Royal Treasure - Film Screenshot 9 Filmroll

The Pirates: The Last Royal Treasure - Film Screenshot 10

Ein weiterer Negativaspekt ist der Schnitt, der oft etwas zu stark ausfällt, sodass sich Ereignisse auseinandergerissen anfühlen. Gut geworden sind dagegen ein paar der Kämpfe, wobei vor allem in der Mitte ein Kampf in einer Höhle auffällt, bei dem mit dem Gegenlicht und dem Rauch Erinnerungen an Tsui Hark Filme aufkommen. Weiterhin reihen sich Ereignisse und Schauplatzwechsel dicht aneinander, sodass man stets gebannt vor dem Bildschirm sitzt. Es ist jedoch etwas bedauerlich, dass der Film zu sehr in die Klischeekiste eines Piratenfilms greift. Manchmal glaubt man aber auch eine liebenswerte Hommage an jenes Genre zu erkennen. Spaß hat man mit "The Pirates - The Last Royal Treasure" allemal und in vielerlei Hinsicht macht er einiges besser als der Vorgänger. Das Finale, in dem das Schiff durch eine riesige Welle gesteuert werden muss, ist ein Beweis dafür. Trotzdem bleibt am Ende auch ein unangenehmer Geschmack im Mund, da man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, Netflix wollte hier einen Film drehen, bei dem auch wirklich alles dabei ist, wodurch letzten Endes die Substanz verloren gegangen ist.

(Autor: Manfred Selzer)
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