Confidential Assignment 2: International

Story: Jang (Jin Sun-kyu) ist ein Drogenbaron, der eigentlich im Auftrag Nordkoreas Drogen herstellen und im Ausland verkaufen sollte, um das Land mit einem steten Geldstrom zu versorgen. Doch er hat sich abgesetzt und wirtschaftet nun in seine eigene Tasche. Nordkorea hat überdies ein Problem damit, dass Jang eine Milliarde Dollar von ihnen hat. Das Geld möchten sie zurück und so wird Lim Cheol-ryeong (Hyeon Bin) nach Amerika geschickt, wo Jang vom FBI gefasst wurde. Der leitende FBI-Ermittler Jack (Daniel Henney) ist gar nicht glücklich darüber, dass er Jang an den Norden geben muss. Bei der Gefangenenübergabe kommt es allerdings zu einer großen Schießerei und Jang kann entkommen. Aus für den Norden unerfindlichen Gründen flieht Jang nach Südkorea und taucht dort unter, während er eine neue Droge auf den Markt bringt. Lim wird nach Südkorea geschickt, wo er mit Detective Kang Jin-tae (Yoo Hae-jin) zusammenarbeiten soll. Die beiden haben in der Vergangenheit bereits einen Fall gelöst, doch bei aller Freundschaft ist sich Kang auch darüber im Klaren, dass Lims Loyalität bei seinem Land liegt. Als sich dann auch noch Jack in den Fall einmischt, scheint es kaum noch möglich, an einem Strang zu ziehen. Allerdings haben die drei keine andere Wahl, als ihr Wissen miteinander zu teilen, wenn sie Jang das Handwerk legen wollen. Denn dieser hat bereits einen äußerst gefährlichen Plan geschmiedet, mit dem er sich für den Tod seiner Familie rächen will.

Kritik: Wenn man ohnehin nicht das beste Gedächtnis hat, wundert es nicht, dass man sich an "Confidential Assignment" nicht erinnern kann. Jedoch dienen mir meine Kritiken zum Glück als Gedächtnisstütze und mir wurde schnell klar, dass der erste Teil schlicht vergessenswert war. Umso überraschter war ich zum einen, dass es überhaupt einen zweiten Teil gibt, zum anderen aber, dass dieser in allen Belangen besser ausfällt und eigentlich ein guter Film genannt werden muss. Das liegt nicht nur an der hervorragenden Action (diese war im ersten Teil schon sehr ansehnlich), sondern vor allem am Humor, der auf einem Niveau ist, der nicht peinlich, sondern wirklich unterhaltsam ist. Ebenso haben die platten Charaktere mehr Farbe bekommen und man hat - auch dank eines dritten "Buddys" - endlich die Chemie zwischen den Hauptcharakteren hinbekommen, die man zuvor vermisst hat.

Den Auftakt macht eine ziemlich beeindruckende Schießerei auf offener Straße. Leider kann die Action dieses epische Niveau später nicht halten, aber irgendwie erwartet man das auch gar nicht. Dafür nimmt man sich im weiteren Verlauf Zeit, die verschiedenen Individuen durch Interaktionen untereinander vorzustellen und so um einiges lebendiger zu gestalten, als dies in Teil 1 der Fall war. Die Nebencharaktere bekommen teilweise auch etwas mehr Raum, besonders Min-yeong, gespielt von Yoona ("Exit"). Sie sorgt auch für ein Liebesdreieck, bei dem der Humor genug zum Einsatz bekommt, sodass es nie kitschig wird. Vor allem wird durch diesen Nebenplot der sonst immer cool wirkende Cheol-ryeong etwas menschlicher. Hyeon Bin ("Rampant") ist nämlich weiterhin etwas hölzern in seiner Rolle, aber das Drehbuch gibt ihm auch nicht viel mit. Dankenswerterweise ist Yoo Hae-jin ("Mal-mo-e") diesmal nicht so überdreht und dämlich wie im ersten Teil, sondern tatsächlich fast schon charismatisch.

Der Grund, warum der Film, abgesehen von der Einleitung in den USA, den Untertitel "International" trägt, ist die dritte Person im Bunde. Daniel Henney ("My Father") ist der koreanische Michael Wong. Er spricht fast immer Englisch und sporadisch etwas Koreanisch, wenn es ihm gerade passt. Da er hauptsächlich wegen seines Äußeren und seiner Maskulinität sofort bei den Frauen punktet, entsteht ein netter Wettbewerb zwischen seinem Charakter und dem von Hyeon Bin. Das ist aber nicht die einzige Spannung, die im Raum schwebt, denn natürlich sind alle drei Protagonisten ihrem eigenen Land treu und müssen so stets einen Teil ihrer Informationen vor den anderen verbergen. Selbstverständlich darf der eine oder andere Verrat mit anschließender Reue und Wiedergutmachung in einem Buddy-Movie dieser Art nicht fehlen. Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Ergänzung eines weiteren Charakters mehr Dynamik in den Film bringt und tatsächlich eine Bereicherung für den Unterhaltungsfaktor ist.

Das Drehbuch kann man abseits des Geplänkels zwischen den Personen aber getrost vergessen. Es wird ein fadenscheiniger Grund geliefert, warum drei Männer aus verschiedenen Ländern den gleichen Mann jagen. Dieser hat dabei ein sehr profanes Ziel, bis dem Drehbuchschreiber aufgefallen ist, dass durch ihn so keine ernste Bedrohung entsteht. Also wird zum Schluss hin noch ein Rachemotiv nachgetragen, der den Einsatz einer chemischen Bombe in Aussicht stellt. Hätte man diesen Storyaspekt weggelassen, hätte dem Film auch nichts gefehlt. Stattdessen wird die Geschichte dadurch undurchschaubar und unnötig verwickelt, um nicht zu sagen, chaotisch. Zuvor hat man den Ermittlungen noch relativ gut folgen können und der Umstand, dass es in Seoul keine Ecke ohne Überwachungskamera gibt, hat so einiges an typischer Laufarbeit unnötig gemacht. Dass Detective Jin-tae in der Abteilung für Cyberkriminalität ist, hat aber damit wiederum nur wenig zu tun.

Zum Ende hin gibt es aber noch ein paar nette Actionszenen und auch diesmal steht das Ausmaß der Gewalt der Atmosphäre eines Familienfilms entgegen. Ein Kontrast, der aber ganz gut gefallen kann. Actionfans werden auch dank einiger spannungsgeladener Szenen auf ihre Kosten kommen, aber es ist vor allem der Humor, der im zweiten Teil sehr gut funktioniert. Die Dialoge zwischen den Individuen sind unterhaltsam und erschaffen ein Tempo und eine Dynamik, welche die 128 Minuten wie im Flug dahinrasen lassen. Anders als in vielen Fortsetzungen wirkt hier kaum etwas überdreht und dank der Einführung eines dritten Charakters in diese Bromance man kann den Film auch ohne Vorkenntnisse problemlos sehen. "Confidential Assignment 2: International" hat also als Fortsetzung bewertet alles richtig gemacht. Für sich alleine genommen bekommt man hier zwar nichts ernsthaft Neues, aber was abgeliefert wird, ist solides Unterhaltungskino.

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