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Inside Men - Filmposter
Original Title:
Nae-boo-ja-deul

South Korea 2015

Genre:
Thriller

Director:
Woo Min-ho

Cast:
Lee Byung-hun
Jo Seung-woo
Baek Yoon-sik
Lee Kyeong-yeong
Kim Hong-pa
Bae Seong-woo
Lee El
Kim Dae-myeong
Jo Jae-yoon


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Inside Men

Inside Men - Film Screenshot 1

Story: Ahn Sang-goo (Lee Byung-hun) ist ein ehemaliger Gangster, der sich an die Medien wendet und über die Schmiergeldfonds, welche von der Hanyul Bank und Mirae Motors ins Leben gerufen wurden, um die Präsidentschaftskandidatur von Jang Pil-woo (Lee Kyeong-yeong) zu finanzieren, aussagt. Zwei Jahre zuvor hat Woo Jang-hoon (Jo Seung-woo), ein fähiger Staatsanwalt, dem es allerdings an Verbindungen mangelt und der daher kaum Beachtung geschenkt bekommt, beinahe ausreichend Beweise über die Fonds in seine Finger bekommen. Jedoch hat Ahn seine Quelle abgefangen und die Beweise dem Redakteur Lee Kang-hee (Baek Yoon-sik) gegeben. Lee ist zwar ein Förderer des Gangsters Ahn, aber er hat noch viel engere Beziehungen zu Jang und dem Präsidenten von Mirae Motors. Daher wird Ahn von Jangs Männern gekidnappt und ihm wird seine rechte Hand abgesägt. Danach kommt er in ein Sanatorium, wo er keine Gefahr mehr darstellen soll. Das Sanatorium muss aber eines Tages schließen und Ahn kann endlich seine Rache planen. Unglücklicherweise läuft nicht alles wie geplant. Erschwert wird Ahns Racheplan auch dadurch, dass Staatsanwalt Woo ebenfalls den Skandal um die Fonds aufdecken will und Ahn Teil seiner Ermittlungen ist.

Filmroll Inside Men - Film Screenshot 2 Inside Men - Film Screenshot 3 Filmroll
Inside Men - Film Screenshot 4

Kritik: Nachdem "Inside Men" recht großen Erfolg bei den Zuschauern hatte, wurde der Ruf nach der originalen 3-Stunden-Version des Films laut. Da die Director's Cut-Version stets jene Vision darstellt, die dem Regisseur eigentlich vorgeschwebt hat, musste für diese Kritik natürlich der längeren Version gegenüber der 130-minütigen Kinoversion der Vorzug gegeben werden. Ob es sich dabei aber tatsächlich um die bessere Version handelt, darf bezweifelt werden, auch wenn ich keine direkten Vergleiche anstellen kann. Der Grund dafür ist, dass sich "Inside Men" schlichtweg zu lang anfühlt und es einige Szenen gibt, die ohne Weiteres hätten herausgeschnitten werden können, ohne dass der Film dadurch irgendetwas verloren hätte. Daneben können aber großartige Darsteller und auch einige Wendungen überzeugen, auch wenn letztere eher recht storytypisch ausfallen.

Inside Men - Film Screenshot 5

Mittlerweile scheint es in Korea in Mode gekommen zu sein, politische Thriller um die Allmacht der Chaebols (mächtige Familienkonzerne) durch ihre weitreichenden Verbindungen zu drehen. Zumindest in der 180-Minuten-Version von "Inside Men" erweist es sich aber als keineswegs schwierig den anfänglichen Verwicklungen und zahllosen Namen zu folgen. Verweise werden oft genug gegeben und zumindest in dieser Hinsicht ist der Film gut strukturiert. Die Geschichte basiert übrigens auf einem Webcomic von Yoon Tae-ho, der auch die Vorlage für "Moss" geliefert hat. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Film nicht etwas straffer hätte erzählt werden können. Vielleicht, oder sogar wahrscheinlich, hat hier die Kinoversion weniger Probleme. Zu den Aufgaben eines Regisseurs zählt es auch, abstrahieren zu können, was für die Geschichte, die erzählt werden will, von Belang ist und was nicht. Hier zeigen sich klare Defizite.

Inside Men - Film Screenshot 6

Es ist auch recht einfach zu erkennen, welche Szenen ihren Weg neu in den Film gefunden haben, auch wenn ich mich hier natürlich täuschen kann. Es sind vor allem solche, die die Beziehungen zwischen den Charakteren etwas näher beleuchten. Allerdings zeigt sich, dass viele dieser Szenen nicht wirklich dazu beitragen, dass wir einen tieferen Einblick in die Charaktere bekommen. Außerdem würde man bei einem Film um politische Intrigen erwarten, dass eine Laufzeit von drei Stunden der Geschichte etwas Großes und Episches verleiht. Auch das ist nicht der Fall. Vielmehr scheint es, dass Regisseur Woo Min-ho ("Spy", "Man of Vendetta") in der längeren Version, und hoffentlich nur in dieser, einen Fokus vermissen lässt. Das Ende, das tatsächlich kein wirkliches Ende finden will, bestätigt diesen Eindruck.

Inside Men - Film Screenshot 7

Angereichert wird die Geschichte von zahlreichen Wendungen und Verrat an jeder Ecke. Dabei geht der Streifen aber doch recht vorhersehbar vor. Dies betrifft vor allem das Finale, das an ähnliche aktuelle koreanische Filme wie "The Advocate: A Missing Body" erinnert und daher nicht ernsthaft überraschen kann. Erfrischend sind neben den politischen Intrigen aber die kleinen Genreeinschübe eines Gangsterthrillers. Wirklich kohärent fühlt sich der Film aber nicht an. Das liegt vor allem an einem nicht ganz geglückten Schnitt, einem Ende, das etwas Triviales in die Chemie zwischen den beiden Protagonisten bringt, und einem Anfang, der augenscheinlich als Rahmen für den Rest der Handlung dienen soll, aber letztlich einfach fallengelassen wird. Es hätte "Inside Men" wirklich nicht geschadet, hätte man einige unnötige Szenen nicht nachträglich noch eingefügt.

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Inside Men - Film Screenshot 10

So intelligent wie sich die Geschichte darstellen will, ist diese wie gesagt auch nicht. Etwas Neues bekommt man hier nicht zu sehen und auch der Verrat durch Freunde ist oft bereits vorherzusehen. Darstellerisch kann aber vor allem Lee Byung-hun ("Masquerade") als Gangster, dessen gar nicht schlecht durchdachten Pläne nie aufgehen, und Baek Yoon-sik ("The Taste of Money") als Zeitungsredakteur mit einer nicht unbedingt glaubwürdigen Portion Macht für einen Mann in seiner Position überzeugen. Jo Seung-woo ("Love Phobia") gibt zwar auch keine schlechte Darstellung ab, aber es ist vor allem Lee, der als Anti-Held das meiste aus seiner Rolle herausholen kann. Am Ende vermisst man bei "Inside Men" dann doch das gewisse Etwas und oft wird die Kritik an den momentanen Problemen in der koreanischen Gesellschaft mit zu wenig Subtilität getragen. An sich kein schlechter Film, aber zu langatmig und ohne eine wirklich ausgefallene Geschichte.

(Autor: Manfred Selzer)
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