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Kung Fu League - Filmposter
Original Title:
Gong fu lian meng

China, Hong Kong 2018

Genre:
Comedy, Romance, Action

Director:
Jeffrey Lau

Cast:
Vincent Zhao
Andy On
Danny Chan Kwok-kwan
Dennis To
Ashin Shu
Madina Memet
Steven Zhang Ziwen


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Kung Fu League

Kung Fu League - Film Screenshot 1

Story: Fei Yingxiong (Ashin Shu) ist schon seit Jahren in seine Kollegin Bao'er (Madina Memet) verliebt, findet aber nicht den Mut, ihr seine Gefühle zu gestehen. In seiner Freizeit malt er Comics, in denen er berühmte Helden für Recht und Ordnung kämpfen lässt. Als er diese in seiner Verzweiflung eines Tages darum bittet, ihm dabei behilflich zu sein, Bao'er für sich zu gewinnen, landet einer dieser Helden, Wong Fei-Hung (Vincent Zhao), plötzlich in der Neuzeit. Als Wong versucht, mit seiner neuen Situation zurechtzukommen, trifft er auf Huo Yuan Jia (Andy On) und dessen Schüler Chen Zhen (Chan Kwok Kwan), die ebenfalls aus seiner Zeit stammen und sich plötzlich auf einem Filmset wiedergefunden haben. Der vierte Held, auf den sie treffen, ist Ip Man (Dennis To). Den Helden ist klar, dass sie den jungen Mann aus ihren Träumen finden müssen, wenn sie wieder in ihre Zeit zurück wollen. Jeder von ihnen hat eine Zahlenfolge von Fei im Traum mitgeteilt bekommen. Doch erst als ihnen Geld gestohlen wird, das ihnen von der barmherzigen Bao'er gegeben wurde, und sie den Anführer der Diebesbande stellen, kommen sie weiter. Der Anführer möchte keinen weiteren Ärger mit den vier Kampfkunstmeistern und hilft ihnen. Bei den Zahlen handelt es sich um Feis Telefonnummer. Unglücklicherweise wurde Feis Handy vor Kurzem gestohlen. Trotzdem finden die Helden Fei, der gerade seinen Boss (Zhang Ziwen) belauscht, wie er Bao'er eine Liebeserklärung macht. Für die Helden ist nun nicht mehr viel Zeit, Fei zu seinem Liebesglück zu verhelfen.

Filmroll Kung Fu League - Film Screenshot 2 Kung Fu League - Film Screenshot 3 Filmroll
Kung Fu League - Film Screenshot 4

Kritik: Das Potential dieses Martial Arts Streifens war gewaltig. Vier der größten Helden Chinas, die für Recht und Gerechtigkeit kämpfen, sind vereint und treten gegen das Böse an. Da scheint nicht nur der Titel an "Justice League" zu erinnern. Dies hätte Chinas großer Superhelden-Film werden können. Doch letzten Endes ist es eine Komödie... Ok, auch das mag in Ordnung sein, schließlich kann man sich über die Charaktere sicherlich auf unterhaltsame Weise lustig machen. Schon bald wird aber klar, dass die vier Helden zu oft nur die zweite Geige spielen, denn im Zentrum steht eine Liebesgeschichte um einen Comic-Zeichner. Nur wird dieser eben durch das Charisma der vier Helden immer wieder in den Hintergrund gerückt, sodass man sich fragen muss, was der Film eigentlich sein will. Die Antwort darauf mag sein, dass schlichtweg alles durch den Kakao gezogen werden soll. Nur gelingt das nicht, da die Geschichte langatmig und lächerlich ist. Und damit ist keineswegs der Zeitreiseaspekt gemeint.

