Story: Detective Kang Seon-woo (Park Hee-soon) arbeitet als Pivatdetektiv, der sich auf fremdgehende Männer spezialisiert hat, nachdem
er für zwei Jahre vom Polizeidienst suspendiert wurde, weil er selbst fremdgegangen ist. Der Fall, den er drei Tage vor seiner Wiederanstellung als Polizist
annimmt, bereitet ihm jedoch große Kopfschmerzen. Kim Soo-jin engagiert ihn, um ihren Mann beim Fremdgehen zu überführen. Kang und sie quartieren sich in das
Hotelzimmer neben ihrem Mann ein und verbringen dort die Nacht. Als Kang dann aufwacht, ist Soo-jin tot. Er hört einen Schrei aus dem Nachbarzimmer und
findet dort die Leiche des Ehemanns. Die Frau, die bei ihm ist, stellt sich als die echte Ehefrau des Toten vor. Ihr Name ist ebenfalls Kim Soo-jin
(Park Si-yeon). Kang weiß, dass er die beiden Leichen verschwinden lassen muss, da alle Hinweise darauf deuten, dass er und Soo-jin die Täter sind. Erst
nachdem er die Leichen begraben hat, kann er sich auf die Suche nach dem wahren Mörder machen, um seine Unschuld zu beweisen. Allerdings lässt er sich
während der Ermittlungen auf eine Beziehung mit Soo-jin ein, was den Fall nicht einfacher macht...
Kritik: Erotikthriller müssen einen gut geschriebenen Plot haben, bei dem es, wenn möglich, auch noch ein paar Wendungen zu bestaunen gibt.
"The Scent" hat zwar ein paar Wendungen, aber nichts wirkt hier ernsthaft innovativ. Wenn man von etwas Originellem reden kann, dann ist es die Mischung
aus Thriller und Komödie, aber gerade die komödiantischen Szenen fügen sich nicht in den Rest des Films und je mehr man sich bewusst wird, dass die witzigen
Szenen nicht zur Auflockerung gedacht sind, sondern tatsächlich Teil des Gesamttons darstellen sollen, umso weniger funktioniert "The Scent". Darüber hinaus
können auch nicht alle Gags ins Schwarze treffen und manchmal offenbaren sich sogar ernsthafte Mängel bei den Dialogen, sodass diese dann durchaus auch mal
unbeholfen wirken.
Ein anderer Punkt verdient jedoch lobende Worte. Die knisternde Erotik im Film wirkt keinesfalls fehl am Platz, zumal sie dem Zuschauer niemals unnötig
aufgedrängt wird und man somit nicht den Eindruck hat, dass der Regisseur mit Nacktszenen von Park Si-yeon ("A Love") lediglich
das schnelle Geld machen wollte. Bei den Szenen gibt es niemals zu wenig und auch nie zu viel zu sehen. Doch neben der Erotik mangelt es dem Streifen
einfach an einer Geschichte, die etwas Neues erzählt. Man hat alles auf die eine oder andere Art schon einmal gesehen. Soo-jin könnte das Opfer oder auch
eine eiskalte Femme Fatale sein, aber zu lange wartet man auf Entwicklungen oder Fortschritte in den Ermittlungen. Weiterhin kann man nicht ernsthaft
behaupten, dass einen die Auflösung wahrhaft überrascht.
Regisseur Kim Hyeong-joon konnte bereits mit "No Mercy" einen guten Thriller auf die Leinwand bringen und auch diesmal kann sich
sein Film auf technischer Ebene absolut sehen lassen. Gerade die Erotikszenen sind handwerklich geschickt eingefangen. Der Humor stellt aber immer wieder eine
Hürde dar, die in zu starkem Kontrast zur eher düsteren Stimmung steht. Mit schwarzem Humor hätte das Ganze vielleicht sogar funktioniert, aber so kommt es
immer wieder zu eigenartigen Szenen, sodass weniger als die Hälfte der Witze zum Schmunzeln bringen kann. Es scheint ebenfalls unbeholfen, die Charaktere kurze
Selbstgespräche führen zu lassen, nur um ein paar Lacher zu generieren - was ohnehin misslingt. Hier zeigt sich auch das Problem, dass die Nebencharaktere
manchmal etwas unglaubwürdig und überdreht geschrieben wurden.
Nicht nur bei Kangs Handlanger wundert man sich, warum dieser augenscheinlich Autist ist, sondern auch Kangs Ehefrau ist zu flach und unauthentisch geschrieben.
Vor allem da sie als Polizistin vom Zuschauer nie ernst genommen werden kann. Sie bleibt die (Ex-)Frau des Protagonisten und mehr passiert nicht. Während
zwischen ihr und Kang keine Chemie vorhanden ist, stimmt diese wenigstens zwischen Kang und Soo-jin. In der Tat ist es Park Hee-soons
("The Client", "The Showdown") Verdienst, dass man sich auch über die langatmigeren Teile des Films
retten kann. Er hat das nötige Charisma, um den Film zu tragen und macht überdies auch eine leichte charakterliche Verwandlung durch. Letzten Endes kann er
aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass oft die Spannung zu sehr abflacht und man sich nach einer originellen Entwicklung sehnt.
Da sich die Thriller-Aspekte von "The Scent" nicht durch Einfallsreichtum hervortun, bleibt eigentlich nur die Atmosphäre, die einen gefangen nehmen könnte. Doch diese wird wie gesagt zu oft von dem nicht immer passenden Humor zerstört. Bleibt also am Schluss doch nur die nackte Haut als Lichtblick. Regisseur Kim Hyeong-joon hat offenbar versucht, durch den Humor ein erfrischendes Element in den Film zu bringen. Stattdessen hätte sein Film durchaus etwas düsterer sein und mit einer komplexeren Geschichte auftrumpfen dürfen. Gegen Ende bekommt man dann außerdem noch das Gefühl, dass man um ein richtiges Finale betrogen wurde. Mit diesem Antiklimax kann man aber irgendwie noch leben. Der eigenartige Genre-Mix lässt "The Scent" allerdings ein paar Mal zu oft stolpern.