Story: Prinz Seong-woon (Kim Dong-wook) verliebt sich auf den ersten Blick in Hwa-yeon (Jo Yeo-jeong), die Tochter eines Aristokraten.
Diese ist aber bereits in Kwon-yoo (Kim Min-joon) verliebt, gegen den Willen ihres Vaters. Eines Tages erwischt der Vater Kwon-yoo und Hwa-yeon zusammen und
seine Tochter kann den Tod ihres Geliebten nur verhindern, indem sie sich als Kokubine an den König verkauft.
Fünf Jahre später ist Hwa-yeon Königin, doch der König liegt im Sterben. Nachdem dieser, ohne einen Nachfolger zu ernennen, gestorben ist, setzt die Mutter
des Königs (Park Ji-yeong) Seong-woon auf den Thron. Dieser muss allerdings schnell erkennen, dass er nur eine Marionette ist. Endlich sieht er sich seiner
geliebten Hwa-yeon näher, doch seine Mutter will diese politisch von der Bildfläche verschwinden lassen. Sie erklärt Hwa-yeons Vater zum Verräter
und lässt ihren Sohn wissen, dass er jede Frau haben kann, nur nicht die ehemalige Königin. Aber Seong-woons Liebe ist zu groß, um sich an diesen Befehl
zu halten und wenn er auch sonst keine Macht zu haben scheint, Hwa-yeon will er um jeden Preis für sich...
Kritik: Wie bei allen guten Filmen, in denen einiges an Erotik zu sehen ist, steht diese auch hier nicht im Vordergrund und ist auch nicht
unmotiviert im Film untergebracht. "The Concubine" ist ein schön durchdachter Thriller am königlichen Hof während der Joseon Dynastie. Wie in einem klassischen
Bühnenstück beinhaltet der dargestellte Machtkampf Liebe und Verrat an jeder Ecke. Das Ganze ist aber mit einer Düsternis unterlegt, die man so in diesem Genre
selten zu sehen bekommt. Zusammen mit den schönen Aufnahmen und dem guten Schauspiel scheint es dem Film daher an nichts zu mangeln, um ein Liebling des
Publikums als auch der Kritiker zu sein. Doch dem ist nicht uneingeschränkt so. Schuld daran sind Mängel beim Schnitt, die bei der hohen Qualität des Films
mit der Zeit immer unangenehmer auffallen und den Filmgenuss leider bis zu einem gewissen Grad mildern.
Regisseur Kim Dae-seung ist eigentlich über jeden Zweifel erhaben, zählen zu seinen Werken doch "Bungee Jumping of
Their Own" und "Blood Rain". Seine Bilder sind auch tatsächlich zu jeder Zeit wunderbar eingefangen und schaffen eine intensive
Atmosphäre, die gefangen nimmt. Auch die Sets wissen zu überzeugen, auch wenn nicht verschwiegen werden darf, dass der Film zu Anfang fast schon ein wenig
wie ein TV-Film anmutet. Doch dieser Eindruck verschwindet schnell und ist wahrscheinlich auch nur Problem des Schnitts. Dieses große Manko lässt "The Concubine"
immer wieder stolpern. Der Grund dafür müssten Kim Jae-beom und Kim Sang-beom sein, doch das scheint wiederum unwahrscheinlich, waren sie doch ebenso für
den Schnitt von Filmen wie "Oldboy" und "Sympathy for Lady Vengeance"
verantwortlich.
Vielleicht liegt es auch daran, dass die Musik, eigentlich recht gut komponiert, oft zu abrupt aufhört und Szenenwechsel damit unsauber wirken? Was auch der
Grund sein mag, es stört enorm und das sogar noch am Ende. Am letzten Bild, das eingefroren wird, kann man sich auch nur stören. Umso mehr, als dass Regisseur
Kim daneben ein äußerst starkes und symbolisches Bild einfängt, als die Kamera gegen Ende aus dem Palast rauszoomt. Diese technischen Mängel schaden daher einem
Film, der leicht auf einem ähnlich hohen Niveau wie "A Frozen Flower" hätte spielen können. Zumal die Sex-Szenen mit der
nötigen Ästetik und Freizügigkeit gezeigt werden, die einen Film dieser Art ausmachen, in dem es um Liebe und Verlangen geht, die wahnsinnig macht. Nicht viele
Regisseure schaffen es, dies zu leisten.
Die Grausamkeiten am Hof werden ebenfalls detailliert geschildert, wenn auch nicht immer gezeigt. Doch wenn es sein muss, schockt der Film auch mit der
kurzen Darstellung der Geschlechtsteile eines Eunuchen. Grausamer sind aber fast schon die Verwicklungen und Intrigen am Hof. Ab einem bestimmten Punkt ist
man sich überhaupt nicht mehr sicher, ob es auch nur eine Person gibt, die nicht auf irgendeine Art völlig korrumpiert ist. Vielleicht Hwa-yeon, aber sicher kann
man sich nicht sein. Und der Prinz ist eigentlich ein Opfer seiner Leidenschaft, den man bemitleiden muss, auch da er wie eine Marionette von seiner Mutter
gesteuert wird. Kim Dong-wook ("Happy Killers", "The Cat") hat einige ziemlich starke Momente und
wird dabei von ebenso starken Nebendarstellern unterstützt.
Jo Yeo-jeong ("The Servant") scheint nicht immer ganz überzeugend, bis klar wird, dass sie auch oft in ihrem Schauspiel schauspielert und das gewollt nicht jederzeit überzeugend. Ein verschachteltes Konstrukt, das sie da gekonnt auf die Beine stellt. Die psychologische Tiefe der Charaktere ist beeindruckend und die Geschichte offeriert genügend intelligente Wendungen, um eine sonst leicht langatmige Geschichte sehr dicht gepackt und spannend zu machen. Damit ist "The Concubine" ein äußerst gelungenes Palast-Drama, das einige sehr starke Szenen bereithält. Wären da nicht die harten Kanten, die zwischen den einzelnen Szenen nur allzu stark auffallen (auch durch plötzliche Zeitsprünge), gäbe es an dem Film fast nichts auszusetzen. Das soll aber niemanden davon abhalten "The Concubine" zu sehen. Es lohnt sich.