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Extreme Job - Filmposter
Original Title:
Geuk-han-jik-eob

South Korea 2018

Genre:
Comedy, Crime

Director:
Lee Byeong-heon

Cast:
Ryu Seung-ryong
Jin Seon-kyu
Lee Honey
Lee Dong-hwi
Gong Myung
Shin Ha-kyun
Oh Jung-se


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Extreme Job

Extreme Job - Film Screenshot 1

Story: Captain Go (Ryu Seung-ryong) hat mit seinem Anti-Rauschgift-Team schon wieder einen Fall in den Sand gesetzt. Ihr Vorgesetzter ist nicht begeistert und ein jüngerer Kollege wurde überdies sogar vor Go befördert, was die Laune des Captains alles andere als hebt. Dieser Kollege erzählt Go schließlich von einem Drogenboss, Lee Moo-bae (Shin Ha-kyun), der wieder aufgetaucht ist und den der Captain beschatten könnte, sollte er endlich wieder einen Fall lösen wollen. Go und sein Team machen sich an die Arbeit, aber der Besitzer des Hühnchen-Restaurants, von dem aus sie Lees Gang beschatten, verkauft seinen Laden. Das ist umso schlimmer, als dass die Gang aus diesem Laden immer Hühnchen bestellt und Gos Team gehofft hatte, als Lieferservice verkleidet Kameras in dem Versteck der Gang anbringen zu können. Schließlich schlägt jemand vor, dass man doch das Restaurant kaufen und so weiter die Gang beschatten könnte. Der Vorschlag wird in die Tat umgesetzt. Das einzige Problem ist, dass das Team irgendwann aufhören muss, Gäste abzuweisen und tatsächlich Hühnchen verkaufen sollte, wenn es seine Undercover-Operation nicht gefährden will. Weder die schlagkräftige Detective Jang (Lee Honey) noch der Überwachungsexperte Yong-ho (Lee Dong-hwi) oder der Anfänger Jae-hoon (Gong Myung) wissen allerdings, wie man frittierte Hühnchen macht. Zum Glück besitzt die Familie von Detective Ma (Jin Seon-kyu) ein Restaurant und er hat sich ein paar Kniffe abgeschaut. Das Hühnchen, das sie verkaufen, wird jedoch bald zu einem Geheimtipp und irgendwann ist das Restaurant so voll, dass Gos Team nicht mehr weiß, ob es wirklich noch Undercover arbeitet oder nicht eher ein erfolgreiches Restaurant führt...

Filmroll Extreme Job - Film Screenshot 2 Extreme Job - Film Screenshot 3 Filmroll
Extreme Job - Film Screenshot 4

Kritik: "Extreme Job" ist ein absoluter Überraschungshit gewesen, der so erfolgreich an den koreanischen Kinokassen war, dass er schließlich zum zweiterfolgreichsten Film des Landes wurde. Die Gründe dafür sind recht simpel: eine charismatische Besetzung, gut geschriebene Gags und eine Menge Spaß. Besonders hervorzuheben ist, dass es sich nicht um eine Rom-Com handelt, wie es sonst bei Komödien aus dem Land normalerweise gang und gäbe ist. Auch um einen Buddy-Movie handelt es sich im engeren Sinne nicht. Vielmehr geht es um die Kameradschaft einer Anti-Rauschgifteinheit, die trotz allen Unfugs ihren Job ernst nimmt. Die aus den diversen Situationen, in die das Team gerät, entstehende Komik ist tatsächlich nicht dämlich, sondern durchaus zum Schmunzeln oder sogar Laut-Auflachen. Irgendwann denkt man auch nicht mehr an eventuelle Fehler im Drehbuch, sondern lässt sich einfach nur noch unterhalten.

