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Cold Eyes - Filmposter
Original Title:
Gam-si-ja-deul

South Korea 2013

Genre:
Thriller, Crime, Action

Director:
Jo Eui-seok
Kim Byeong-seo

Cast:
Seol Kyeong-gu
Han Hyo-joo
Jeong Woo-seong
Junho
Jin Kyeong
Kim Byeong-ok
Lee Dong-hwi
Simon Yam


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Cold Eyes

Story: Yoon-joo (Han Hyo-joo) besitzt eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe und wird von Hwang (Seol Kyeong-gu), dem Leiter einer Überwachungseinheit, angeheuert, nachdem sie einen Test erfolgreich bestanden hat, bei dem sie Hwang selbst beschatten musste. Als Neuling hat sie jedoch noch einiges über die Regeln im praktischen Einsatz zu lernen. Die Überwachungseinheit beobachtet nur und schreitet niemals aktiv ein, was Anfängern oft schwer fällt. Schon bald darf Yoon-joo jedoch an ihrem ersten großen Fall arbeiten. Ein Raubüberfall auf eine Bank ist perfekt geplant gewesen und zuerst scheint es unmöglich, anhand der Überwachungskameras die Täter zu identifizieren. Letztlich stellt sich aber heraus, dass die Räuber doch einen kleinen Fehler gemacht haben und so sucht die Einheit um Hwang nach einem bestimmten Mann, der sie zu dem Rest der Gruppe führen kann. Die Polizei weiß allerdings noch nicht, dass hinter den Räubern eine weitere Person steckt. James (Jeong Woo-seong) ist der Kopf der Gruppe und ein intelligenter sowie äußerst rücksichtsloser Mann. Als Hwang ihm immer mehr auf die Spur kommt, entwickelt sich ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel.

Kritik: Punkte für Innovation möchte man "Cold Eyes" anfangs nicht geben. Schließlich handelt es sich um ein Remake des Hong Kong Films "Eye in the Sky". Schnell hat einen die technische Umsetzung und die Starbesetzung aber für sich gewonnen. Südkorea scheint endlich mit seinen Thrillern oben angekommen zu sein. "Cold Eyes" hat einen internationalen Flair, bietet dank hervorragender Kamera- und Schnittarbeit großartige Spannung und verzichtet dabei auf unnötiges Effektkino. Es gibt nicht einmal eingestreutes Melodrama! Und das, obwohl doch scheinbar kein koreanischer Film ohne auskommt! Das Resultat ist eine gelungene Überraschung. Da das Hong Kong Original ein schöner Thriller war, konnte ich dem Remake nur mit kritischen Gefühlen gegenüberstehen, aber er konnte mich letztlich vollkommen überzeugen.

Cold Eyes - Film Screenshot 11

Es ist enorm schwierig, Spannung in einen Thriller zu bringen, wenn eigentlich nichts weiter passiert, als dass jemand beschattet und verfolgt wird. Schnell schweifen die Gedanken des Zuschauers ab oder es schleicht sich ein Gähnen ein. Nicht aber hier. Die Geschichte des Originals war schon nicht schlecht, obwohl auch im Remake immer noch das Element der Kritik an einer vollüberwachten Gesellschaft fehlt, aber seine Stärke zieht der Film aus der fantastischen Regie. Jo Eui-seok konnte bereits mit "World of Silence" beweisen, dass er Potential besitzt, aber erst seine Zusammenarbeit mit Kim Byeong-seo, der als Kameramann und Beleuchtungstechniker bei etlichen koreanischen Blockbustern wie "The Host", "Secret Sunshine" oder "I Saw the Devil" mitgewirkt hat, lässt wirklich Großes erkennen.

Cold Eyes - Film Screenshot 12

Die Verfolgungsjagden auf den breiten Straßen Seouls haben etwas Besonderes an sich und offerieren große Dynamik. Kommt es zu einem Crash, dann ist dieser nicht Hollywood-typisch umgesetzt, sondern beeindruckt durch einen augenscheinlichen Realismus. Da sieht dann etwas weniger plötzlich nach viel mehr aus. Weiterhin helfen einige innovative Kameraeinstellungen. Gerade in einem der wenigen Kämpfe fällt die dynamische Kameraführung, die sich in allen drei Dimensionen bewegt, ins Auge. Hier wurde wirklich saubere Arbeit geleistet. Auch der Schnitt ist hervorragend, was besonders angenehm ist, da Thriller normalerweise Action und Spannung schlichtweg erzeugen wollen, indem schnelle Schnitte und ein lauter Soundtrack verwendet werden. Komischerweise ist der Soundtrack hier sogar eher ein Minuspunkt, da er etwas zu langweilig ausgefallen ist. Dem Spannungsgehalt schadet das glücklicherweise nicht.

Positives kann auch von der Besetzung gesagt werden. Seol Kyeong-gu ("The Tower", "Oasis") macht seinen Job sehr gut und man hat sowohl von seinem Charakter als auch von dem gespielt von Han Hyo-joo ("Masquerade", "Ad Lib Night") ein plastisches Bild, obwohl das Drehbuch eigentlich kaum Zeit auf die Charakterausarbeitung verwendet. Die Personen sind uns aber keineswegs egal und das trifft sogar auf die Nebencharaktere zu. Jeong Woo-seong ("The Good, the Bad, the Weird", "The Restless") in seiner ersten Rolle als Bösewicht zu sehen, ist nicht schlecht und er überzeugt auch mit einem gekonnt kalten Blick, aber er bleibt am Ende dann doch etwas zu flach.

Cold Eyes - Film Screenshot 13

Leider ist das Finale ein wenig enttäuschend und kann auch vom Spannungsgehalt nicht ganz mit dem Rest des Films mithalten. Davon abgesehen gibt es aber tatsächlich kaum etwas zu meckern. Ein Gastauftritt von Simon Yam stellt eine nette Verneigung vor dem Original dar und eine Co-Produktion zwischen Südkorea und Hong Kong wäre für ein Sequel eigentlich eine nette Sache, zumal "Cold Eyes" sich bereits wie eine Mischung aus Hong Kong Thriller und modernem koreanischen Thriller anfühlt. Es wäre in jedem Fall besser als ein Remake des Remakes durch Hollywood, das sicherlich nicht lange auf sich warten lassen wird. "Cold Eyes" bleibt nah am Original, aber schafft es genau dort abzuweichen, wo es ihm gut tut. Damit sieht der Film größer und internationaler aus als "Eye in the Sky", ohne aufgeblasen zu wirken. Ein absolut überzeugender Blockbuster.

(Autor: Manfred Selzer)
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