Story: Ja-hong (Cha Tae-hyun) ist Feuerwehrmann und stirbt bei einem Einsatz. Zunächst desorientiert begreift er schließlich, dass die Totenwächter
Kang-rim (Ha Jung-woo), Hewonmak (Joo Ji-hoon) und Deok-choon (Kim Hyang-gi) ihn durch das Jenseits geleiten wollen. Als tugendhafter Mensch hat er die Chance,
wiedergeboren zu werden, wenn er die Verhandlungen vor den Richtern der sieben Höllen innerhalb von 49 Tagen erfolgreich hinter sich bringt. Ja-hongs drei Wächter sind
äußerst bemüht darum, ihm zu helfen, da sie bei genügend Reinkarnationen ebenfalls eine neue Chance im Leben bekommen. Doch Ja-hong scheint generell desinteressiert und
torpediert die Versuche seiner Wächter, ihn bei den diversen Prozessen zu verteidigen. Als er aber erfährt, dass er vor seiner Wiedergeburt seiner Mutter noch einmal im Traum begegnen darf, spielt er mit, da es noch etwas Wichtiges gibt, dass er ihr sagen will. Unglücklicherweise vergeht die Zeit im Totenreich dann plötzlich viel schneller und die
Gruppe wird immer wieder von Dämonen attackiert. Dies geschieht normalerweise, wenn einer der Verwandten des Gestorbenen zu einem rachsüchtigen Geist geworden ist.
Kang-rim begibt sich in die Welt der Lebenden, um Nachforschungen anzustellen. Er findet heraus, dass Ja-hongs Bruder Soo-hong (Kim Dong-wook) gestorben ist. Doch die
genauen Umstände sind ihm noch ein Rätsel.
Kritik: "Along With the Gods" hatte enormen Erfolg an den koreanischen Kinokassen und nur wenige Minuten im Film weiß man bereits, warum. Man bekommt
hier einen Film für die ganze Familie. Der Fantasy-Abenteuerstreifen bietet dabei genau die Art von Taschentuch-Drama, das Korea so liebt. Gegen Ende mag es zwar etwas
zu viel des Guten werden, aber da man den ganzen Film bereits darauf vorbereitet wird, kann man es ohne Weiteres ertragen. Auch an anderer Stelle lassen sich
einige Mängel aufzeigen, die den großen Erfolg des Films etwas übertrieben erscheinen lassen. Aber der Spaßfaktor stimmt trotz eines wirren Drehbuchs und den
daraus resultierenden Problemen beim Tempo. Ebenso kann die hochkarätige Besetzung eine gute Mischung aus Humor, Drama und Action abliefern. Am schönsten ist
jedoch zu sehen, dass man hier tatsächlich einmal einen Fantasystreifen bekommt, bei dem Dämonen, Eishöllen etc. keinesfalls wie Fantasy-Blödsinn wirken, da
die Hölle eine gute Grundlage für die fantastischen Ideen des Drehbuchs liefern.
Die Geschichte des Films basiert auf einem Webcomic von Joo Ho-min und kommt anfangs recht simpel daher. Aber die immer wieder eingearbeiteten Wendungen und
plötzlichen Offenbarungen neuer Fakten sowie einer Nebengeschichte in der Welt der Lebenden lassen den Plot irgendwann von seinen vorgesehenen Gleisen springen
und man realisiert, dass der Regisseur nicht mehr alle Zügel fest in der Hand hat. Mit seinen fast 140 Minuten Laufzeit ist der Film auch schlichtweg zu lang.
Gelegenheiten, den Film zu kürzen, gab es genügend, aber trotz seiner Erfahrung wusste Regisseur Kim Yong-hwa ("200 Pounds
Beauty") wohl nicht, wo er ansetzen sollte. Dennoch ist zu jeder Zeit klar, wo der Film hin will. Zugegeben mag es eine Wendung geben, die besonders
schockierend ist, aber das wirft dem Happy End lediglich Steine in den Weg. So, wie es sich eben für einen Familienfilm dieser Art gehört. Ein wenig mehr
Mut hätte dem Film aber sicher nicht geschadet.
Letztlich versucht "Along with the Gods" nämlich ein paar tiefgründige Themen einzuarbeiten, zumindest glaubt man das, aber dann bleibt man enttäuscht an der Oberfläche
dessen zurück, was aus dem Film hätte werden können. Das ist schade, da die Ideen hier gerade für ein westliches Publikum neue Impulse setzen. Schließlich ist die letzte
Hölle die der Pietät den Eltern gegenüber und damit fest im Konfuzianismus verankert. Jene Verweise und das Fundament im Buddhismus einschließlich des Karmas und der
Wiedergeburt werden hier mit Elementen aus Dantes "Göttlicher Komödie" verwoben und das ist ohne Zweifel faszinierend. Tiefgründig wird der Film aber nie. Darüber hinaus
können die zahlreichen Wendungen aber dafür sorgen, dass die einzelnen Höllen nicht langweilig werden, denn die Gefahr unnötiger Wiederholungen wäre hier groß gewesen.
Dementsprechend ist auch nachvollziehbar, warum die Geschichte durch einen rachesuchenden Geist aufgepeppt wird.
Als Fantasystreifen kann "Along with the Gods" wirklich gefallen. Die Sets sind originell und schön anzusehen, auch wenn der Film klar sichtbar großteils vor einem
Greenscreen gedreht wurde. Das leicht Künstliche der CGI-Effekte passt aber eben auch zur Hölle, schließlich kann niemand sagen, wie diese realitätsgetreu aussieht.
Sobald die Effekte aber auf die Darsteller treffen oder in die Realität integriert sind, zeigt sich, dass diese besser hätten ausfallen können. Regisseur Kim war
in seinem Werk ganz klar übermotiviert und kann nicht alle seine Ideen ansprechend genug umsetzen, aber episch muten die Bilder trotzdem an und einige Szenen erinnern auch
an gut animierte Szenen aus einem Videospiel. Ha Jung-woo ("Tunnel") kann als Totenengel nicht nur die herausragendste Darstellung dank seiner
Coolheit darbringen, sondern darf mit Joo Ji-hoon ("Confession") an der Seite ein paar schöne, aber kurze Kämpfe gegen Dämonen abliefern.
Ha dabei zuzusehen, wie er sich mit seinem Schwert fliegend durch die Luft teleportiert, lässt die Frage aufkommen, ob der Regisseur nicht vielleicht ein bisschen zu viel
"Final Fantasy XV" gespielt hat...
Aufgewertet wird der Film vor allem auch durch seine Nebendarsteller. Kim Hyang-gi ("Thread of Lies") punktet neben Oh Dal-soo und Im Won-hee ("The Advocate") und etlichen weiteren Darstellern als Götter der Unterwelt, angeführt von Lee Jung-jae ("New World"). Cha Tae-hyun ("The Grand Heist") spielt aber einfach die selbe Rolle wie immer. Das Finale wird etwas zu tränenlastig, hier stört vor allem der Soundtrack, der zu streicherbetont ausfällt, aber alles in allem ist es das, was man erwartet, und es ist durchaus effektiv. Ein Film über Familie und Vergebung, der sehr ambitioniert ist, aber schlussendlich seine Motive keineswegs tiefgehend genug bearbeitet. Eine Fortsetzung war von Anfang an geplant und vielleicht werden dort die hier unnötig erscheinenden Einschübe wie die über Kang-rims Vergangenheit exploriert. Leider nicht das Meisterwerk, was es hätte werden können, ist "Along with the Gods" dennoch gute Unterhaltung.