Extreme Job - Film Screenshot 5

Schaut man sich die Zusammenfassung an, könnte man meinen, dass sich die Geschichte hauptsächlich um das Restaurant dreht und den Erfolg, den die Polizisten damit haben. Obwohl dieser Teil durchaus einen wichtigen Platz in der Geschichte einnimmt, dauert es eine ganze Weile, bis wir dort ankommen und auch danach gerät wieder die Ermittlung in den Vordergrund. Das ist gut, weil die Prämisse alleine keinem kompletten Film als Basis hätte dienen können, andererseits mag man sich auch ein wenig betrogen fühlen. Die meiste Zeit wird aber vermieden, bestimmte Gags unnötig auszuschlachten und das wäre bei einer Fokussierung auf das Restaurant unvermeidbar nötig gewesen. Das war eine gute Entscheidung von Regisseur Lee Byeong-heon, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat und bereits mit "Twenty" eine gelungene Komödie abliefern konnte. Er weiß, dass gut funktionierende Witze charismatische Charaktere benötigen und kann diebezüglich liefern.

Extreme Job - Film Screenshot 6

Das Team um Go blödelt herum, als wären die Mitglieder jahrelange Freunde und die Chemie zwischen ihnen stimmt einfach. Darsteller Ryu Seung-ryong hat mit "Extreme Job" die bisher erfolgreichste Komödie des Landes "Miracle in Cell No. 7" geschlagen, in der er interessanterweise ebenfalls die Hauptrolle spielte! Man kennt ihn aus ruhigeren Rollen und so ist die Kritik, das man hier anführen könnte, dass seine stoischeren Momente manchmal in einem zu starken Kontrast zu seinen ausgelasseneren Szenen stehen. Die Schau wird allen aber von Jin Seon-kyu gestohlen, der oft in Nebenrollen, z.B. als Mönch in "Svaha", zu sehen war. Er scheint vollkommen unfähig zu sein, aber es stellt sich bald heraus, dass er nicht nur hervorragend kochen kann, sondern auch ein ausgezeichneter Kämpfer ist. Daneben gibt es noch eine Hass-Liebe zu seiner Kollegin, die glücklicherweise nicht zur romantischen Nebengeschichte ausgedehnt wird. Der Neuling darf dagegen mit seinem unnötigen Enthusiasmus für einige Lacher sorgen.

Extreme Job - Film Screenshot 7

Wenn das Team die Gang abhört, deren Schläger und Drogenverkäufer untereinander in eine Prügelei geraten, und die Polizisten unweigerlich die Drogenverkäufer anfeuern und sich darüber beschweren, dass niemand die Schlägerei kommentiert, ist das einer jener erheiternden Momente, die einen guten Eindruck von der Dynamik des Teams und dem Humor liefern. Einige humoristische Szenen mögen in der Übersetzung verlorengehen, aber insgesamt gibt es doch immer wieder etwas zu lachen und das auf erstaunlich hohem Niveau. "Extreme Job" lebt eindeutig von seinen Witzen und Pointen. Wo diese aber nicht immer ins Schwarze treffen, ist in den Actionszenen. Hier wird sich manchmal doch etwas zu viel des Slapsticks bedient. Gefallen kann wiederum, dass Shin Ha-kyun ("The Villainess") als Bösewicht nicht ebenfalls zu einer Karikatur gemacht, sondern als gutes Gegengewicht zum Humor geschrieben wurde, ohne dass er zu grausam wäre.

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Extreme Job - Film Screenshot 10

Es gibt aber doch noch etwas Kritik. Trotz eines irgendwie ersichtlichen roten Fadens kommt ein Punkt, an dem weder der Zuschauer noch das Drehbuch weiß, in welche Richtung die Geschichte weitergehen soll. Alles wirkt etwas chaotisch bzw. ohne eine Richtung. Das zerteilt den Film und scheint das Resultat von gut vier Drehbuchschreibern, die alle ihre Ideen unterbringen wollten. Am Ende muss es dann natürlich auch noch ein actionlastiges Finale geben. Hier reichen die Kämpfe von mittelmäßig bis erstaunlich gut. Wenn am Ende auch noch mit Leslie Cheungs Lied zu "A Better Tomorrow" sowohl das Finale als auch die Kameradschaft des Teams durch den Kakao gezogen wird, funktioniert das ziemlich gut. "Extreme Job" schließt auch nicht mit einem peinlichen Nachschub ab und so erinnert der Film mit seinen vielen guten Pointen an den oft übersehenen "Going by the Book". Für einen unterhaltsamen Abend ist "Extreme Job" daher genau das Richtige.

(Autor: Manfred Selzer)
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