Story: Popie (Lee Jeong-jae) ruft seine Gruppe, bestehend aus Yenicall (Jeon Ji-hyeon), Chewing Gum (Kim Hae-sook) und Jampano (Kim Soo-hyeon),
zusammen. Sein alter Partner Macao Park (Kim Yoon-seok) will einen wertvollen Diamanten aus einem Casino in Macau stehlen und braucht dafür das ganze Team.
Zu der Gruppe gesellt sich auch Pepsee (Kim Hye-soo), die aus dem Gefängnis entlassen wurde, nachdem sie wegen Park einige Jahre dort sitzen musste.
Aber nicht nur zwischen Popie, Park und Pepsee gibt es Spannungen. Die Gruppe arbeitet auch mit einigen Hong Kong Profis, angeführt von Chen (Simon Yam),
zusammen. Sollte es möglich sein, den Diamanten zu stehlen, hat Park bereits einen geeigneten Käufer. Die Planung des Diebstahls gestaltet sich aber als
schwierig, da es diverse Variablen zu berücksichtigen gilt. In dem Plan der Gruppe ist jedoch nicht berücksichtigt, dass einige Mitglieder ganz eigene
Ziele verfolgen. Verräter scheint es an jeder Ecke zu geben und so geht der Raubzug keineswegs glatt über die Bühne...
Kritik: "The Thieves" mutet zunächst wie ein überdrehter Abklatsch der amerikanischen "Ocean's"-Reihe an, in dem es um einen intelligenten
Coup geht, bei dem eben nicht alle Parteien am gleichen Strang ziehen. Die anfänglichen Bedenken sind aber unbegründet. Nicht nur, dass die Besetzung mit
zahllosen Stars aufwartet, die Action ist atemberaubend und erinnert zuweilen sogar an harte Hong Kong Action-Thriller. Das Drehbuch ist durchaus intelligent,
wenn auch mit den obligatorischen Logikfehlern. Sein Selbstbewusstsein und die technisch einwandfreie Umsetzung machen "The Thieves" damit zu einem
gut funktionierenden Blockbuster, der auch bei einem internationalen Publikum seine Reize ausspielen kann. Perfektion darf man hier nicht erwarten, aber
gute Unterhaltung ist garantiert.
Zunächst fällt natürlich die hochkarätige Besetzung auf. Kim Yoon-seok ("The Chaser") bleibt anfangs zwar etwas im Hintergrund,
spielt sich aber gerade später wie immer angenehm in den Vordergrund. Dagegen verblassen natürlich Kim Hye-soo ("Villain and
Widow") und Lee Jeong-jae ("The Face Reader") etwas. Gerade dieses Dreiergespann ist aber nicht nur wegen des
Liebesdreiecks für einiges Rätselraten gut. Lange ist man sich nicht sicher, wer hier gut und böse darstellen soll. Die Charaktere mögen zwar gerade wegen
ihrer schieren Quantität manchmal etwas archetypisch ausfallen, aber ausreichend Grauzeichnungen waren dennoch möglich, sodass man hin- und hergerissen ist und
tatsächlich Interesse an den genauen Lebensumständen der Diebe hat. Diese bleiben zwar Großteils im Dunkeln oder angerissen, ein paar Ausarbeitungen
gibt es aber dennoch.
Dann gibt es natürlich noch Jeon Ji-hyeon ("The Berlin File"), die gekonnt mit ihren erotischen Reizen spielt, sowie
für das weibliche Publikum Kim Soo-hyeon ("Secretly Greatly"). Dank des Umstands, dass der Film auch viel in Hong Kong
spielt, haben aber auch Simon Yam ("Exiled") und Angelica Lee ("Out of Inferno") ein paar
interessante Nebenrollen bekommen. Nicht nur wenn Simon Yam anfängt herumzuballern, bekommt man das Gefühl, in einem Hong Kong Film zu sitzen. Die
Schauplätze und die Action im Allgemeinen erinnern einen oft an Filme aus der ehemaligen britischen Kronkolonie. Aber auch in Macau spielt der Film zuweilen,
womit "The Thieves" einige sehr schöne charakteristische Schauplätze zusammenwürfelt.
Die großen Actionszenen sind sehr ausbalanciert über den Film verteilt. Denkt man, dass man in der Mitte des Films mit dem Raub im Casino den Höhepunkt
bereits gesehen hat, bekommt man mit der Kletterpartie an einer Hauswand gegen Ende noch einen draufgesetzt. Die Action ist originell und da, wo sie es sein
muss, auch unnachgiebig. Speziell mit der Wahl der Schausplätze und dank des hohen Budgets kann es "The Thieves" ganz leicht mit Hollywood-Filmen aufnehmen.
Mit dem Unterschied, dass der koreanische Streifen zwar anfangs auch viele humoristische Momente bereithält, aber gegen Ende immer ernster und zuweilen auch
überraschend düster wird. Aber keine Angst, es wird niemals die Schwelle übertreten, die einem vollkommenen Bruch mit dem Ton des Films gleichkommt. Auch
hier wurde eine schöne Balance gefunden.
Regisseur Choi Dong-hoon hat mit "Jeon Woochi: The Taoist Wizard" bereits bewiesen, dass er unterhaltsame Kost abliefern kann, die jedoch kaum lange in Erinnerung bleibt. Diesmal hilft ihm aber eine beeindruckende Besetzung, ein durchaus als clever zu bezeichnendes Drehbuch mit schnittigen Dialogen und temporeiche Action sowie ein internationaler Flair dabei, eindeutig über Durchschnitt zu kommen. Trotz seiner mutigen 136 Minuten gibt es keine wirklich langatmigen Szenen und die Charaktere sind auf ihre Art auch liebenswert. Ebenso mit seinem Ende kann "The Thieves" zufriedenstellen und geht dabei nicht ausschließlich in Comedyrichtung. "The Thieves" ist damit ein guter Action-Thriller mit dem nötigen Humor, bei dem man kaum etwas falsch machen kann.