Story: Kang-rim (Ha Jung-woo) ist ein Totenengel, der den ruhelosen Geist Soo-hong (Kim Dong-wook) durch die Unterwelt begleitet und vor den Richtern der Hölle verteidigt, da er glaubt, dass er auf der Erde Chaos gestiftet hat, weil er ermordet wurde. Kang-rim schickt außerdem seine beiden Begleiter Haewonmaek (Joo Ji-hoon) und Deok-choon (Kim Hyang-gi) auf die Erde, um dort einen älteren Herrn abzuholen, der schon seit einiger Zeit ins Totenreich eingegangen sein müsste. Allerdings wird er von einem mächtigen Hausgeist (Ma Dong-seok) beschützt. Auf der Erde angekommen, klärt der Hausgeist, der unter dem Namen Joo-sin menschliche Gestalt angenommen hat, die Totenengel darüber auf, dass es ihm nicht um den Großvater geht, sondern um dessen Enkel, der völlig auf sich allein gestellt wäre, würde der Großvater sterben. Man einigt sich zu warten, bis der Junge die Grundschule besucht, dafür erzählt Joo-sin den beiden Totenengeln von ihrer Vergangenheit. Der Hausgeist war nämlich selbst einst ein Totenengel und kennt die beiden. Haewonmaeks und Deok-choons Erinnerung wurde aber vollständig ausgelöscht und so sind sie auf das Wissen Joo-sins angewiesen. Dieser klärt sie darüber auf, dass sie vor 1000 Jahren gelebt haben und dass Kang-rim auch über ihre Vergangenheit Bescheid weiß, da seine Erinnerung nicht gelöscht wurde. Doch warum hat er ihnen nie etwas von ihrem früheren Leben erzählt?
Kritik: Der erste Teil dieses Fantasy-Action-Dramas konnte mit einer schönen Optik und guter Action punkten. Außerdem war hier der Fantasy-Aspekt gut umgesetzt worden, sodass man schwertschwingende Totenengel und ein Gerichtsdrama gleichzeitig präsentiert bekam. Ein großes Problem war jedoch der Umstand, dass das interessante Trio letztlich recht flach blieb und nur Andeutungen an eine größere Hintergrundgeschichte gemacht wurden. Genau um diese geht es in der Fortsetzung, womit der Regisseur durchaus ein Versprechen einlöst und einiges an gutem Willen des Zuschauers einstreichen kann. Probleme liegen dann allerdings auf ganz anderen Ebenen. Dass der Film insgesamt weniger actionlastig ist, mag durchaus verschmerzbar sein, aber der Umstand, dass man nach wie vor nicht sehr subtil auf den emotionalen Saiten des Publikums spielt und überdies einfach zu viel hinsichtlich einer Geschichte wollte, in der alles miteinander verwoben ist, führt zu einem recht holprigen Vergnügen.
Tatsächlich lässt sich der Film auch ohne Kenntnisse des Vorgängers "Along With the Gods: Two Worlds" verstehen. Gleichzeitig setzt der Film nahtlos dort an, wo der erste Teil aufgehört hat. Dafür also zunächst ein Lob. Allerdings ist Soo-hong, der Bruder des Paragons aus dem ersten Teil, keineswegs so interessant wie noch im Vorgänger, in dem er ein rachsüchtiger Geist war. Es ist zu offensichtlich, dass dies nicht seine Geschichte ist. Und er thematisiert dies auch immer wieder, indem er klar macht, dass es gar nicht um ihn, sondern um Kang-rim geht. Damit tritt der Charakter allerdings aus seiner Rolle heraus und wird zum Werkzeug des Drehbuchs. Dementsprechend kann man sich für seine Person an keiner Stelle richtig erwärmen. Es ist zwar nachvollziehbar, dass man nicht einfach wieder die gleiche Geschichte mitsamt Gerichtsverhandlungen wiederkäuen wollte, aber diese dennoch zu integrieren und Soo-hong auf das Abstellgleis zu schieben, stellt für die narrative Kohärenz des Streifens ein enormes Problem dar.
Wenn es um Kohärenz geht, gibt es ohnehin ein kleines Problem in "The Last 49 Days". Es werden nämlich zwei Geschichten parallel erzählt. Während wir in der einen Szene eine Hommage an "Jurassic World" präsentiert bekommen, als unsere Helden vor Raptoren davonrennen, werden wir in der nächsten 1000 Jahre zurück nach Goguryeo geschickt. Der Konflikt mit den Jurchen, den Vorfahren der Mandschu, ist auch das eigentliche Herz des Films, da zu jener Zeit Haewonmaek und Deok-choon gelebt haben. Wir erfahren, welche Verbindung sie zueinander haben. Aber das ist erst der Anfang des komplexen Gebildes an Verwebungen. Und das führt uns wiederum zum großen Kritikpunkt: Es gibt nicht einen Erzählstrang im Film, der nicht zum großen Ganzen gehören würde. Das nimmt dem Film komplett seine Glaubwürdigkeit und verleiht ihm den Anstrich einer Telenovela. Dieses Eindrucks kann man sich auch nicht erwehren, da die emotionalen Momente nicht unbedingt subil zu nennen sind. In dem Film wird einfach alles ausformuliert, anstatt dass man dem Zuschauer auch etwas Raum zum Nachdenken gibt.
Ha Jung-woo ("Tunnel") kann seiner Rolle nicht die Tiefe verleihen, die das Drehbuch den anderen Protagonisten zugesteht. Zu spät erfahren wir, wie er ins Bild passt. Die Schau wird ihm daher von dem Trio bestehend aus Joo Ji-hoon ("Asura: The City of Madess"), Kim Hyang-gi ("Thread of Lies") und Ma Dong-seok ("The Outlaws") gestohlen. Ma nimmt den Bildschirm wieder vollkommen mit seinem schon unverschämt anmutenden natürlichen Charisma ein, während die anderen beiden durch ihre Hintergrundgeschichte neue Seiten bekommen. Besonders Haewonmaek stellt nicht mehr nur die lustige Nebenrolle dar, sondern mutet durch seine Vergangenheit beinahe schon wie ein komplett anderer Charakter an. Das mag man sogar akzeptieren können, aber der stetige Wechsel zwischen Humor und Drama, wobei zum Ende hin natürlich das Drama immer mehr die Oberhand gewinnt, zielt darauf ab, ein breites Publikum zufriedenzustellen.
Es gibt wieder ein paar ziemlich nette CGI-Effekte, doch die Totenwelt wird diesmal nicht so sehr zelebriert wie im ersten Teil. Das ist in Ordnung, weil wir hier eigentlich auch nichts Neues zu sehen bekommen, zum anderen ist es schade, eben weil man sich nicht einfach mehr hat einfallen lassen. Die Actionszenen sind auch um einiges rarer gesäht, aber es ist auch mal erfrischend zu sehen, dass man sich diesbezüglich zurücknimmt, wenn die Geschichte einfach nicht mehr Kämpfe hergibt. "The Last 49 Days" ist unterhaltsam und taucht tiefer in die Charaktere ab. Dafür versucht Regisseur Kim Yong-hwa ("Take Off") aber geradeheraus mit an Lächerlichkeit grenzender Gewalt, seine Welt zu einem in sich perfekt geschlossenen Mikrokosmos zu gestalten. Das funktioniert einfach nicht. Teil drei und vier sind schon beschlossene Sache und so bleibt es nach diesem Nachfolger, von dem man nicht genau sagen kann, ob er besser oder schlechter als der erste Teil ist, eine interessante Frage, welche Geschichten Kim noch erzählen möchte.