Story: Captain Lee Myeong-joon (Kim Myung-min) führt 772 Studenten auf einem Schiff nach Jangsa-ri, eine Küste, die von nordkoreanischen Soldaten eingenommen wurde. Die Aktion soll ein Ablenkungsmanöver sein und General MacArthur die Möglichkeit geben, in Incheon zu landen und seine "Operation Chromite" zum Erfolg zu führen. Wegen schlechten Wetters und schweren Wellengangs wird die Landung eine Katastrophe. Zumal das Funkgerät vorübergehend nicht funktioniert und die Luftunterstützung viel zu spät kommt. Trotz der widrigen Umstände und etlicher Toten schaffen es die Studenten Choi Seong-pil (Choi Min-ho), Gi Ha-ryoon (Kim Sung-cheol) und viele weitere die Nordkoreaner zu besiegen. Der Stützpunkt mag eingenommen sein, doch nordkoreanischer Truppen-Nachschub befindet sich bereits auf dem Weg. Überdies haben die Studenten kaum Essensrationen und das letzte Funkgerät ist ebenfalls zerstört. Captain Lee beschließt daher, die anrückenden Truppen mit einem Angriff zu überraschen und ein Funkgerät zu bekommen.
Währenddessen findet die Reporterin Maggie (Megan Fox) heraus, dass die Amerikaner unter den gegebenen Umständen geplant haben, die Studenteneinheit zu opfern. Die Reporterin kämpft dafür, die Studenten wieder aus Jangsa-ri zu holen. Bei General Stevens (George Eads) trifft sie auch auf ein offenes Ohr, doch ganz so einfach ist die Lage nicht, da Stevens von seinen Vorgesetzten andere Befehle bekommen hat. Für die Studenten scheint das Überleben mit jeder voranschreitenden Stunde unwahrscheinlicher...
Kritik: In Korea gibt es immer noch eine recht hohe Nachfrage, wenn es um Kriegsfilme geht. Kein Wunder, liegt der Fokus doch sehr stark auf Melodramatik, die meistens die Masse der Kinogänger für sich gewinnen kann. In den letzten Jahren haben es aber Film wie "The Battleship Island" oder "Swing Kids" geschafft, positiv herauszustechen. "The Battle of Jangsari" hat tatsächlich eine Geschichte zu erzählen, die dies wert ist. Schließlich geht es um Jugendliche, die in den Krieg ziehen, um ihr Land zu verteidigen, während heute Jugendliche am Bildschirm kleben und bestenfalls noch in "Call of Duty" Krieg spielen, wie ein Zyniker vielleicht sagen würde. An sich macht der Film auch alles richtig. Es gibt brutale Schlachten, Freundschaften entstehen, Menschen werden aus dem Leben gerissen. Das alles ist spannend und mitnehmend, doch im Kern hat man das alles schon gesehen. Kein Problem, wenn da nur nicht ein enttäuschendes Finale wäre, das ins Leere läuft.
Faszinierend ist, dass die Amerikaner unter General MacArthur diesmal keineswegs nur als die glorreichen Helden dargestellt werden. Man lässt die Studenten eigentlich ins offene Messer laufen und nimmt in Kauf, dass niemand von ihnen lebend zurückkommt. Um die Amerikaner nicht ganz so gewissenlos dastehen zu lassen, spielt Megan Fox ("Transformers") in einer Nebenrolle eine Reporterin mit einem starken Gerechtigkeitssinn, während George Eads ("CSI") einen General verkörpert, dem letzten Endes die Studenten doch nicht egal sind. Mit seiner internationalen Besetzung will "The Battle of Jangsari" auch außerhalb von Korea ein Publikum gewinnen, doch ist das bei der stark melodramatischen Herangehensweise an koreanische Kriegsfilme etwas schwierig. Immerhin können die amerikanischen Darsteller diesmal über B-Movie-Niveau kommen. Der Rest des Films kann ebenso recht gut verbergen, dass man nicht Unmengen an Geld zur Verfügung hatte.
Die Schlachten sehen nicht ganz so episch aus wie vielleicht in "Taegukgi", doch Effekte, speziell Explosionen und die Auseinandersetzungen auf dem Schlachtfeld, wirken realistisch. Dankenswerterweise nimmt man sich mit dem CGI also zurück. Echte Panzer gibt es genauso wie Geschützstellungen, Schiffe etc. Vielleicht mag es von allem etwas weniger geben als in einem aufwändiger produzierten Werk, aber das ist schon in Ordnung, da alle wichtigen Punkte eines (Anti-)Kriegsfilms abgehakt werden. Speziell zu Beginn und in der Mitte gibt es auch ein Paar sehr schön choreographierte Schlachten bzw. Auseinandersetzungen. Der Fokus liegt aber auf den Studenten, die teilweise noch Kinder sind. Sie werden aus der Schule oder dem Studium gerissen und müssen plötzlich für ihr Land kämpfen. Dabei verlieren sie selbstverständlich ihre kindliche Unschuld und zwar nicht nur auf der südkoreanischen Seite. Die Jugendlichen sind Werkzeug der Erwachsenen.
Natürlich ist es nicht so, dass die Jugendlichen unfreiwillig in den Krieg ziehen. Jeder von ihnen hat einen Grund, aber bei allen hat die Ideologie der Erwachsenen starke Früchte getragen. Im Film wird wie gewohnt auch die Willkür der Aufteilung in Norden und Süden aufgezeigt. Was wissen die Heranwachsenden schon von den Ideen hinter den unschiedlichen politischen Vorstellungen, wie ein Land zu regieren ist? Seong-pil, gespielt von SHINee-Mitglied Choi Min-ho ("Illang: The Wolf Brigade"), trifft auf seinen Cousin im Norden und das Drama nimmt seinen Lauf. Positiv ist dabei zu vermerken, dass sich die Geschichte auf ihn und Ha-ryoon konzentriert. Die Feindschaft zwischen den beiden klingt irgendwann ab und es bahnt sich vielleicht sogar so etwas wie Freundschaft an. Das passiert allerdings alles viel zu schnell und ist daher auch nicht glaubwürdig. Es ist vielmehr eine Möglichkeit mehr, Drama in den Streifen zu bringen.
Kim Tae-hoon teilt sich die Regie mit Kwak Gyeong-taek und letzterer ist bekannt dafür, ordentlich Drama ins Spiel zu bringen, man denke nur an "Pain". Es mag in "The Battle of Jangsari" nicht ganz so schlimm sein, denn es gibt nicht Klischees am laufenden Band zu beklagen. Dennoch scheint speziell das Ende unnötig, da es zu dramalastig wird. Nur um noch ein paar Momente Drama in dem Film unterbringen zu können, kommt es im Finale auch noch zu etlichen Situationen, die nicht nachvollziehbar sind. Dazu gesellt sich dann auch noch ein Epilog, den man in dieser Form auch schon etliche Male in koreanischen Kriegsfilmen gesehen hat. Überdies vermisst man einen spektakulären Showdown. Sicherlich ist ein Kriegsfilm, der stärker den Schrecken des Kriegs im zwischenmenschlichen Bereich sucht, lobenswert, aber dann hätte "The Battle of Jangsari" mit seinen actionlastigen Szenen zu Anfang und in der Mitte keine falschen Erwartungen aufbauen dürfen. So bleibt ein mittelmäßiges Kriegsdrama mit einem guten Aufhänger.