Kung Fu League - Film Screenshot 5

An sich ist es sogar eine annehmbare Idee, die vier Helden in der Neuzeit einen Kulturschock erleben zu lassen. Schließlich hat sich China ungemein verändert. Aber so wirklich viel wird daraus nicht gemacht. Die vier steigen mit Pferden in die U-Bahn und geben sich einen Kuss, um bei McDonalds ein kostenloses Essen abzustauben. Auf diesem fragwürdigen Niveau findet der Kulturschock statt. Eine verschenkte Gelegenheit. Ebenfalls eine verschenkte Gelegenheit ist, wie wenig mit den Charakteren gemacht wurde. Vincent Zhao spielt wie in der TV-Serie und "The Unity of Heroes" Wong Fei-Hung und der starke Gebrauch der Titelmelodie zaubert immer wieder ein Lächeln auf die Lippen. Er darf auch in einigen Kämpfen antreten, die nett anzusehen sind, zumal Leung Siu-hung ("Ip Man") die Choreographie übernahm, aber es fällt auch das zu starke Wire-Fu auf, das den Kämpfen viel von ihrer Stärke nimmt. Genauso wie das dominante CGI.

Kung Fu League - Film Screenshot 6

Im Endeffekt mangelt es aber vor allem an Kämpfen. Besonders eigenartig ist, dass die anderen Helden keine richtigen Auseinandersetzungen haben. Huo Yuan Jia wird von Andy On ("Mad Detective") gespielt, der auch ein guter Kampfkünstler ist, und Dennis To hat bereits Ip Man ("The Legend is Born") verkörpert. Chan Kwok Kwan hat schon in "Shaolin Soccer" mit seiner Ähnlichkeit zu Bruce Lee überzeugt. Und genau diesen spielt er wieder, wenn auch als Chen Zhen, eine Rolle, die eben bereits Bruce Lee gespielt hat. Das Verhältnis zwischen Chen und seinem Meister lässt auch Raum für einige lustige Szenen und hier muss vor allem gelobt werden, dass der Humor oft deshalb funktioniert, weil das Timing der Darsteller sehr gelungen ist. Nicht jede Pointe trifft ins Schwarze, aber öfter als nicht gibt es zumindest etwas zu schmunzeln, was bei einer Komödie natürlich ausschlaggebend für den Erfolg ist.

Kung Fu League - Film Screenshot 7

Trotzdem kann man "Kung Fu League" nicht als einen erfolgreichen Film bezeichnen. Es gibt Kritiker, die beanstanden, dass die Helden respektlos dargestellt werden und sie lediglich Karikaturen darstellen. Letzteres stimmt leider, doch ein respektloser Umgang sollte auch mit Helden möglich sein. Dass Chinas Heldenkult etwas auf die Schippe genommen wird, finde ich sogar sehr gesund. Leider wird aber mit den Charakteren nicht mehr gemacht. Der Film weiß oft auch einfach nicht, wo er hin will, mal abgesehen von dem Motiv der Liebe, das allgegenwärtig ist. Kommen wir dann zur eigentlichen Liebesgeschichte, wird uns auch klar, wo der Kern der Geschichte ist, und hier hat man sich einfach nicht genug Mühe gegeben. Alles wirkt klischeehaft, undurchdacht und der Spannungsbogen ist auch nicht gelungen. Dann gibt es noch einen sehr aufgedrückt wirkenden Bösewicht, der Teil eines vergessenswerten Finales ist, inklusive dem obligatorischen Erwachen des eigentlichen Helden.

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Kung Fu League - Film Screenshot 10

Das Finale hätte um einiges besser ausfallen müssen. Spätestens gegen Ende wird klar, dass es sich hier nicht um einen Kampfkunststreifen handelt. Dafür gibt es zu viele Spezialeffekte, die überdies nicht gut geworden sind. In den humoristischeren Szenen mag das verschmerzbar sein, aber wird die Action etwas ernster, stellt sich das CGI als eines der größten Schwächen heraus. Das wirklich große Problem mit dem Film ist aber, das so viel Potenzial verschenkt wird und man oft nur einen dämlichen Romantikstreifen vorgesetzt bekommt. Dabei gibt es genug Momente zwischen den vier Helden, die lustig sind und das Fundament für eine besondere Freundschaft hätten bilden können. So bleibt alles einfach nur flach und man weiß am Ende nicht, was man eigentlich gesehen hat. Eine simple Komödie, die speziell deshalb so enttäuschend ist, weil man mit vier der größten Helden chinesischer Filmgeschichte kaum etwas anzufangen wusste.

(Autor: Manfred Selzer)
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