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Remember You - Filmposter
Original Title:
Na-leul ij-ji mal-ah-yo

South Korea 2016

Genre:
Drama, Romance

Director:
Lee Yoon-jeong

Cast:
Jeong Woo-seong
Kim Ha-neuln
Bae Seong-woo
Jang Young-nam
Jo I-jin
Lim Joo-eun


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Remember You

Remember You - Film Screenshot 1

Story: Seok-won (Jeong Woo-seong) kann sich an die letzten zehn Jahre seines Lebens nicht erinnern. Er hatte einen Autounfall und seit jenem Tag sind seine Erinnerungen von zehn Jahren ausgelöscht. In seiner Wohnung fühlt er sich wie ein Fremder und als sein Freund Kwon-ho (Bae Seong-woo) vorbeikommt, erinnert er sich zunächst auch nicht an ihn. Da die beiden aber schon miteinander studiert haben, kann er das Gesicht schließlich wieder zuordnen, und dass er zusammen mit Kwon-ho in einer Anwaltskanzlei arbeitet, wundert ihn auch nicht, da er sich noch an sein Examen mit ihm erinnern kann. Ihm fehlt die Erfahrung im Beruf, aber das Rüstzeug hat er noch. Sein momentaner Fall, in dem es um einen verschwundenen und möglicherweise ermordeten Ehemann geht, bereitet ihm jedoch Probleme und seine Klientin möchte eine ärztliche Bescheinigung, dass er wirklich arbeitsfähig ist. Beim Psychiater trifft Seok-won dann Jin-yeong (Kim Ha-neul), die schließlich ihre Medikamente liegen lässt. Am nächsten Tag sucht Jin-yeong den Anwalt auf und will ihre Medikamente abholen. Zwischen den beiden herrscht schnell eine enge Vertrautheit und ihre Beziehung entwickelt sich sehr schnell. Jin-yeong verhält sich allerdings eigenartig und Seok-won versucht immer noch, seine Erinnerung wiederzuerlangen.

Filmroll Remember You - Film Screenshot 2 Remember You - Film Screenshot 3 Filmroll
Remember You - Film Screenshot 4

Kritik: Sind wir ganz ehrlich. Bei einem Titel wie "Remember You" wissen wir bereits weit im Voraus, das am Ende alles etwas melodramatisch wird. Vor diesem Hintergrund könnte man fast schon sagen, dass sich dieses Drama sogar ein wenig zusammennimmt und gar nicht so kitschig ist, wie es hätte sein können. Aber wie immer bei koreanischen Dramen heißt das nicht viel. Gut produziert und mit wohlvertrauten Gesichtern besetzt, kann der Film eigentlich nicht wirklich enttäuschen, zumal er eindeutig auf Freunde des Genres ausgerichtet ist. Tiefe vermisst man trotzdem. Außerdem verliert der Film sehr häufig seinen Fokus und steuert beinahe unbekümmert in irgendeine Richtung, bis das Drehbuch wieder einen Schwerpunkt setzt. Das irritiert zum einen und zum anderen hilft es auch nicht, dass man sich wirklich von der Geschichte genfangengenommen fühlt.

Port of Call - Film Screenshot 5

Wenn man Jeong Woo-seong mit seinen treuen Hundeaugen sieht, wie er desorientiert durch die Straßen irrt und uns als Erzähler darüber aufklärt, dass ihm sein Gedächtnis Probleme bereitet, muss man sich unweigerlich an "A Moment to Remember" erinnert fühlen, in dem er ebenfalls die Hauptrolle gespielt hat, nur dass dort seine Partnerin an Alzheimer gelitten hat. Sobald sich die Geschichte entfaltet, kommen aber schnell Fragezeichen auf. Das Verhalten der einzelnen Individuen ist sehr eigenartig. Jin-yeong geht zum Psychiater und muss Medikamte nehmen, weshalb man ihr eigenartiges Verhalten durchaus nachvollziehen kann. Aber Seok-won leidet an Amnesie, weshalb es wenig einleuchtend ist, dass er sich gleich auf eine Liebesbeziehung mit einer Frau einlässt. Vor allem, da sich diese in einem enormen Tempo entwickelt. Das befremdet schlichtweg.

Port of Call - Film Screenshot 6

Immerhin gibt es dafür eine Erklärung gegen Ende, die durchaus einleuchtend ist - im Rahmen eines Dramas, versteht sich. Aber bis zur Auflösung wirkt das Tempo, in dem sich die Beziehung entwickelt, einfach zu sehr, als würde man alles in dreifacher Geschwindigkeit abspielen. Und bleiben wir gleich auch bei der Auflösung. Diese versucht alle Ereignisse zu erklären und natürlich endlich das Trauma aufzulösen, das für Seok-won's Amnesie verantwortlich ist. Denn dass nicht einfach nur ein Unfall dafür verantwortlich ist, dürfte klar sein. Schließlich sehen wir ein Drama, um in Tränen ertränkt zu werden, richtig? Nun ja, die meisten jedenfalls. Darauf läuft alles im Endeffekt hinaus, aber es wirkt doch alles so künstlich und melodramatisch, dass man hier nicht ernsthaft von einer gelungenen Auflösung sprechen kann. Einzig einige der vielen Szenen zwischendurch können im Nachhinein als nette Hinweise auf Seok-wons Vergangenheit betrachtet werden.

Port of Call - Film Screenshot 7

Kim Ha-neul ("Blind", "Almost Love") liefert in ihrer Rolle ordentliche Arbeit ab und zeigt das nötige Maß an emotionaler Verletzlichkeit. Jeong Woo-seong ("The Divine Move", "Cold Eyes") wird als Darsteller überbewertet und beweist dies gerade in den emotionalen Momenten. Außerdem wirkt seine Persönlichkeit nicht homogen, wobei dies auch auf das Drehbuch zurückgeführt werden könnte, das einfach zu wenig Seok-won ausarbeitet und vieles nur angedeutet lässt. Wenigstens in technischer Hinsicht gibt es nichts zu bemängeln. Die Bilder sehen poliert aus und es wird eine schöne Drama-Stimmung geschaffen. Wobei auch hier Homogenität fehlt. Denn die oft eingestreuten humoristischen Momente sind zwar gern gesehen, sie passen aber nicht immer in die doch eher triste Stimmung, die ab und an von Elementen einer Romanze aufgehellt wird.

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Port of Call - Film Screenshot 10

Weiterhin mangelt es "Remember Me" an gut ausgearbeiteten Nebencharakteren. Denn zumindest Seok-wons Freund scheint in seiner Beziehung zu Seok-won recht interessant. Er ist aber lediglich ein eher ungeschickt verwendetes Zahnrad in einer Geschichte, die lediglich die beiden Protagonisten im Auge hat und gezielt auf die dramatische Auflösung hinarbeitet. Genauer betrachtet ist diese Auflösung aber ebenfalls etwas unbeholfen, da sie viele alternative Methoden für die Lösung des dann ersichtlichen Problems komplett ausklammert, nur um sich selbst nicht den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Das mag für etwas anspruchslosere Drama-Fans reichen, aber es zeigt letztendlich, dass "Remember Me" durchaus mehr hätte werden können, hätte man sich nicht zu sehr auf die Prämisse und die wohl von der Regisseurin als gelungen betrachtete Auflösung konzentriert.

(Autor: Manfred Selzer)
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