Story: Soo-hyeon (Kim Yun-seok) ist ein erfolgreicher Arzt, der eines Tages bei einer humanitären Hilfsaktion dem Enkel eines
Dorfältesten in Kambodscha hilft. Als Dank bekommt er einige Pillen, von denen er zurück in Korea eine probiert. Es stellt sich heraus, dass
die Pillen ihn genau dreißig Jahre in die Vergangenheit befördern. Dort will er seine geliebte Yeon-ah (Chae Seo-jin) sehen, die bald bei einem
Unfall sterben wird. Als er sein jüngeres Ich (Byun Yo-han) trifft, wird ihm klar, dass er die Vergangenheit ändern kann. Zunächst einmal
glaubt ihm seine jüngere Version nicht, wer er ist, aber letztlich muss diese es doch akzeptieren. Soo-hyeons Spiel mit der Zeit verändert aber
seine Gegenwart auch in ganz anderen Dingen. So muss er aufpassen, weder seine Tochter Soo-ah (Park Hye-soo) noch seinen Freund Tae-ho (Kim Sang-ho)
zu verlieren. Weiterhin scheint es nicht so einfach zu verhindern, dass Yeon-ah stirbt. Soo-hyeon läuft außerdem die Zeit davon, da er nicht nur einen
begrenzten Vorrat an den wundersamen Pillen hat, sondern auch im Endstadium an Lungenkrebs leidet. Kann er überhaupt die perfekte alternative
Zeitlinie finden?
Kritik: Leider hat man als Filmliebhaber das Problem, irgendwann alles schon einmal gesehen zu haben. Und mit Fantasy-/Sci-Fi-Romanzen
ist es da nicht anders. "Will You Be There" versucht, das magische Gefühl von "Il Mare" wiederaufleben zu lassen und verbindet
dies mit einer Hommage an "Alice im Wunderland", denn es sind Pillen, die hier eine Zeitreise möglich machen... Klar... Doch von der alternativen Lesart,
dass es sich bei dem Plot lediglich um einen interessanten Drogentrip handelt, erweist sich der Rest doch als sehr generisch. Die Kritiker und
Kinogänger waren wohl vor allem deshalb von dem Film so begeistert, weil er eine gelungene Abwechslung zu den zahlreichen Polit-Thrillern darstellte.
Dennoch hat der Film seine Stärken, u.a. eine gelungene Regie und gute darstellerische Leistungen.
Das vielleicht größte Problem dieses Romantikfilms dürfte wohl seine Unfokussiertheit sein. Sicher, im Endeffekt will Soo-hyeon mit seiner früheren
Liebe wieder zusammenkommen, aber der Weg dorthin besteht aus einem unüberschaubaren Hin und Her, da die veränderte Gegenwart dem Protagonisten der
Geschichte oft nicht gefällt und er ganz nach dem Trial-and-Error Prinzip versucht, die bestmögliche Gegenwart für sich zu kreieren. Nur leider ist
dabei kein planvolles Vorgehen möglich oder wird durch den Helden der Geschichte auch nur versucht. Das Resultat ist, dass viele Fäden irgendwie nur
lose zusammenhängen und man als Zuschauer etwas frustriert zurückbleibt. Daran ist wohl aber hauptsächlich die französische Roman-Vorlage von
Guillaume Musso schuld. Jedenfalls werden sich Sci-Fi-Fans hier nur über allzu viele Logikfehler aufregen müssen.
Immerhin ist da Kim Yun-seok ("The Priests"), der seiner Rolle eine gewisse Dichte gibt. Irgendwie soll er mit seinem
jüngeren Ich, gespielt von Byeon Yo-han ("Socialphobia"), wohl auch ein paar humoristische Momente haben, doch die Chemie
zwischen den beiden lässt den Funken nicht überspringen. Da liefert Kim Sang-ho ("Proof of Innocence") eine weitaus
bessere Rolle ab, zumal Ahn Se-ha in der jungen Version den gleichen Charme ausspielen darf. Aber wie sieht es denn mit der Liebesgeschichte aus? Sie ist
immerhin nicht unüberzeugend. Es gibt ein paar nette Momente, eben genau der Art, bei der manchen Frauen vor Romantik das Herz dahinschmelzen wird, aber
nicht allzu kitschig, dass Männern die letzte Mahlzeit wieder hochkommt. Alles in allem darf man hier also durchaus zufrieden sein.
Tatsächlich ist die Nebengeschichte um Soo-hyeon und seine Krebserkrankung weitaus besser gelungen, weil sie eben subtiler präsentiert wird. Die Art, wie
er und seine Tochter damit umgehen, ist glaubwürdig und subtil. Hier liegt keinesfalls der Mittelpunkt der Geschichte und das ist ebenso eine kluge
Entscheidung, da wir so gegen Ende kein unnötiges Drama bekommen. Andererseits darf man in diesem Zusammenhang auch kritisieren, dass sich die Dinge etwas
zu leicht geraderücken lassen, ohne dass dies, wie gesagt, planvoll geschehen würde. Zur leichten Unterhaltung ist das aber vielleicht ganz angenehm.
Man darf aber wie bereits angemerkt nicht mehr erwarten und auch dann kann "Will You Be There" nicht den Anspruch des Außergewöhnlichen erfüllen, den
er wohl an sich selbst gestellt hat.
Lob verdient Regisseurin Hong Ji-young, die ihr Debüt bereits mit "The Naked Kitchen" hatte, aber für die Regie. Die originellen Kameraeinstellungen wissen zu gefallen und die Bilder sind insgesamt sehr schön anzusehen und von gekonnter Komposition, was sich speziell anfangs zeigt, wenn wir Kambodscha gezeigt bekommen. Daneben gibt es ein paar nette Anspielungen an andere Filme mit Zeitreisethematik, wie z.B. an "Zurück in die Zukunft" durch ein Lied im Radio. Dennoch ist der Zeitreiseaspekt aber nicht unbedingt überzeugend und der Film bleibt eine simple, wenn auch mit schönen Bildern versehene Romanze. Am Ende bekommt man ein warmes Gefühl und wer danach sucht, ist hier sicherlich genau an der richtigen Adresse. Nur das Sci-Fi-Element hätte eben bei diesem Plot sinnvoller eingesetzt werden müssen.